Hyper-Sexualität Kann es eine schwule Community ohne Sexualisierung geben?
Lange Zeit war Sex der Dreh- und Angelpunkt der Schwulenszene mit sexualisierten Klubs, Badeanstalten, Filmen, Apps, Videospielen und so weiter. Das ist der Gesundheit nicht immer zuträglich: Eine kürzliche Studie aus Großbritannien fand zum Beispiel heraus, dass sich trotz der Ausgangssperre 24 Prozent der befragten Schwulen zu Sex-Dates verabredet hatten.
Je mehr Schwulsein zum Mainstream wird, desto mehr werden Schwule laut Devin Randall von Hornet dazu gedrängt, sich den Regeln des Mainstreams anzupassen: Filme müssen weniger Sex enthalten, wenn sie LGBTI* repräsentieren, aber trotzdem einer breiten Masse vermarktet werden sollen. Apps müssen nach den Regeln der App-Stores familienfreundlich auftreten. Für Tumblr hieß das zum Beispiel, dass man allen erwachsenen Content entfernt. Auch immer mehr LGBTI*-Orte verändern sich: Entweder sie gehen Bankrott oder stehen auch Cis-Personen und Heteros offen.
Übertriebene Sexualität sei laut Randall heute weniger gefragt, da die Schwulenszene sich verändert. Dennoch werde es immer Nischen-Plätze und -Produkte geben, die nur auf Sex ausgerichtet sind.