Nach verweigertem Drogentest Tschechischer Nationalspieler Jakub Jankto freigestellt
Im Februar outete sich der tschechische Fußball-Profi Jakub Jankto (27) als schwul. Jetzt geriet er jedoch wegen eines unschönen Vorfalls erneut in die Schlagzeilen: Der Verein Sparta Prag, wo der Sportler noch bis zum Sommer vom spanischen Klub FC Getafe ausgeliehen ist, stellte ihn nun frei. Grund dafür ist wohl, dass Jankto bei einer Verkehrskontrolle einen Drogentest verweigerte.
Fahren ohne Erlaubnis
Laut Sport.cz wurde Jankto am Dienstag von der Polizei angehalten, weil eine andere Person vermutete, das Auto werde unter Alkoholeinfluss gefahren. Ein Alkoholtest vor Ort fiel aber negativ aus. Allerdings verweigerte der Sportler einen Drogentest und eine medizinische Kontrolle. In Tschechien kann eine solche Weigerung als Ordnungswidrigkeit geahnet und mit einem Bußgeld von 25.000 bis 50.000 Kronen (etwa 1.000 bis 2.000 Euro) und einem Fahrverbot von bis zu einem Jahr bestraft werden. Bei einer Weigerung wird außerdem von einer Straftat im Verkehrsbereich ausgegangen.
Anscheinend drohte dem Fußballer jedoch schon wegen eines anderen Anlasses zu Beginn des Jahres der Führerscheinentzug. Die Fahrerlaubnis wurde ihm bereits dann entzogen. Allerdings hat Jankto Glück, denn wegen des Führerscheinentzugs gab es noch keine endgültige Entscheidung. Sonst hätte der Fußballer mit bis zu zwei Jahren Gefängnis rechnen können.
Abschied aus dem Team
Sparta Prag spielt aktuell um den Titel und führt die Tabelle an. Der Verein erklärte, dass Jankto nicht mehr am gemeinsamen Training teilnehmen werde. Stattdessen werde er sich mit „seiner persönlichen Situation“ befassen. Der Spieler sei aktuell „nicht bereit, die Verpflichtungen aus seinem Profivertrag zu erfüllen“, hieß es weiter. Am Mittwochmorgen nach der Polizeikontrolle habe man sich mit dem Sportler zusammengesetzt und die Freistellung gemeinschaftlich beschlossen. Die Medien und die Öffentlichkeit bat der Verein darum, Janktos Privatsphäre zu respektieren.
Jankto selbst betonte, dass er nun vor allem an seine Gesundheit denken müsse. Seit seinem 18. Lebensjahr habe sich für ihn alles nur noch um Fußball gedreht. Jetzt sei es an der Zeit, kürzer zu treten. Er bedauere nur, dass er Sparta Prag nicht weiter bei der Titeljagd unterstützen könne.
Aus mit dem Versteckspiel
Am 13. Februar outete sich Jankto in den sozialen Medien. „Wie alle anderen habe ich meine Stärken und meine Schwächen“, erklärte er in dem Video. „Ich habe meine Familie, ich habe meinen Freundeskreis. Ich habe einen Job, in dem ich seit Jahren ernsthaft, professionell und leidenschaftlich mein bestes gebe. Wie alle anderen will auch ich mein Leben frei und ohne Ängste leben, ohne Vorurteile, ohne Gewalt, aber mit Liebe. Ich bin schwul und ich will mich nicht länger verstecken.“
Das erste Spiel nach dem Coming-out war unglaublich: „Es war wundervoll“, so Jankto gegenüber dem Radiosender Italia 1. „Das ganze Publikum applaudierte mir. Zum ersten Mal seit Langem habe ich wieder mit einem Lächeln gespielt. Du kannst gewinnen und drei Tore schießen, aber das alles mit einem Lächeln im Gesicht zu meistern, ist ein echt gutes Gefühl.“