Israelische Hochzeitsfeier Gesetzeslücke erlaubt gleichgeschlechtliche Ehen
Liran Buchny und Maor Shtern trafen sich vor fast zehn Jahren in der israelischen Armee. Jetzt feierten die beiden ihre Hochzeit in Tel Aviv. Die Zeremonie war unorthodox: Sie fand ohne Rabbi in einem Nachtklub statt. Dennoch folgte das Paar mit einem Polterabend, Tischreden und dem Chuppa genannten Traubaldachin einigen jüdischen Traditionen.
Obwohl Israel sich homosexuellen Urlaubern gegenüber offen zeigt, ist die gleichgeschlechtliche Ehe hier nicht legal. Doch davon ließ das Paar sich nicht unterkriegen. Die eigentliche Eheschließung fand laut CBS News zuvor im Ausland statt: Das Paar reiste mitsamt Familie nach Portugal, um sich trauen zu lassen. Anschließend nutzten sie eine Gesetzeslücke, wonach die im Ausland geschlossene Ehe offiziell auch in Israel anerkannt wurde.
Mehr als 400 homosexuelle Paare nutzten 2018 diesen Weg. Etai Pinkas-Arad vom Tel Aviver Stadtrat war einer der ersten, der im Ausland heiratete. Er gründete das LGBTI*-Zentrum der Stadt, das im Juni aus Protest eine „Massenhochzeit“ organisierte.