Preis für Hape Kerkeling Eugen-Bolz-Preis für seinen Einsatz gegen Rechtsextremismus
Hape Kerkeling (60) ist am Montag mit dem Eugen-Bolz-Preis in Rottenburg am Neckar, Baden-Württemberg, ausgezeichnet worden. Damit wird insbesondere sein Engagement gegen Rechtsextremismus geehrt. Die Stiftung betonte insbesondere seine mutigen Äußerungen und klare Positionen. Der Eugen-Bolz-Preis geht auf den namensgebenden Politiker aus Rottenburg zurück, der 1945 von den Nazis ermordet worden war.
Laudatio von Hayali
Die Laudatio bei der Preisverleihung in der Rottenburger Festhalle wurde von ZDF-Journalistin und Moderatorin Dunja Hayali gehalten, die auch privat mit Kerkeling befreundet ist. Hayali betonte, dass eine gefährdete Demokratie nur durch Menschen wie Kerkeling gerettet werden könne: „Gerade in Zeiten, in denen viele Personen der Öffentlichkeit für ihre klare Haltung gegen rechts Anfeindungen oder gar Morddrohungen erfahren, braucht es Persönlichkeiten wie Hape Kerkeling, die sich nicht einschüchtern lassen und Haltung zeigen.“
Kerkeling betont Gefahr der AfD
Kerkeling selbst erzählte von seinem Großvater, der von den Nazis gefangen genommen und 1945 von den Amerikanern aus dem KZ Buchenwald befreit worden war. Außerdem erinnerte er an die rassistischen Morde in Hanau und kam schlussendlich auch auf die AfD zu sprechen. Der Komiker und Schauspieler sprach sich für ein Verbot der Partei aus und erklärte, dass die AfD die Demokratie und das Grundgesetz bedrohen würde. Dies sei, so Kerkeling weiter, keine Übertreibung, sondern eine nüchterne Analyse – man dürfe die Gefahr, die von der Partei ausgehe, nicht unterschätzen: „Ein giftiges Gericht gehört nicht auf die demokratische Speisekarte.“
Des Weiteren betonte er, dass nicht alle AfD-Wähler Feinde der Verfassung seien und appellierte: „Mein Rat ist: Reden Sie miteinander, aber machen sie klar, wo ihre roten Linien sind. Wir können nicht über die Menschenwürde verhandeln und die Menschenrechte in Frage stellen.“ Der Preis selbst sei für ihn eine „große Ehre“ und er sehe sich verpflichtet, dazu beizutragen, dass das Vermächtnis von Bolz weiterbesteht. „Die 80 Jahre unserer Demokratie und die friedliche Wiedervereinigung sind eine einzigartige Erfolgsgeschichte und dieses Fundament gilt es zu bewahren“, so der schwule Entertainer. Das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro will Kerkeling der Amadeu-Antonio-Stiftung spenden.