Jeffrey Epstein Alte konservative Taktik
In einem seiner letzten Interviews rechtfertigte sich der wegen Sexhandels angeklagte Jeffrey Epstein gegenüber der New York Times: Sex mit minderjährigen Mädchen sei doch genau wie Homosexualität. Die Kriminalisierung von sexuellen Handlungen mit Jugendlichen sei eine kulturelle Anomalie. In manchen Perioden der Historie sei das absolut üblich gewesen. Homosexualität sei hingegen schon lange als Verbrechen angesehen worden und stünde in manchen Ländern noch unter Todesstrafe.
Mit dem Vergleich drehte Epstein eine alte konservative Taktik um: Angehörige rechter Flügel vergleichen Homosexualität oft mit Pädophilie, um gleichgeschlechtliche Beziehungen unglaubwürdig zu machen und ins Perverse zu ziehen. Dass Epstein überhaupt auf die Idee kam, dieses Argument für sich einzusetzen, zeugt von der wachsenden Akzeptanz von LGBTI* in der Gesellschaft.
Der Milliardär wurde am 6. Juli verhaftet. Am vergangenen Samstag erhängte Epstein sich in seiner Zelle im Manhattan Correctional Center. Sein Tod inspirierte zahlreiche Verschwörungstheorien.