Schwärmereien von Billy Idol Der britische Rockmusiker ist der Gay-Community bis heute sehr verbunden
Der britische Rock- und Punkmusiker Billy Idol (69) schwärmte jetzt im Interview über die Anfangszeit seiner Karriere inklusive zahlreicher Auftritte in Schwulenclubs und der Offenheit der damaligen Gay-Community.
Karriere-Start in Schwulenclubs
Im Interview mit dem Turned Out A Punk-Podcast plauderte Idol so über die vielfältige und akzeptierende Londoner Punkrock-Szene in den 1970er und 1980er Jahren – eine Zeit, in der auch seine Karriere immer mehr an Fahrt aufnahm. Viele Bands jener Tage begrüßten die Vielfalt der Gay-Community und hatten ein Herz für Außenseiter. „Viele der Clubs, die Punk-Sachen veranstalteten, waren normalerweise Schwulenclubs. Wir haben damals eine erste große Tournee gemacht, wir spielten überall und viele dieser kleinen Clubs, in denen wir spielten, waren Schwulenclubs.“
Idol erinnert sich bis heute gut an das besondere Gefühl, das er dort vor Ort erlebte: „Es war alles sehr einladend. Da waren viele Menschen, die sich aus irgendeinem Grund nicht zugehörig mit der Gesellschaft fühlten. Viele Leute damals fühlten sich so, als würden sie gar nicht gesehen werden. Genauso haben auch wir als Band uns gefühlt.“ Idol machte damals mit seiner Punkband Generation X Musik, bevor er in den 1980er Jahren als Solokünstler weltweit Charterfolge feierte.
Solidarität der Außenseiter
Laut dem 69-Jährigen sorgte die konservative Politik Englands in jener Zeit dafür, dass die Freundschaft und das Gefühl von Zusammengehörigkeit bei allen Außenseitern besonders stark ausgeprägt gewesen war. „In England wurde uns gesagt, dass wir keine Chance auf eine Zukunft haben, dass es keine Zukunft für uns alle gibt. Das hat man uns ernsthaft gesagt. Und so haben wir uns mit anderen gleichgesinnten Außenseitern zusammengetan.“
Die Solidarität mit der schwul-lesbischen Community ist bei dem Rockmusiker bis heute erhalten geblieben, wie er auch in seinen Memoiren „Dancing with Myself“ festgehalten hat – darin erzählt er von einem AIDS-Marsch in New York City, den er miterlebt hatte: „Ich zog die Vorhänge meiner Wohnung zurück und sah, dass es Nacht ist und zehntausend Männer die Christopher Street hinunter zum West Side Highway marschierten. Sie marschierten gemeinsam in einem Schweigemarsch bei Kerzenschein, um die Toten zu betrauern und den Kampf gegen AIDS zu verbreiten, und das alles direkt unter meinem Fenster. Eine ganze Generation schien am Rande der Auslöschung zu stehen, als diese tödliche Krankheit die Mitglieder der schwulen Gemeinschaft befiel. Niemand konnte vorhersehen, wie schlimm es werden würde. Die Welt zitterte. Wer wird der Nächste sein? Als die Mahnwache weiter gezogen war, zog ich die Vorhänge wieder zu und dachte lange Zeit an die Lebenden und an die vielen Toten.“