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Ramon Wagner im Interview

Ramon Wagner It Girl Agent im Interview

km - 15.12.2019 - 12:30 Uhr

Ramon Wagner genießt auf YouTube einen hohen Bekanntheitsgrad mit dem Kanal „Die It-Girl Agenten“. 75.000 Follower erhalten dort einen Blick hinter die Kulissen, wenn TV-Shows, wie zum Beispiel „Bachelor“, „GNTM“, „Love Island“ oder auch „Dschungelcamp“ thematisiert werden. Nicht selten schauen auch Teilnehmer entsprechender Shows vorbei. Ramon sprach mit SCHWULISSIMO über aktuelle TV Shows, insbesondere „Prince Charming“.

Magst du einmal erläutern, wie du in das Schweizer Fernsehen gekommen bist?
Ich hatte immer große Lust YouTube Inhalte zu produzieren und habe neben privateren auch Videos hochgeladen, in denen ich meinen Kommentar zu Fernsehsendungen abgebe. 2017 habe ich gemerkt, dass die Leute viel mehr interessiert, was drumherum passiert und so entwickelte sich eine Art „Behind the Scences“- Kanal. Dieser ist sehr schnell gewachsen, worauf ich das dann ausgebaut habe und die GNTM-Gewinnerin 2017 auf mich aufmerksam wurde. Sie hat mit mir kollaboriert, indem ich sie auf der Fashion-Week begleiten durfte. Das hatte eine starke Außenwirkung und der Kanal ging durch die Decke. Später kamen dann noch Sendungen wie Bachelor und Bachelorette dazu. Ich habe Interviews mit Kandidaten geführt und dadurch hat sich das alles entwickelt.
Durch diese Aufmerksamkeit ist dann „Switzerland’s Next Topmodel“ auf mich aufmerksam geworden.

Was hast du für die gemacht?
Ich habe Interviews geführt mit den Kandidaten und habe sie gecoacht, um sie darauf vorzubereiten, in der „realen Welt“ unterwegs zu sein. So wissen sie, was sie sagen können und was lieber nicht und lernen auch mit polarisierenden Kommentaren und Fragen umzugehen.

Ramon Wagner im Interview

Hast du eine Ausbildung in dieser Richtung?
Ich habe ein Fernsehvolontariat gemacht und bin ausgebildeter Fernsehredakteur. Das Thema Fernsehen hat mich schon immer interessiert, aber ich wollte danach nicht unbedingt als Fernsehredakteur arbeiten.  Das wäre mir, so denke ich, zu einseitig gewesen. Nebenbei arbeite ich noch als Künstlermanager, vertrete diverse Leute aus dem Fernsehen und vermittle diese an verschiedene Shows wie beispielsweise das Dschungelcamp. Allerdings fokussiere ich mich schon auf YouTube, weil ich mich kreativ da gut ausprobieren kann.

Wie stehst du zur Show „Prince Charming“?
Es bedient sich natürlich Klischees, aber am Ende muss eine Show einen Unterhaltungswert vorweisen und in der Hetero-Variante ist es auch nicht anders.

Würdest du sagen das es trotz Klischees ein wichtiger Schritt ist, auch wenn es nicht im klassischen Fernsehen läuft?
Ja das finde ich sehr schade. Ich verstehe den Sinn dahinter, dass sie es bewusst für TVNOW gemacht haben. Nicht weil sie Angst haben Zuschauer zu verschrecken, sondern weil es eine gute Marke ist, um die Plattform zu pushen. Für die Community wäre es sicher besser gewesen, wenn es im Fernsehen läuft, aber es ist schon ein erster Schritt, dass es so eine Sendung überhaupt gibt.
Ich will jetzt auch nicht RTL allein dafür verantwortlich machen, dass Standing in der Gesellschaft gerade zu rücken. Jede*r kann seinen Teil dazu beitragen und jede*r macht das so, wie er es für richtig hält und ich glaube die Mischung aus allem sorgt letztendlich dafür, dass es sich entwickelt.

Findest du. dass die Community dabei gut repräsentiert wird?
Das ist so eine schwierige Frage. Ich lese viel Feedback und habe das Gefühl, dass die meisten Schwulen schreiben, dass die Community nicht so gut repräsentiert wird. Ich möchte mich aber auch nicht auf einen Thron stellen und das verurteilen. Ich finde gerade die Homosexuellen fordern alle Toleranz. Insofern würde ich mir wünschen, dass die Leute, die das beurteilen, auch etwas toleranter sind. Ich meine, wie könnte man das richtig repräsentieren, womit alle zufrieden wären? Das ist doch die Frage. Das gibt es gar nicht. Man kann es nicht allen recht machen.

Ramon Wagner im Interview

Was würdest du als Coach an der Show ändern?
In der ersten Folge hätte ich die Vorstellung anders gemacht. Mehr wie beim Bachelor, dass sich jeder kurz beim Prinzen vorstellen kann, sodass jeder einen fairen Start hat. Es ist so schwierig für die Schüchternen oder die, die durch die Kameras vielleicht auch eingeschüchtert sind. Die Entscheidung ging ein bisschen schnell.
Das andere wäre, wobei ich nicht weiß ob man da mithilfe von Coaching viel erreichen kann, die überdramatisierte Art der Teilnehmer. Die sind da gerade zwei Tage und dann fließen da Tränen. Das ist was anderes, wenn man nach Wochen eine Bindung aufbaut, aber nach zwei Tagen sollten sich die entsprechenden Kandidaten fragen, ob so eine Show überhaupt was für sie ist. Das bleibt für immer im Internet und du musst damit leben.

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