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Sascha Schwingel löst Nico Hofmann als CEO der UFA ab
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Führungswechsel in Film und TV Sascha Schwingel löst Nico Hofmann als CEO der UFA ab

co - 22.09.2023 - 16:00 Uhr

Als Film- und TV-Produktionsfirma steht die zu Bertelsmann gehörende UFA hinter einem großen Teil der deutschen Schöpfungen. Wie das Unternehmen nun bekanntgab, wird Sascha Schwingel (52) jetzt Nico Hofmann (63) als Geschäftsführer der UFA ablösen. Letzterer bleibt als Chairman weiterhin Teil der Geschäftsleitung. Die UFA wurde 1917 als Universum Film AG (kurz Ufa) gegründet und ist eine der ältesten Filmfirmen Europas. 

Zeit für Veränderungen

Hofmann erklärte: „Nach 26 Jahren bei Bertelsmann und acht Jahren an der Spitze der UFA habe ich mich in gemeinsamem Dialog mit Jennifer Mullin und Andrea Scrosati [von Fremantle] dazu entschieden, die Führung der UFA weiterzugeben.“ Schwingel, einen „Freund und Kollegen aus frühester Zeit“, bezeichnete er als „klugen Manager mit hoher Reputation in der kreativen Szene“.

Weiterhin dankte Hofmann Mullin für „ihren warmherzigen und kooperativen Support“ und Scrosati „für die Neugierde und Offenheit“ dazu, seinen Wunschkandidaten als Nachfolger zu benennen. Die UFA sei Hofmanns „ganzer Stolz“: Sie sei „eine großartige Produktionsfirma mit einem großartigen Team“. Der Produzent ist optimistisch: Mit der neuen Führung im „Verbund mit Fremantle mache ich mir große Hoffnungen auf die Zukunft, die ich als Chairman gern begleite“.

Hofmann als offen schwuler Mann engagierte sich für mehr LGBTI*-Repräsentation in Film und Fernsehen. Unter seiner Führung setzte die UFA Diversitäts-Ziele und produzierte inklusives Material wie die ARD-Serien „All You Need“ und „Eldorado KaDeWe – jetzt ist unsere Zeit“. Laut Mullin war er für die Firma immer ein „wichtiger Impulsgeber“. Auch politisch engagierte sich Hofmann für LGBTI*-Rechte und ermunterte queere Schauspielerinnen und Schauspieler dazu, sich zu outen: „Man kann nur glücklich sein, wenn man zu seiner Sexualität steht und nicht ein falsches Leben aufrecht erhält.“

Über den Nachfolger

Schwingel war zuletzt als stellvertretender Chief Content Officer bei RTL Deutschland für das Angebot des Streamingportals RTL+ und von TV-Sendern wie RTL, Vox und ntv verantwortlich. Mit dem Wechsel kehrte Schwingel zu seinen Wurzeln zurück, denn seine berufliche Laufbahn begann 1988, als Hofmann ihn als Producer beim ehemaligen UFA-Fiction-Label teamWorx anheuerte. Die beiden arbeiteten 15 Jahre lang zusammen. Dabei entstanden einige große TV-Projekte wie „Die Sturmflut“, „Dresden“ oder „Hindenburg“.

Neue interne Strukturen

Schwingel wird nicht wie zu Hofmanns Zeiten üblich an Fremantle-CEO Jennifer Mullin reporten, sondern an Fremantles Group COO und CEO Continental Europe Andrea Scrosati. Leider fällt dem neuen UFA-Geschäftsführer auch die unangenehme Aufgabe zu, die unter Hofmann begonnene Restrukturierung fortzusetzen, für die unter anderem Stellen abgebaut werden sollen. Trotzdem ist die neue Position für Schwingel „ein großes Privileg“. Die Rückkehr zur UFA sei für ihn wie eine Heimkehr. 

Europa-Chef Scrosati hält Schwingel für eine „großartige Wahl, um die UFA in die Zukunft zu führen“, denn er sei „ein ebenso erfahrener wie kreativer und innovativer Manager“. Die UFA sei unentbehrlich für den weltweiten Erfolg von Fremantle und Scrosati freue sich darauf, eng mit Schwingel zusammenzuarbeiten, um die Firma international weiter auszubauen.

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