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ZDF-Moderator Eric Mayer unterstützt die COME OUT! Stiftung!

Starker Einsatz für LGBTI*-Jugendliche ZDF-Moderator Eric Mayer unterstützt die COME OUT! Stiftung!

ms - 03.08.2023 - 17:00 Uhr

Wissbegierig, witzig und clever – die Rede ist von Journalist Eric Mayer. Vor allem Kindern dürfte der junge Mann mit seinen Reportergeschichten bei KIKA und dem ZDF ein fester Begriff sein, Erwachsene kennen ihn hingegen aus dem Wissenschaftsmagazin NANO. Wie wichtig ihm die Kombination aus Wissensvermittlung und Jugendarbeit ist, beweist Mayer nun mit seinem neuen Projekt, er ist neuer Stifter bei der COME OUT! Stiftung, diese fördert die LGBTI*-Jugendarbeit und unterstützt somit junge Menschen in ihrer besonderen Lebensphase.

Lilo Wanders aus dem Vorstand von COME OUT! ist bereits Feuer und Flamme: „Mit Eric Mayer haben wir einen Stifter und Unterstützer gewonnen, den unsere Hauptzielgruppe, junge queere Menschen, kennen und der ein Vorbild für sie ist. Als Stuntman des Wissens hat er unzählige Male junge Menschen mitgenommen, ihnen verschlossene Türen geöffnet, sie teilhaben lassen. Dass er für die COME OUT! Stiftung nun als Botschafter für Vielfalt wirbt, ist ein grandioses Zeichen.“ SCHWULISSIMO ist selbstverständlich ganz der Meinung von Lilo und wollte mehr wissen!

Eric, mit Blick auf die LGBTI*-Community, welches Wissen sollte sich hier in der Breite der Gesellschaft noch deutlich mehr etablieren?

Es muss klar werden, dass die Bedürfnisse, Ängste, Träume und Wünsche queerer junger Menschen unsere Aufmerksamkeit benötigen und ein wichtiger Aspekt in der Jugendarbeit sein müssen. Wir dürfen nicht vergessen, dass junge LGBTIQ+ noch immer oft in einem sozialen Umfeld aufwachsen, in dem sie sich nicht trauen, ihre Persönlichkeit frei auszuleben und zu entwickeln. Und nach einem Coming-out gelten sie meist als „die Anderen“ und rutschen unfreiwillig in eine oft negative Sonderrolle, mit der sie umgehen müssen. All das hat enorme Auswirkungen auf die Entwicklung. Sie brauchen daher unsere Unterstützung und Empowerment.  

Wo siehst du derzeit die größten Probleme, denen sich LGBTI*-Jugendliche in Deutschland stellen müssen?

Generell beobachten wir derzeit zwei gegenläufige gesellschaftliche Entwicklungen. Einerseits finden LGBTI*-Themen in der öffentlichen Wahrnehmung vermehrt statt, die Sichtbarkeit erhöht sich und es gibt eine hohe Repräsentation durch engagierte Role-Models. Anderseits nehmen queerfeindliche Straftaten zu, und die Akzeptanz queerer Lebensmodelle ist rückläufig. In diesem Spannungsfeld wachsen junge queere Menschen auf. Sie können sich zwar in sozialen Medien Kraft und Unterstützung in ihrer Bubble holen, werden auf dem Schulhof aber dennoch ausgegrenzt und beschimpft. Es ist sehr schwer damit umzugehen, wenn ein wesentlicher Teil der eigenen Persönlichkeit von einem Großteil des Umfelds als negativ und nicht zugehörig zur Gesellschaft angesehen wird. Seit Jahren zeigen uns Studien, dass sich junge LGBTI* aus Angst vor Diskriminierung und Ausgrenzung oft zurückziehen, isolieren und unter großer Einsamkeit leiden. Wir müssen daher gerade für queere Jugendliche  mehr Räume schaffen, in denen sie sich öffnen können und der Druck, sich ändern oder anpassen zu müssen, wegfällt. Das kann und muss durch mehr gute Jugendarbeit in diesem Bereich passieren, das Thema muss aber auch in die Breite des Bildungsapparates und gehört auf die Agenda jeder Schule.

© ZDF/Andreas Reeg

Du wünscht dir, dass sich viel mehr Menschen für LGBTI*-Jugendliche einsetzen, auch jene, die vielleicht kaum oder keine Kontakte mit der Community haben?

Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe! Respekt und gleiche Rechte für LGBTI* sind nicht verhandelbar – sie sind ein Menschrecht und ein Grundrecht.  
Dafür einzustehen und sich dafür stark zu machen ist die Aufgabe von uns allen, jeden Tag. Und damit meine ich auch ausdrücklich Menschen, die mit der queeren Community vielleicht nichts direkt zu tun haben. Wer denkt, die Diskriminierung von marginalisierten Gruppen oder Minderheiten sei nicht sein Bier, der sollte sich bewusst machen: Wir sind alle „anders“! Es kann jeden treffen. Eine offene Gesellschaft, in der sich alle frei entfalten können und respektiert werden, gleichberechtigt und sicher sind, ist doch in unser aller Interesse. Und jede Stimme, die das im Alltag nach außen trägt, ist wichtig.

Die Ampel-Koalition will mit dem Aktionsplan „Queer Leben“ gerade jungen LGBTI*-Menschen in Deutschland helfen und deren Situation verbessern. Was würdest du dir von der Politik wünschen?

Ich hoffe, dass die Umsetzung der Ideen des Aktionsplanes schnell passiert und politisch auch wirklich gewollt wird. Schließlich sind die Probleme, über die wir reden, nicht neu. Die Stärkung und Gleichberechtigung von queeren Menschen darf nicht zum schicken Lippenbekenntnis werden – die Politik muss sich da an ihren Taten und nicht an ihren Ideen messen lassen. Ganz konkret interessiert mich vor allem, welche Durchschlagskraft der Aktionsplan des Bundes auf die Finanzierung von Jugendarbeit haben wird, die bei den Kommunen liegt. Aber es ist mir auch zu einfach, mit einer Forderungshaltung Richtung Politik zu schauen, damit sich gesellschaftlich etwas verändert. Wir alle sind gefordert, um die Werte einer freien und für alle sicheren und lebenswerten Gesellschaft zu verteidigen. Das fängt schon bei Gesprächen im persönlichen und beruflichen Umfeld an. Wenn wir alle aktiv daran arbeiten, können wir viel bewegen.

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