Rat an LGBTI*-Jugend Martin Luther King über Homosexualität
Zu Martin Luther Kings Lebzeiten war gleichgeschlechtlicher Sex nur in einem Staat nicht verboten; für Homosexuelle war offene Diskriminierung an der Tagesordnung. Trotzdem sprach der Menschenrechts-Aktivist offen und betont ruhig über das Thema.
In Kings Ratgeber-Kolumne für das Ebony Magazine fragte 1958 ein Jugendlicher: „Mein Problem unterscheidet sich von denen der meisten anderen Leute. Ich bin ein Junge, aber ich empfinde für [andere] Jungen das, was ich eigentlich für Mädchen empfinden sollte. […] Was kann ich tun?“
Dieses Problem sei gar nicht selten, so King. Die Gefühle gegenüber Jungs seien vermutlich nicht angeboren, sondern kulturell erworben. Warum er diese Gewohnheit angenommen habe, läge in seinem Unterbewusstsein verborgen – daher solle er sich am besten an einen guten Psychologen wenden, der die Gründe aufdecken könne.
Dieser Ratschlag mag heute uninformiert erscheinen. Doch im Angesicht der damaligen Angst vor Homosexuellen und der aktiven Panikmache war Kings Antwort erstaunlich gelassen und höflich, so PinkNews.