Dschungelkönigin Lilly Becker Tränenreiches IBES-Finale mit Statement gegen homophoben Hass
Herzergreifendes Finale gestern Abend bei RTL: Am Ende wurde Lilly Becker (48) die neue Dschungelkönigin bei „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“, Vize-König wird der schwule Schauspieler Pierre Sanoussi-Bliss (62). Bis zuletzt hatten vor allem auch viele Fans aus der Community für Sanoussi-Bliss die Daumen gedrückt.
Die richtigen zwei Finalisten
Bereits kurz vor der finalen Verkündung in der 18. Staffel zeigte sich Sanoussi-Bliss überwältigt und überrascht, dass er überhaupt so weit gekommen war – ungläubig hatte er gefragt: „Was ist denn los mit diesem Land?“. RTL und auch weitere Medien sind sich einig in der Einschätzung, dass das Finale sowie das Zuschauer-Voting ein großes Bekenntnis für Diversität war. Bronze holte die mit 23 Jahren jüngste Teilnehmerin in dieser Staffel, Alessia Herren.
Becker zeigte sich die ganze Staffel über dabei als „Stimme der Vernunft“, versuchte immer wieder Streitigkeiten zu schlichten und wurde von den Dschungel-Fans vor allem für ihre Authentizität gefeiert. Zudem zeigte sich die Ex-Frau von Boris Becker stets mutig und trat zu allen Prüfungen an.
„Hier sitze ich als Mensch“
Sanoussi-Bliss versuchte es während seiner Dschungel-Zeit vor allem mit Ironie und Augenzwinkern, was nicht immer glückte und für den einen oder anderen Aufreger unter den Teilnehmern sorgte („Herren sind herrlich, Damen sind dämlich“). Auf der anderen Seite zeigte der 62-Jährige auch klare Kante und entlarvte gekonnt die homophoben Klischees von Teilnehmer Jörg Dahlmann.
Sanoussi-Bliss erklärte zu Tränen gerührt: „Hier sitze ich als Mensch“ und bedankte sich im Finale beim RTL-Team, was andererseits zu Rührung bei Moderator Jan Köppen sorgte. Lilly Becker attestierte ihm derweil: „Du bist eine gute Seele.“ Völlig zu recht kamen so diese beiden Menschen ins Finale der großen RTL-Show. Er sei außerdem „superstolz“ darauf, die Herzen der Dschungel-Fans berührt zu haben, so der Schauspieler weiter.
Zu Lachen gab es zuletzt natürlich auch viel, vor allem dank Sanoussi-Bliss, der ohne großes Aufsehen in den letzten Prüfungen Krokodilhoden, pürierte Kuhvagina und ein angebrütetes Hühnerei verspeiste und danach nach dem Fünf-Uhr-Tee verlangte. Bereits die Tage zuvor hatte er die dramatischen Statements anderer Teilnehmer mit Blick auf die Prüfungen als „Pillepalle“ abgetan.
Statement gegen Hass
Schlussendlich ergatterte Becker unter Tränen die Dschungelkrone sowie die Gewinnprämie von 100.000 Euro und erklärte, sie fühle sich so geliebt. Danach dankte sie Deutschland und durfte schlussendlich ihren Sohn Amadeus umarmen. Sanoussi-Bliss betonte abschließend mit zitternder Stimme, er schöpfe als Zweitplatzierter neuen Mut und Hoffnung in einer Zeit, in der er als homosexueller, schwarzer Mann online immer wieder mit Hass konfrontiert gewesen sei.
Dass er nun die „Dschungelprinzessin“ und Becker die neue Dschungelkönigin sei, zeige ihm, dass es „doch noch wirklich vernünftige, anständige Leute in diesem Land gibt, die einen sympathisch finden. Das macht schon Mut zwischen all diesen blöden Hasskommentaren, die man so auf seinen Internetseiten hat“. Dieser Hass online habe auch bei ihm Spuren hinterlassen.