Nicht dasselbe Vegane Kosmetik und Naturkosmetik!
Nichts vom Tier! Weder vom toten noch vom lebenden! Das ist das Motto unter dem Veganer neben ihrer Ernährung unter anderem auch ihre Kosmetik auswählen. Bienenwachs, Honig, Wollfett oder Milcheiweiß kommen deshalb nicht auf ihre Haut. Vegane Kosmetikartikel liegen im Trend. Roh- und Inhaltsstoffe wurden nicht im Tierversuch getestet.
Das ist ein guter Gedanke. Aber leider sind als vegan bezeichnete und ausgewiesene Produkte nicht in jedem Falle gut für die Haut. Ökotest berichtet, dass manche Anbieter tief in die chemisch-synthetische Kiste greifen und darin bewährte natürliche Zutaten wie Bienenwachs und Wollfett durch Erdöl-Paraffine oder Silikonöl ersetzen um den veganen Trend zu bedienen. Auch allergieauslösende Konservierungsstoffe oder problematische künstliche Lichtschutzfilter können in veganer Kosmetik enthalten sein. Das ist also ein fauler Kompromiss.
Beauty without cruelty
An dem Vorsatz gibt es nichts zu kritisieren. Beauty without cruelty – Schönsein ohne Grausamkeit bedeutet, dass sich pflanzliche Rohstoffe statt Zutaten von toten Tieren in der Kosmetik befinden sollten. Beispielsweise Collagen muss nicht vom toten Schwein kommen sondern kann als Wirkstoff in Cremes aus Meeresalgen stammen. Aber nicht alles, was vom Tier kommt bedeutet, dass ein Tier darunter leiden oder sogar sterben musste.
Beispielsweise Bienenwachs ist ein guter Pflegestoff in Lippenpflegestiften. Das aus dem Kittharz der Bienen gewonnene Propolis fördert die Wundheilung und steckt darum oft in Zahncremes. Verschiedene Anbieter von Naturkosmetik verzichten deshalb keinesfalls auf Bienenprodukte. Schließlich sind Bienen fleißige Helfer in der Natur, welche die Blüten bestäuben und damit einen wichtigen ökologischen Betrag leisten. Als Fazit ist also zu sagen, dass ohne diesen tierischen Beitrag eine pflanzliche, vegane Ernährung kaum möglich wäre.
Vegane Kosmetik und Naturkosmetik ist nicht dasselbe
„Naturkosmetik ist nicht mit veganer Kosmetik gleichzusetzen“ gibt Naturkosmetik-Expertin Elfriede Dambacher zu bedenken. Die Vorschriften für Naturkosmetik erlauben keine Rohstoffe vom toten Tier. Rohstoffe von lebenden Tieren wie Honig, Bienenwachs, Lanolin (Wollwachs), Milch und Molke sowie Lecithin aus Ei sind aber zugelassen und möglich.
Dambacher betont, dass die Vorschriften für Naturkosmetik chemisch-synthetische Zutaten verbieten. Große Sicherheit beim Einkauf für die Haut ungefährlicher und geeigneter Kosmetik bietet also Naturkosmetik. Darin sind natürliche Stoffe erlaubt, möglichst aus kontrolliert biologischem Anbau. Auf Tierversuche bei Rohstoffen und im Endprodukt verzichten die Hersteller seit Langem.