Pinkpop-Festival Nach nur drei Songs brauchte Robbie Williams eine Pause
Am vergangenen Wochenende fand im niederländischen Landgraaf das Pinkpop-Festival statt. Unter den diesjährigen Gästen war auch Sänger Robbie Williams (49). Dessen Auftritt war buchstäblich atemberaubend – allerdings mehr für ihn selbst.
Festival mit Tradition
Das Pinkpop-Festival findet jedes Jahr statt und ist nach Pfingsten (auf niederländisch „Pinksteren“) benannt. Daher wird das Musik-Event üblicherweise am Pfingstwochenende abgehalten, manchmal aber auch erst später im Juni. Das Pinkpop-Festival gibt es schon seit 1970. Es ist das älteste jährliche Pop- und Rock-Festival der Welt. 2020 und 2021 pausierte das Festival aufgrund der Corona-Pandemie.
Gesundheitliche Einschränkungen?
Nach nur drei Liedern brach Williams seinen Auftritt am Samstag erst einmal ab. Er schien total außer Atem zu sein. Die Band setzte gerade zum vierten Song, „Monsoon“, an, als Williams sie unterbrach: „Nein, stop, stop.“ Der Sänger stützte sich mit beiden Händen auf den Knien ab.
„Mir geht es beschissen“, sagte er laut dem Algemeen Dagblatt, während er noch um Atem rang. Mit einem „jungenhaftem Blick“ ins Publikum erklärte er weiter: „Es ist Long Covid. Nicht mein Alter, ihr Bastarde!“
Merkliche Schwierigkeiten
Nach der kurzen Unterbrechung spielte Williams noch 16 weitere Songs. Allerdings war klar, dass er deutlich eingeschränkt ist: Er kann keine zwei Lieder am Stück singen und sang tatsächlich kaum ein Lied vollständig selbst. Die Refrains überließ er großteils dem Background-Chor oder dem Publikum. Außerdem vermied er es nach Möglichkeit, die kompletten Strophen zu singen. Laut der niederländischen Zeitung wirkte der Sänger „alt und energielos“.
Seine dringend benötigten Atempausen verschaffte sich der Entertainer anschließend durch Zwischenspiele aller Art. Dazu gehörten zum Beispiel Scherze und kurze Plaudereien mit dem Publikum wie: „Was hast du für schöne Zähne, hast du sie in der Türkei machen lassen?“
Ergreifende Worte
Zu den Intermezzos gehörten auch längere Vorträge. So zum Beispiel ein Monolog über depressive Gedanken, die den Sänger seit mehr als zwanzig Jahren plagen: „Mehrmals wollte ich nicht mehr auf diesem Planeten sein“, offenbarte Williams. „Ich hörte Stimmen in meinem Kopf, die sagten, dass ich wertlos sei oder nicht singen könne. Aber dank meiner Frau und dank euch habe ich es überstanden.“ Das war kurz vor der Schlussnummer „Angel“, zu der die Festivalwiese mit Tausenden von Lichtern erstrahlte. Wieder überließ Williams den Fans einen Großteil des Texts.
Corona-Infektionen
Laut der australischen Nachrichtenseite News.com.au erkrankte Williams zwei Mal an Corona. Das erste Mal im April 2020 verbrachte er in seiner Heimat in Los Angeles – allerdings in einem Airbnb, um seine Frau und Kinder zu schützen. Während seiner dreiwöchigen Quarantäne sagte er, dass er sich „lethargisch, müde und schwer“ fühle. Das Schwerste an der Isolation sei für ihn der Kampf mit der eigenen Psyche – „sicherzustellen, dass wir nicht in unsere eigenen dunklen Abgründe schlittern“. Ob der Sänger tatsächlich mit Long Covid diagnostiziert wurde, ist laut Spiegel nicht bekannt.
Hier gibt es Hilfe
Die Berichterstattung über Suizid ist ein überaus sensibles Thema. Wir möchten es in KEINSTER Weise glorifizieren oder romantisieren. Viele Menschen, die durch Suizid sterben, leiden an einer psychischen Erkrankung. Wenn es dir nicht gut geht oder du daran denkst, dir das Leben zu nehmen, versuche mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch eine Vielzahl von Hilfsangeboten, bei denen du dich melden kannst.
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