Mythos James Dean Brandon Flynn spielt den verstorbenen Hollywood-Star, der über Jahre eine schwule Romanze gehabt haben soll
Der Mythos James Dean lebt bis heute fort – und mit ihm auch die Gerüchte um seine homosexuellen Neigungen. Zuletzt verfestigten neue Dokumente Ende letzten Jahres die Annahme, dass der Jugendschwarm einer ganzen Generation tatsächlich auch schwule sexuelle Erfahrungen gemacht hat. Nun soll ein neuer Film das Leben von James Dean beleuchten – inklusive seinen homosexuellen Begierden. Für die Hauptrolle ist Brandon Flynn (31) vorgesehen.
Netflix-Star als Hollywoods ewige Ikone
Der schwule US-Schauspieler ist in Deutschland vor allem für seine Rolle des Justin Foley in vier Staffeln der Netflix-Serie „Tote Mädchen lügen nicht“ bekannt. Daraufhin folgten interessante Nebenrollen in Filmen und Serienhits wie „True Detective“, „Ratched“ sowie „Hellraiser“ und „Nach dem Attentat“. Daneben sorgte er durch seine zehnmonatige Beziehung mit Popstar Sam Smith für Schlagzeilen in der Boulevardpresse – da ging es ihm ähnlich wie James Dean.
Die Rolle der verstorbenen Filmikone könnte Flynn allerdings nun auf ein völlig neues Level in Hollywood heben. Der geplante neue Film wird in Los Angeles in diesen Tagen heiß diskutiert, diverse junge Hollywood-Schauspieler von Austin Butler bis Timothée Chalamet waren zuvor für die Hauptrolle im Gespräch, so The Hollywood Reporter. Drehbuchautor und Regisseur Guy Guido stellte nun aber unmissverständlich klar: Flynn sei die perfekte und beste Wahl. „Brandon Flynn bringt sowohl das Feuer als auch die Verletzlichkeit mit, die diese Rolle erfordert. Ich könnte mir niemanden vorstellen, der besser geeignet wäre, die Komplexität von James Dean zu erforschen und zu spielen“, so Guido.
Der beste Freund als heimlicher Liebhaber
Einen vorläufigen Titel hat das Spielfilmprojekt inzwischen auch: „Willy und Jimmy Dean“. Die Story basiert auf dem Buch „Surviving James Dean“ von William Bast, der darin von der schwulen Romanze zwischen ihm und dem Hollywood-Star berichtet. Bast lernte Dean im Alter von 19 Jahren bei einem Theaterprogramm der Universität von Kalifornien in Los Angeles kennen. Die beiden jungen Männer wurden beste Freunde und Zimmergenossen – und sollen über mehrere Jahre hinweg eine heimliche Romanze miteinander gehabt haben. Bis zuletzt hatte Bast gehofft, dass die beiden Männer irgendwann öffentlich zu ihrer Beziehung stehen könnten – durch Deans frühen Tod im Alter von 24 Jahren im Jahr 1955 wurde dies allerdings zunichte gemacht. Bast starb nach einer langen Karriere als Fernsehautor 2015 im Alter von 84 Jahren. Wer seine Rolle im Film spielen wird, ist noch nicht klar.
„Dies ist kein traditionelles Biopic. Es ist eine zärtliche und manchmal tragische Geschichte über zwei junge Männer, die sich in einer Zeit und an einem Ort gefunden haben, wo das Gesehenwerden – wirklich gesehen zu werden – seinen Preis hatte“, so Regisseur Guido.
Jenseits der Mythologie
Brandon Flynn erklärte zu seinem neuen Filmprojekt: „James Dean ist so etwas wie der allseits bekannte Unbekannte. Sein kurzes Leben hinterließ nur drei Filme, einen Berg von Fotos und eine kulturelle Mythologie, die wir immer wieder zu entschlüsseln versuchen. Dieses Drehbuch ist ein schöner Versuch, wahrheitsgetreu zu verstehen, wer er wirklich war – nicht nur die Ikone, sondern der Mensch.“ Zudem betonte Flynn, wie besonders der ehrliche und mutige Blick auf Dean bei diesem Filmprojekt sei: „Es wirft ein Schlaglicht darauf, wie Hollywood in der Vergangenheit LGBTIQ+-Personen zu einer Performance gezwungen hat, sogar in ihrem Privatleben. Diese Geschichte wagt es, James Dean als einen Mann mit realen, komplexen Beziehungen darzustellen, und ich denke, in dieser Wahrheit liegt eine große Kraft.“
Flynn feierte zuletzt in der Rolle des Marlon Brando in einer Off-Broadway-Produktion große Erfolge und bekam begeisterte Kritiken – er spielte jenen Hollywood-Schauspielgiganten, mit dem Dean eine heimliche S/M-Beziehung gehabt haben soll. Auch privat läuft es für den 31-Jährigen gut, erst vor kurzem hat er seinen Freund, den Autor und Regisseur Jordan Tannahill, geheiratet.