Ein queeres Jahr Diese männlichen Prominenten haben sich 2023 geoutet
Von 2023 bleiben noch vier Monate übrig. Dennoch ist schon jetzt klar, dass sich dieses Jahr besonders viele Stars geoutet haben – darunter auch viele A-Promis. Hier eine Liste der männlichen Stars, die sich dieses Jahr offen zu ihrer Sexualität äußerten.
Alexander Lincoln
Der britische Schauspieler ist den meisten wohl als Jamie Tate aus der britischen Serie „Emmerdale“. Im romantischen Drama „In From the Side“ über zwei Rugby-Spieler einer schwulen Mannschaft, die sich ineinander verlieben und ihre Gefühle geheim halten müssen. Beide sind in einer unglücklichen Langzeitbeziehung mit einem anderen Mann gefangen. Lincoln outete sich im Januar in einem Instagram-Kommentar als „nicht heterosexuell“, wollte seine Sexualität aber nicht genauer bestimmen.
Noah Schnapp
Seit er die Rolle des Will Byers im Netflix-Hit „Stranger Things“ ergatterte, kennt wohl die ganze Welt seinen Namen. Er outete sich im Januar mit einem TikTok-Video als schwul (SCHWULISSIMO berichtete). Er berichtete davon, dass er all seinen Mut zusammennahm, um sich zu outen – doch es habe keine Person aus seinem näheren Umfeld überrascht. Schnapp erfuhr viel Zustimmung – sowohl vom gesamten „Stranger Things“-Team, als auch Fans der Serie und von seinen Großeltern, die ihm einen wunderbar ergreifenden Brief schrieben, nachdem sie aus den Medien davon erfuhren (SCHWULISSIMO berichtete).
Lil X Nas
Dass der Rapper zur LGBTI*-Community gehört, ist nicht neu: 2019 schrieb er in einem Twitter-Beitrag, dass seine Fans sich den neuen Song „C7osure“ noch einmal genauer anhören sollten (SCHWULISSIMO berichtete). Im Januar schrieb er nun, dass das wohl nicht die ganze Wahrheit war: „Seid ehrlich – wärd ihr wütend auf mich, wenn ich dachte, dass ich ein bisschen bi wäre?“ Obwohl der Musiker berüchtigt dafür ist, im Internet herumzuwitzeln, scheint er es ernst zu meinen: „Das war das letzte Mal, dass ich mich oute. Ich verspreche es.“
Jakub Jankto
Der tschechische Profi-Fußballer war im Februar der erste aktive Nationalspieler, der sich als schwul outete. In einem Instagram-Video erklärte er: „Wie jeder andere auch, möchte auch ich mein Leben in Freiheit leben. Ohne Ängste. Ohne Vorurteile. Ohne Gewalt. ABER mit Liebe. Ich bin homosexuell und will mich nicht länger verstecken.“ (SCHWULISSIMO berichtete). Nur kurze Zeit später geriet Jankto erneut in die Schlagzeilen – leider mit einer negativen Nachricht: Bei einer Verkehrskontrolle weigerte er sich, einen Drogentest zu machen, und wurde von seinem Verein freigestellt, um sich mit „seiner persönlichen Situation“ zu befassen (SCHWULISSIMO berichtete).
Diplo
Im März sprach der DJ und Musikproduzent im Podcast „High Low“ mit Schauspielerin Emily Ratajkowski über vergangene sexuelle Erfahrungen mit Männern: „Ich bin sicher, dass ich schon mal einen Blowjob von einem Kerl bekommen habe. Ganz sicher. 100 Prozent ja. Ich weiß nicht, ob es schwul ist, wenn man keinen Augenkontakt hat.“ Im Zuge dessen beschrieb Diplo sich als „nicht nicht schwul“. Tatsächlich gäbe es ein paar Männer, die er sich als Lebenspartner vorstellen könne (SCHWULISSIMO berichtete).
Jeff Molina
Der Kampfsportler gehört zur Ultimate Fighting Championship (UFC), dem weltweit größten Wettkampf-Veranstalter von Mixed Martial Arts. Ursprünglich hatte er gar nicht vor, sich öffentlich zu outen. Ein geleaktes Sexvideo machte ihm allerdings einen Strich durch die Rechnung. Im März schrieb er auf Twitter: „TLDR: Ich bin bi. Das ist nicht, wie ich das sagen wollte. Aber die Chance, es dann zu sagen, wenn ich bereit dafür bin, wurde mir genommen.“ Er habe die letzten elf Jahre seines Lebens damit verbracht, einen Teil von sich zu leugnen – denn er fürchtete, nur noch „dieser bisexuelle UFC-Kämpfer“ zu sein (SCHWULISSIMO berichtete).
Richard Armitage
Der Schauspieler hatte seinen Durchbruch 2004 mit seiner Rolle als John Thornton in der Verfilmung des viktorianischen Romans „North and South“. Daneben kennen viele ihn als den Zwerg Thorin Eichenschuld aus Jacksons Adaption von „Der Hobbit“. Im April eröffnete er der Radio Times, dass er einen Partner hat. Schon mit 19 Jahren sagte er es „allen, die mir etwas bedeuten“. Seither habe er immer darauf gewartet, mit der Frage konfrontiert zu werden.
Josh Seiter
Vor wenigen Tagen hieß es erst, dass der ehemalige „Bachelorette“-Kandidat verstorben sei. Das ist jedoch falsch – anscheinend hatte jemand seinen Instagram-Account gehackt und sich einen grausamen Scherz erlaubt. Im Juni outete sich Seiter als bisexuell, nachdem er sich zuvor als pansexuell bezeichnete. Im selben Zuge erwähnte er, dass er mit einem Mann namens David zusammen ist.
Josh Kiszka
Im Juni schrieb der Sänger der US-Rockband Greta Van Fleet auf Instagram, dass er schwul und seit acht Jahren mit einem Mann zusammen ist (SCHWULISSIMO berichtete). Hintergrund der Nachricht war vor allem die Welle an LGBTI*-Hass und LGBTI*-feindlichen Gesetzen, die gerade über die USA hereinbricht.
Lauv
Der Sänger ist bekannt für Hits wie „I Like Me Better,“ „Mean It“ und „i’m so tired“ mit Troye Sivan. Im Juni verlautete er auf TikTok, dass er in seiner Sexualität anscheinend recht offen ist: „wenn du ein Mädel datest, aber auch ein bisschen auf Kerle stehst“, schrieb er im Untertitel zu einem Video (SCHWULISSIMO berichtete). Im Monat darauf ging er in einem YouTube-Video genauer auf seine Sexualität ein – auch wenn er noch kein definitives Label für sich gefunden hat.
Nicola Porcella
Der peruanische Schauspieler und Ex-Fußball-Profi outete sich im Juli während der mexikanischen Reality-Show „La Casa de los Famosos México“. Die Sendung ist so etwas wie das mexikanische Äquivalent zu „Promi Big Brother“. In einer Selbsthilfe-Runde mit zwei anderen LGBTI*-Teilnehmenden verkündete er: „Hallo. Ich bin Nicola und ich akzeptiere, dass ich pansexuell bin.“
Kevin Maxen
Im Juli outete sich der stellvertretende Krafttrainer der Jacksonville Jaguars als schwul. Er ist der erste Trainer einer amerikanischen Profi-Liga, der sich outete (SCHWULISSIMO berichtete). Maxen ist seit zwei Jahren in einer glücklichen Beziehung und wollte einfach nicht mehr lügen.
Shinjiro Atae
Der japanische Popstar outete sich nach zwei Jahren Pause während einer Pressekonferenz vor 2.000 Fans in Tokyo als schwul. Aus Respekt vor seinen Fans wollte er ihnen die Nachricht persönlich überbringen (SCHWULISSIMO berichtete).
Tomás González
Der chilenische Turner nahm drei Mal an den Olympischen Spielen teil. Kurz vor Ende seiner sportlichen Karriere outete er sich nun in seiner Autobiografie „Champion: Lektionen, Triumphe und Stürze eines olympischen Turners“ (SCHWULISSIMO berichtete). Darüber sprach er auch in einem Promo-Interview: „Ich nehme an, es ist kein Thema mehr. Aber ja, ich bin schwul.“
Joe Locke
Dass der „Heartstopper“-Schauspieler schwul ist, berichteten die Medien von Anfang an. Doch bis er es in einem Interview mit Teen Vogue im August bestätigte, hatte er sich tatsächlich noch nie öffentlich dazu geäußert: „Die Leute haben es angenommen und darüber geschrieben, und ich habe niemanden korrigiert, weil ich keinen Sinn darin sah“, sagte er (SCHWULISSIMO berichtete). Locke lebt offen schwul seit er etwa zwölf Jahre alt ist.
Wayne Brady
Im August outete sich der TV-Moderator in einem Interview mit dem People Magazine als pansexuell: „Ich konnte nicht sagen, ob ich bisexuell bin, weil ich erst einmal herausfinden musste, was das ist [und] noch keine Gelegenheit dazu hatte, etwas auszuprobieren. So kam ich auf pansexuell“, denn er glaubt, dass er sich zu allen Menschen hingezogen fühlen könnte.
Paulie Calafiore
Der Reality-Darsteller outete sich in einer August-Ausgabe von „The Challenge: USA“ als bisexuell. In einem Interview mit US Weekly erklärte er: Als er zum ersten Mal ins Fernsehen ging hatte er beschlossen, seine Sexualität auf jeden Fall zu verbergen. Das führte dazu, dass er nur eine „sehr aggressive, sportliche Seite“ von sich zeigte und nie dazu kam, seine verletzliche Seite zu offenbaren.
Ncuti Gatwa
Der Schauspieler wurde durch seine Rolle als schwuler Jugendlicher in der Netflix-Serie „Sex Education“ weltweit bekannt. Jetzt spielt er den neuesten „Doctor Who“. Im August eröffnete er Elle UK, dass er queer ist. Er erinnerte sich: Während er auf der Manchester Pride feierte, sah er plötzlich eine Frau, die seiner Tante zum Verwechseln ähnlich sah. Sie war die erste andere queere ruandische Person, die er traf. „Ich dachte, ich wäre der einzige auf der Welt“, erklärte Gatwa. „Sei stolz darauf, wer du bist“, habe er der Frau versichert.
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