„Musik ist unsere Rüstung“ Erste LGBTI*-Mariachi-Band kämpft für Zusammenhalt und Akzeptanz
Einige Musiker*innen mit einer Vorliebe für Mariachi-Musik schlossen sich in der Formation Mariachi Arcoiris de Los Angeles („Regenbogen-Mariachis von Los Angeles“). Sie ist die erste LGBTI*-Mariachi-Band der Welt.
Mariachi als Macho-Kultur
Mariachi-Musik ist ein beliebtes Genre der hispanischen Kultur und gehört zu vielen mexikanischen Feiern einfach dazu. „Die Musik ist sehr kraftvoll und dramatisch und leidenschaftlich“, so Band-Gründer Carlos Samaniego gegenüber Lex18. Nach seinem Coming-out war es für den Musiker schwer, Respekt zu erfahren: In der Mariachi-Welt, die mit ihrem kräftigen Klang die mexikanische Macho-Kultur widerspiegelt, ist Schwulsein ein großes Tabu. In allen Balladen ginge es immer um die Liebe zu Frauen – manchmal auch zu mehreren gleichzeitig.
Ein sicherer Ort für LGBTI*-Mariachis
Die Idee zur Bandgründung hatte Samaniego, als an einer Pride-Veranstaltung auf seinem College-Campus teilnahm – leider hielt die damalige Formation nicht lange. Also musste er weiterhin mit Hetero-Musiker*innen spielen, die ihn schikanierten. 2016 reaktivierte er die Band, um einen sicheren Raum für LGBTI*-Musiker*innen zu schaffen. Heute hat Mariachi Arcoiris dreizehn Mitglieder. Darunter auch Natalia Melendez, die erste trans* Frau im Mariachi. Nach ihrer Transition bekam sie keine Aufträge mehr. Gemeinsam wollen die Musiker*innen die mexikanische Kultur in die LGBTI*-Community einführen und die mexikanische Community vielleicht ein bisschen offener machen.