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Leserumfrage // © eclipse_images

Leserumfrage Mit Sport fit durch den Winter

vvg - 10.01.2017 - 10:00 Uhr

Ich habe im Alter von 10 bis 22 regelmäßig Kickboxen gemacht. Dann habe ich damit aufgehört, weil das doch stark an meinen Gelenken nagte; zumindest merkte ich es an Schulter und Hüfte. Es folgte eine sportfreie Zeit von ungefähr 14 Jahren, weil ich zu faul und mit meiner Figur und dem Gewicht vollkommen zufrieden war. Erst jetzt, Ende Oktober, habe ich mit dem Rauchen aufgehört und stattdessen besonders gern und viele Gummibärchen gegessen. Obwohl ich immer auf meine Ernährung geachtet habe, merkte ich, dass mir die Jeans zu eng wurden. So habe ich mich bei einer großen Fitness-Kette angemeldet, weil die in ihren Studios Indorcycling anbieten und man dort somit Spinningkurse belegen kann. Ich merkte, dass mir die Kurse guttun, weil ich das Gefühl habe, etwas Richtiges zu leisten. Ich bin seitdem fast täglich dort, trainiere immer eine ganze Stunde lang und komme richtig ins Schwitzen. Was auch anspornt, ist die Tatsache, dass man Sport nicht alleine macht. Weil eben mehrere Teilnehmer gemeinsam trainieren, gibt man sich viel mehr Mühe – man will ja nicht abloosen. Ich setze mich also sozusagen unter Gruppenzwang. Das Spinning bietet mir eine schöne Alternative, mein Training auf mich anzupassen. Ich kann also Höhen und Tiefen so nehmen, wie ich das will. Das Strampeln auf der Stelle ist gut für den Körper und für den Geist. Ich kann selbst entscheiden, wie ich meine Übung durchziehe, ob ich schnell oder langsam „strampele“ und welche Steigung ich erreichen will. Würde ich Outdoor auf einem Fahrrad fahren, hätte ich diese Möglichkeit nicht: wenn ein Berg da ist, ist er da. Mir macht das großen Spaß und es hilft mir sportlich durch den Winter.
Adrian aus Paderborn
 

Adrian // © vvg

Wir verzichten auf die vielen weihnachtlichen Süßigkeiten und gehen vermehrt ins Fitness-Studio, auch wenn man es auf den ersten Blick vielleicht nicht sieht. Das machen wir schon seit ca. sechs Jahren regelmäßig zwei- bis dreimal die Woche für ca. eineinhalb Stunden. Und wir gehören nicht zu den Leuten, die sich da nur unterhalten, sondern wir ziehen unsere Übungen konsequent durch. Zum Aufwärmen der Muskeln gehen wir für zehn Minuten auf den Crosstrainer, danach folgen Übungen nach einem aufgestellten Plan zum Muskelaufbau. Die Übungen haben wir so aufgeteilt, dass sie in drei Trainingsprogramme für verschiedene Muskelgruppen gesplittet sind. Ein Trainingsprogramm ist für die Beine und Po, die anderen beiden für den Oberkörper und Arme. Danach machen wir 15 bis 20 Minuten Kardiotraining. Bei der Ernährung achten wir darauf, dass wir wenig Zucker und Kohlehydrate, aber dafür mehr Eiweiß zu uns nehmen. Abends essen wir meist nur Fleisch mit Gemüse oder Salat. Auf Kartoffeln, Pommes Frites, Nudeln und Reis verzichten wir in der Zeit total. Wir gehen gemeinsam und meist abends zum Sport, da wir beide berufstätig sind: Bernd hat eine sitzende Schreibtischtätigkeit, Peter arbeitet als Masseur. Bernd hat in der Zeit insgesamt acht Kilo abgenommen, bei Peter ist das Gewicht gleichgeblieben, aber die Körperproportionen haben sich positiv verändert. Wir haben ein Jahresabo, denn Sport zu Hause bringt nicht viel, weil zum einen das notwendige Equipment fehlt und das zum anderen langweilig ist und in der Regel nicht konsequent durchgeführt wird. In der Gruppe mit anderen ist man motivierter, will mithalten, Leistung zeigen und strengt sich einfach mehr an. Wir würden jedem empfehlen, sich sportlich zu betätigen, alleine schon, um fit zu bleiben. Eine gute Kombination von Kraft- und Ausdauertraining trägt zum gesamten Wohlbefinden bei.
Bernd & Peter aus Bitburg
 

Bernd & Peter // © vvg

Ich mache schon seit ich 18 bin regelmäßig Sport. So mit 15 bis 17 Jahren war ich relativ mollig, das hat mich dann zum Sport gebracht. Zur Zeit von Boris Becker habe ich Tennis, danach jahrelang sogar erfolgreich im Cream-Team-Cologne Fußball gespielt. Irgendwann bin ich ins Fitness-Studio gewechselt, weil das jeder andere Schwule ja auch machte und weil man(n) einem gewissen Druck unterliegt, sportlich auszusehen und oberkörperfrei mal in der Disco tanzen zu können. Früher bin ich wirklich jeden Tag ins Studio gegangen, auch ein bisschen alibimäßig, weil man ja hingehen muss! Heute gehe ich zwei- bis dreimal die Woche für eineinhalb Stunden abends nach der Arbeit in ein Hamburger Studio. Da mache ich allerdings wirklich konzentriert Kraftübungen und zusätzlich ein Programm, das man „High Intensity“ nennt und mit „bis ans Limit gehen“ bezeichnen kann. Sport bringt nicht nur meinem Körper, sondern auch meinem Geist etwas: Ich hatte in meinem Leben schon härtere Phasen mit Aus- und Feierngehen, da hat mir der Sport gewisse Strukturen gegeben und mich aus der Feierszene herausgeholt. Außerdem ernähre ich mich auch anders und achte mehr darauf, was ich esse; obwohl man abends ja ab und zu gerne mal eine Tüte Haribo verdrückt. J Ich würde gerne mal wieder Ballsport machen, denn im Fitness-Studio spult man mehr oder weniger routinemäßig sein Pflichtprogramm ab. Trotzdem hilft es, dass man sich nicht hängen lässt. Wenn ich mich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr sportlich betätigen könnte, wäre das für mich echt der Horror und ich hätte ein richtiges Problem. Ich brauche Sport einfach, sonst wäre ich sehr unausgeglichen. Ich habe also vor, meinem Sport so lange ich atmen kann, treu zu sein.
Berti aus Hamburg
 

Berti // © vvg

Ich gehe seit drei Jahren meinen sportlichen Aktivitäten im schwul-lesbischen Sportverein „Uferlos“ in Karlsruhe nach. Nach einer Beziehung, in der es immer leckeres Essen gab, dachte ich, dass es mal wieder an der Zeit wäre, Sport zu machen. Anfangs habe ich es in „normalen“ Vereinen versucht, aber da habe ich mich nicht heimisch gefühlt. Ich hatte mir darüber hinaus auch mehr Geselligkeit davon versprochen. Nach dem Wechsel zu „Uferlos“ habe ich mich nicht nur auf der sportlichen, sondern auch auf der sozialen Ebene wohlgefühlt. Nach einem Jahr wurde ich in den Vorstand gewählt, heute bin ich stellvertretender Vorsitzender für 350 Mitglieder und zwölf Sportarten. Ich selbst halte mich zwei Mal die Woche für je zwei Stunden mit Badminton in Form. Das macht großen Spaß und ist gut für die Kondition. Da ich bei den Spielen immer gewinnen will, bin ich auch mit vollem Körpereinsatz dabei; selbst wenn es blaue Flecken gibt. Ansonsten fahre ich gerne Rad, ebenfalls eine Bewegung, die den Körper fit hält. Mit „Uferlos“ fahren wir bis Ende Oktober bei Feierabend-Touren ca. 50 km. Oder ich radele in die Ausläufer vom Schwarzwald; mal ins Elsass oder auch in die Pfalz. Selbst in den Wintermonaten, besonders nach den Weihnachtsfeiertagen bei meinen Eltern in Hamburg, trete ich mit dem Wetter angepasster Funktionskleidung in die Pedale, um die vom Fest angefutterten Kilos wieder abzustrampeln. Sport wie Gymnastik alleine zu Hause liegt mir nicht. Ich finde, gerade in einer Gruppe ist man aktiver, weil das mehr motiviert. Man entwickelt mehr Ehrgeiz als alleine. Ernährungstechnisch achte ich darauf, nicht zu viele Kohlenhydrate zu mir zu nehmen. Aber ich bin nicht jemand, der sich dann gar nichts mehr gönnt; mit der Einschränkung hat man nämlich keine Freude mehr.
Marc aus Karlsruhe
 

Marc // © vvg

Ich bin Personaltrainer mit eigenem Studio und bilde auch andere Trainer und Referenten für den Bereich Fitnesstraining aus. Es ist evolutionär vorgegeben, dass man in den Wintermonaten etwas mehr Gewicht parkt, als Schutzschicht für kältere Temperaturen. Der Körper hat in unseren Breitengraden mehr Appetit auf fette und süße Dinge, die hormonell ein Wohlbefinden erzeugen. Was man dagegen tun kann, ist, sich weiter regelmäßig aktiv zu bewegen; am besten vor dem Essen, um Reserven anzugreifen und die Energie, die man ihm danach zuführt, sinnvoll wieder anzulegen. Morgens vor dem Training kann man ca. einen halben Liter kaltes Wasser mit Zitrone oder Ingwer trinken, das dreht schon mal ein wenig an der Kalorienschraube. Männern ist zu empfehlen, ruhig mal Essenspausen einzulegen. Mann braucht nicht unbedingt drei bis fünf Mahlzeiten am Tag, außer man ist im intensiven Training. Zwei bis drei größere Portionen mit entsprechenden Pausen zwingen den Körper auch, an die Reserven zu gehen. Verzichten sollte man auf die kleinen Mahlzeiten zwischendurch. Ob man zu Hause oder im Studio trainiert, ist eine Typensache. Im Studio oder unter Anleitung trainieren die meisten intensiver und es hat eine soziale Komponente. Wer viele Kalorien verbrennen will, sollte Übungen wie Kniebeugen oder Liegestütze machen, weil große Muskelgruppen dazu nötig sind, die Energie verbrauchen. Wovon ich wenig halte, sind die sogenannten Bauch-weg-Programme, weil es nicht funktioniert, gezielt lokal Körperfett zu verbrennen. Muskeln verbrennen viel Energie, wer also Muskeln aufbaut, hat einen höheren Kalorienverbrauch. Die meisten Nahrungsergänzungsmittel sind rausgeschmissenes Geld. Wer sich gesund ernährt, ist meist gut versorgt. Meist fehlen nur ausreichend Mineralstoffe und Spurenelemente, Vitamin B und im Winter Vitamin D (z.B. Lebertran) sowie Magnesium und Zink können zur Ernährungsergänzung hinzugefügt werden .
Jens Vadder aus Köln
 

Jens // © vvg

Ich arbeite als Beamter in der Verwaltung und habe da natürlich täglich eine sitzende Tätigkeit. Mein Ausgleich dazu ist ein schöner, nicht gerade alltäglicher Sport, mit dem ich jeden Tag zu tun habe: Wir, das heißt meine Eltern und ich, züchten deutsche Reitponys in der Nähe von Köln. Momentan haben wir 14 Ponys im Stall, um die wir uns täglich kümmern. Ich habe bis vor zwei Jahren jedes Wochenende selbst noch an Turnieren teilgenommen und bin geritten, allerdings nur bis zur Klasse M. M steht für die vorletzte Klasse, danach kommt die S-Klasse, also die höchste. In der M-Kategorie sind es meistens elf bis zwölf Hindernisse, die im Parcours stehen (bekannt sind ja z.B. der „Wassergraben“, Hindernissstangen, Hürden etc.). Aber selbst das tägliche Trainieren der Ponys ohne zu reiten hält ganz schön fit, weil man da jeden Tag zwei bis drei Stunden in der Halle mit den Tieren arbeitet; es handelt sich hier um kleine Hindernisse, welche die Ponys bewältigen müssen. Ich bin sechs Tage in der Woche bei den Tieren und das ist ganz schön anstrengend. Außerdem gehe ich zwei Mal die Woche schwimmen und einmal die Woche in die Sauna, wo ich dann auch noch als Saunameister mehrere Aufgüsse mache.
Tom, Köln
 

Tom // © vvg

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