Schauspieler des Jahres GQ Germany ehrt „Mitte der Welt“-Star Louis Hofmann
Am 30. November verleiht GQ Germany zum 25. Mal seine „GQ Men of the Year“-Awards. Wieder einmal werden hier Personen geehrt, die sich im vergangenen Jahr besonders hervorgetan haben. Schon jetzt ist bekannt, dass Louis Hofmann die Auszeichnung für „Actor of the Year“ in Empfang nehmen wird. Die Feier findet in der Berliner Event-Location The Tunnel statt.
Schwule Rollen
Der Schauspieler übernahm schon so einige queere Rollen. Zum Beispiel als Hauptcharakter in Jakob M. Erwas „Die Mitte der Welt“ von 2016. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Andreas Steinhöfel und erzählt die Geschichte des Jugendlichen Phil (Hofmann) und seiner Familie. Phil verliebt sich in seinen neuen Mitschüler Nicholas (Jannik Schümann) und lässt sich auf eine leidenschaftliche Affäre ein.
Im biografischen Thriller „Nurejew – The White Crow“ (2018) von Ralph Fiennes spielte Hofmann den Liebhaber des legendären russischen Ballet-Tänzers Rudolf Nurejew (gespielt von Oleg Ivenko). Im tragischen Coming-of-Age-Film „Prélude“ (2019) von Sabrina Sarabi spielte Hofmann den sensiblen angehenden Konzertpianisten David, der dem Leistungsdruck nicht gewachsen ist und daran zerbricht.
Erste deutsche Netflix-Serie
Mit seiner Hauptrolle in „Dark“ (2017–2020) hatte Hofmann seinen internationalen Durchbruch und schrieb gleichzeitig ein Stück Mediengeschichte mit. Die von Anfang an auf drei Staffeln ausgelegte Serie war die erste, die Netflix in Deutschland produzieren ließ. Seit „Dark“ verlagerte sich Hofmanns Karriere zunehmend ins Ausland. Dort ist er einer der gefragtesten deutschen Schauspiel-Stars seiner Generation.
Beitrag zum Wandel des Männerbilds
Oftmals verkörpert Hofmann Männer, die eigentlich eher als „unmännlich“ geltende Eigenschaften zeigen, sie sind empfindsam und zeigen tiefe Gefühle. Dass er mit der Rollenauswahl an einem neuen Männerbild mitwirkt, war ihm vor dem Interview mit GQ Germany noch gar nicht so bewusst. Ihm gefällt jedoch der Gedanke daran, etwas zu verändern: „Wenn es um die Sensibilität geht, die ich mit in die Figuren nehme, ist das auf jeden Fall mein Männerbild. Und, ja, es ist natürlich toll, zu wissen, dass diese Charaktere etwas anstoßen und dass das keine stereotypen Männer sind, die man sonst so viel im Film gesehen hat.“
„Leidende und gequälte Figuren“ zu verkörpern, übe eine große Anziehungskraft auf ihn aus. „Figuren, die so krass das Leben spüren, bereiten mir auch sehr viel Freude“, erklärte Hofmann. Doch er wolle auch andere Rollen spielen und sich neuen Herausforderungen stellen: „Viele meiner Figuren werden immer noch eine gewisse Sensibilität von mir mitbekommen. Aber ich freue mich definitiv auf die Zeit, in der ich nicht nur der leidende junge Mann sein werde.“