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Leserumfrage Was sind deine Kino-Highlights der letzten Jahre?

vvg - 13.04.2019 - 07:00 Uhr
Herwig // © vvg

Mein bester Film heißt „Feld der Träume“ mit Kevin Costner, der 1990 als bester Film, beste Musik und bestes adaptiertes Drehbuch für den Oscar nominiert wurde. Die männlichen Schauspieler, denen ich einen Oscar verleihen würde, sind Robert de Niro und der Italiener Franco Nero, ein toller Mann mit enormen Charisma und wahnsinnig blauen Augen. Er hat unzählige Filme gemacht, ist seit dem Italowestern "Django“ weltbekannt und seit „Querelle“, dem schwulen Film von Rainer Werner Fassbilder auch bei uns kein Unbekannter. Die Schauspielerin die ich großartig finde, ist - oh Gott, da fällt mir ihr Name gerade nicht ein. Sie ist auch Regisseurin und Produzentin, ist lesbisch und hat einen Intelligenz Quotient von 150 – das fällt mir bestimmt gleich noch ein. Für mich der beste Regisseur ist eindeutig Steven Spielberg. Zum einen, weil ich Science Ficton Fan bin und zum andern, weil er Sachen, die er früh begonnen hat und nicht durchführen konnte, weil die Technik noch nicht so weit war, später umgesetzt hat, als die Technik so weit entwickelt war. Unvergessen sind seine Filme wie "Der weiße Hai", „E.T. – Der Außerirdische", "Jurassic Park", „Schindlers Liste“ oder die „Indiana-Jones-Reihe“. Spielberg ist mehrmalíger Oscar-, Golden Globe- und Emmy-Preisträger und einfach ein Genie. Die besten Gay Film sind für mich immer noch „Priscilla - Königin der Wüste" ebenso wie „The Birdcage", die amerikanische Version des französischem Filmklassiker "Ein Käfig voller Narren". Robin Williams und Nathan Lane spielen als Armand und Albert so herrlich schwul, dass es eine Freude ist, zuzuschauen. Der Name der Schauspielerin ist übrigens Jodie Foster, die ja mit ihren Rollen in „Angeklagt" und "Das Schweigen der Lämmer" den Oscar verdienterweise schon zwei Mal bekommen hat.
Herwig aus Lienz/Osttirol

Marcus // © vvg

Ich habe in diesem Jahr von der Oscarverleihung nur das Einlaufen der Stars über den roten Teppich gesehen. Als ich den Allroundkünstler Billy Porter in seinem Smokingkleid sah, habe mich nur gefragt, warum er das Kleid nicht bei mir in Auftrag gegeben hat. Ich zumindest, habe mir vor drei Jahren schon meine Creation selbst auf den Körper geschneidert. Für mich ist nach wie vor der beste Film immer noch der Dreiteiler: „Sissi“ von 1955, „Sissi, die junge Kaiserin" von '56 und „Sissi, Schicksalsjahre einer Kaiserin“ von '57 - mit der legendären und viel zu früh verstorbenen Romy Schneider. Da ist es natürlich selbstverständlich, dass der Mann, der die Sissi Filme gedreht hat, auch für mich der beste Regisseur ist und das war Ernst Marischka. Bei den männlichen Schauspielern müsste ich zwei nennen, die ich aber beide in „Titanic“ großartig fand: Leonardo Di Caprio als Geliebter von Hauptfigur Rose sowie Billy Zane, der ihren Verlobten Cal spielt. Während der Film von James Cameron 1998 bei 14 Nominierungen mit 11 Oscar-Trophäen und zig anderen Preisen überschüttet wurde, ging Leonardo in Hollywood wieder mal leer aus. Nun bekommt er den Oscar eben von mir. Beste Schauspielerin ist für mich die großartige Nicole Kidman. In dem Film „Moulin Rouge" hat sie mir an der Seite von Ewan McGregor supergut gefallen. Sie war auch für den Oscar nominiert, ging aber zumindest in dem Jahr, ohne Oscar nach Hause. Momentan spielt sie in „Der verlorene Sohn“ die Mutter eines schwulen Sohnes, der mittels einer Reparativtherapie umgepolt werden soll. Mein bester Gay Film heißt "Brokeback Mountain", der erste schwule amerikanische Gay-Film, der weltweit für Furore sorgte. Gedreht von Regisseur Ang Lee spielten der inzwischen verstorbene Heath Ledger und Jake Gyllenhaal ein Liebespaar. Der Film wurde mit drei Oscars, vier Golden Globes und zahlreichen anderen Preisen förmlich überschüttet.
Marcus aus Nürnberg

Martin // © vvg

Fangen wir mit etwas Einfachem an: dem Darsteller. Ich zeichne unbedingt Tom Cullen für seine Rolle in „Weekend“ aus. Ich war noch nie so verknallt in einen Filmcharakter, nicht nur wegen Cullens Aussehen, sondern auch wegen seiner Verletzlichkeit und Natürlichkeit. Bei den Frauen habe ich weniger eindeutige Favoriten. Ich mag Kate Winslet, aber im Zweifel würde ich Whoopi Goldberg den verpassten Oscar für „Die Farbe Lila“ geben – einer meiner Lieblingsfilme, wenn mir nach Flennen zumute ist. Im Regiefach dürfte gerne Edgar Wright mal gewinnen. Ich bewundere seine gewitzten Inszenierungen und wie er bei „Scott Pilgrim“ den Stil durchgehalten hat, nur „Baby Driver“ hat er leider mit einem unstimmig düsteren dritten Akt verhunzt. Bei den besten Filmen hat die Academy ja die Zahl der Nominierten verdoppelt. Ich kann in fast jedem Genre und Jahrzehnt, jeder Stimmung und Machart etwas Schönes, Gutes, Wahres oder Berührendes entdecken, aber nach meinem Studium und zehntausenden Filmen fällt es mir schwer, mich an all die Guten zu erinnern. Unter den queeren Filmen würde ich die Trans-RomCom „Boy Meets Girl“, „Heavenly Creatures“, „Contracorriente“, „Petra von Kant“, „Du sollst nicht lieben“, „Kill Your Darlings“, „Pride“ sowie „A Single Man“ nominieren. Mögliche Gewinner wären „Hedwig and the Angry Inch“, „Weekend“, „Heute gehe ich allein nach Hause“ sowie „Tucked“ oder „Khejdi“, meine beiden unglaublichen Entdeckungen des letzten Filmfests homochrom. Bei den heterosexuellen Filmen fallen mir gerade jenseits des üblichen Kanons nicht viele ein, aber mir haben die folgenden mal etwas bedeutet: Sci-Fi-Thriller „Strange Days“, Kenneth Branaghs „Viel Lärm um nichts“, „Kung Fury“, „Frühling, Sommer, Herbst, Winter ... und Frühling“, „Mein Leben ohne mich“ sowie Indie-Dramödien-Geheimtipp „Waitress – Jennas Kuchen“. Am Ende gewinnt aber vermutlich ein Animationsfilm wie „Die Melodie des Meeres“, „Prinzessin Mononoke“ oder höchstwahrscheinlich „Das letzte Einhorn“.
Martin W., ehemaliger Homochrom-Organisator

Michel // © vvg

ürfte ich den Oscar vergeben, würde ich ihn Johnne Depp verleihen. Der Mann ist für mich extrem wandlungsfähig. Ich habe mit ihm noch keinen einzigen Film gesehen, wo er schlecht war. Man kann von ihm halten, was man will, aber seine schauspielerischen Talente sind überragend. Man denke nur an seine Rolle in „Blow" oder an den verrückten Hutmacher in "Alice im Wunderland". Bei den Frauen bekäme Sigourney Weaver die Auszeichnung. Das liegt nicht nur daran, dass ich ein Science Ficton Fan bin. Ich finde sie hat in den „Alien“-Filmen geglänzt und ich fand sie auch in „Avatar" großartig. Sie spielt einfach autentisch; egal welche Rolle sie verkörpert. Der beste Film, den ich gesehen habe, war für mich „Avatar". Ich war und bin davon so begeistert, dass ich mir den Film jede Woche einmal ansehen könnte. Das war einfach großes Kino, er läutete ja auch als 3D-Film eine neue Aera in den Kinos ein. Ich freue mich schon auf die geplanten Fortsetzung. Wobei ich dabei etwas skeptisch bin: Wenn man von einem Knallerfilm eine Fortsetzung dreht, geht das meistens in die Hose. Das funktionierte zwar „Alien", aber bei „Fluch der Karibik“ hätte mir auch nur der erste Teil gereicht. Bei den Regisseuren finde ich mehrere gut: James Cameron, dessen Film "Titanic" 11 Oscars absahnte und der mit "Avatar", und "Alien - Die Rückkehr" Spitzenfilme ablieferte. Dann Roland Emmerich mit seiner einmaligen Regiearbeit zu „Independence Day”. Und als dritten Quentin Tarentino, der “Kill Bill” mit Uma Thurman drehte, sowie mit “Django Unchained” und mit Leonardo Dicaprio und Christoph Waltz einen großartigen Blockbuster schuf. In der Rubrik Gay Film steht "Priscilla" mit Terence Stamp an oberster Stelle. Und selbst „Too Wang Foo“, das amerikanische Remake mit Patrick Swayze, Wesley Snipes, Robin Williams und RuPaul, macht großen Spaß anzusehen.
Michèl aus Leipzig

Ralph // © vvg

Bester Film ist und bleibt „Priscilla - Queen of the Desert", die australische Tragikomödie dreier Dragqueens von Regisseur Stephan Elliott aus dem Jahre 1994. Der Film ist Kult, einfach göttlich und heute immer noch eine Wonne! Bei den männlichen Schauspieler habe ich zwei Favoriten: Zum einen: Terence Stamp in „Priscilla"; der als Ralph / Bernadette in der Rolle unerreicht ist! Zum anderen: den italienischen Schauspieler, Regisseur und Autor Massimo Troisi in „Der Postmann" ebenfalls aus dem Jahr 1994. Troisi spielt so fragil und unglaublich berührend auf einer kleinen italienischen Insel den schüchternen Aushilfsbriefträger für den Dichter Pablo Neruda. Übrigens, nur einen Tag nach Drehschluss starb Troisi an einem Herzinfarkt. Zwei Jahre später wurde er postum als bester Hauptdarsteller für den Oscar nominiert. Mein bester Regisseur ist Stanley Donen, der gerade am 21. Februar 2019 verstarb. Er ist DER wichtigste Regisseur in der Geschichte des Musicalfilms. Er drehte Klassiker wie „Singin in the rain", und mit der wunderbaren Audrey Hepburn die Filme „Ein süßer Fratz“, "Charade" sowie "Zwei auf gleichem Weg“. Donen beherrschte „The Art of Entertainment“, er erhielt jede Menge Nominierungen und zig Preise; darunter 1998 den Ehren-Oscar für sein Lebenswerk und 2004 den „Goldenen Löwen". Die allerbeste Schauspielerin ist natürlich Meryl Streep. Sie wurde bisher 21 Mal nominiert und konnte 3 Oscar für die Filme "Sophies Entscheidung", "Kramer gegen Kramer" und für "Die Eiserne Lady" entgegen nehmen. Sie ist die Größte! Beste Gay-Film ist „Call me by your name" von Luca Guadagnino aus dem Jahre 2017, ein Coming Out im den 80.ern im sommerlichen Norditalien zwischen einem Teenager und einem Twen. Ein traumhafter Film, der als bester Film, bester Hauptdarsteller und bester Filmsong für den Oscar nominiert wurde und die Goldstatue dann für das beste Drehbuch auch erhielt.
Ralph aus Köln, Schauspieler

Roland // © vvg

Der beste Film für mich ist „Moulin Rouge“ mit Nicole Kidman und Evan McGregor. Ich finde die Ausstattung und die Emotionalität des Films total Klasse. Die Schauspieler sind enorm, die Kameraführung irre, die Lieder gut; der Film hat für mich genau die richtige Mischung und ist ein ganz außergewöhnlicher Film. Mein nominierter Schauspieler ist Hugh Jackman. Er verkörpert unterschiedlichste Charaktere, ist vielseitig, spielt sehr authentisch und er sieht gut aus. Er ist „The greatest Showman". Jackman hat schon so tolle Rollen gespielt, der bekommt von mir sogar den Oscar für sein Lebenswerk. Bei den Schauspielerinnen bin ich etwas unentschlossen; ich finde Judi Dench, Sigourney Weaver und Nicole Kidman hervorragend. Nicole ist ja gerade mit dem schwulen Film „Der verlorene Sohn“ in den Kinos. Wer vielleicht noch eine Liga höher spielt, ist Meryl Streep. Sie kann in jede Rolle schlüpfen und ist immer authentisch. Sie bereitet sich unfassbar lange und gut auf ihre Rollen vor; kein Wunder, dass sie schon zwanzig Mal nominiert wurde. Bei den Regisseuren geht mein Oscar an James Cameron. Ich liebe „Avatar". Das ist für mich einer der großartigsten Filme aller Zeiten. Daran gibt es rein nichts auszusetzen. Und das ist nicht sein erster Superfilm, den er gemacht hat; man denke nur an „Titanic“. Cameron macht einfach Wahnsinnsfilme und großes Hollywoodkino. Mein Oscar für den besten schwulen Film - geht ohne Frage - an „Philadelphia". Beide Schauspieler, Tom Hanks in Kombination mit Denzel Washington, sind unfassbar gut. Ich bewundere, wie sensibel man im Jahr 1993 an das Thema AIDS herangegangen ist. Das war Die Zeit, wo ich selber am Bett von AIDS-kranken Freunden gesessen habe und deren körperlichen Verfall hautnah miterlebt habe. Der Film bewegt mich heute noch. Schauspielerisch und regiemäßig geht mir „Philadelphia“ unter die Haut; dazu die Lieder der großen Maria Callas; ein ganz wunderbarer Film.
Roland Schimmel-Pfennig, Regisseur von „Das Beziehungskonto“

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