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Leserumfrage Bin ich schön?

vvg - 08.10.2018 - 07:00 Uhr

Hugh Jackman ist ein interessanter, geiler Mann. Die Schauspieler Franco Nero und Terence Hill in jungen Jahren waren schöne Männer und selbst Sean Connery im hohen Alter ist noch ein schöner Mann. Schöne Männer können sowohl arrogant, als auch langweilig sein, dafür kann ein weniger gutaussehender Mann durch Ausstrahlung und Charakter überzeugen. Sie müssen für ihr Aussehen ja mehr tun und gewinnen erst auf den zweiten Blick. Tatsache aber ist, dass es schöne Männer im Leben einfacher haben. Bei mir war es so, es wäre eine Lüge, das nicht zu zugeben. Wenn ich Komplimente bekomme, freue ich mich, besonders in meinem Alter. Stolz macht mich, dass ich mich vor ca. drei Jahren als Model beworben habe, in die Kartei aufgenommen wurde und mittlerweile sogar Aufträge als „Best Ager Model" bekommen habe. Für mein Aussehen und meine Gesundheit gehe ich regelmäßig zum Sport, achte auf meine Ernährung, rauche und trinke nicht, nehme keine Drogen und gehe alle vier Wochen zur Kosmetik. Schwule achten mehr auf ihr Äußeres als Heteromänner. Welcher Hetero-Mann geht schon regelmäßig zur Kosmetik? Für mein morgendliches Ritual im Bad brauche ich wenig Zeit; Duschen, Zähneputzen und Rasieren geht schnell, tägliches Haarewaschen muss sein, ich will und muss picobello in meinem Job aussehen. Ich bin sowohl eitel, als auch selbstbewusst: Nicht nur, weil ich schwul, sondern auch italienischer Abstammung bin. Italiener sind ja für ihr Temperament und ihren Stolz bekannt.
Haben Beaus auch Probleme? Ich glaube nicht, dass jeder so selbstbewusst ist, wie er sich gibt. Und man wird selten von anderen Männern angesprochen, weil diese die Angst vor einer Abfuhr haben. Vielleicht liegt es auch am Spruch: „Schöne Männer hat man nie für sich alleine!“ Wenn ich früher ausging, war ich präsent und wurde anglotzt, das wird logischerweise mit zunehmendem Alter weniger. Irgendwann hat man Angst, dass gar keiner mehr guckt.
Francesco, Köln

Ich bin ein Mensch, der viel Abwechslung beim Aussehen liebt. Ich finde, man sollte sich nicht nach anderen richten, so lange man sich selbst in Ordnung findet. Menschen rennen heutzutage zum Schönheits-Chirurgen, weil sie dem Schönheitsbild aus den Medien hinterherlaufen. Schöne Menschen sind für mich: Adam Lambert, Cameron Dallas, Wincent Weiss. Sie sind attraktiv, haben schöne Augen und sie lachen oft; daher haben sie eine positive Ausstrahlung. Komplimente vergebe ich ehrlich gesagt lieber, als dass ich sie bekomme. Als Julian weiß ich nicht, wie ich darauf antworten soll. Deswegen würde ich mich nicht als eitel bezeichnen, da ich Äußerlichkeiten als überbewertet betrachte. Allerdings ist mir Körperpflege wichtig. Ich benutze allgemein Make-up, Rouge, Puder und all das Mainstream Zeug; und würde ohne gemalten Augenbrauen nicht aus dem Haus gehen, da ich kaum sichtbare Augenbrauen habe. Und obwohl ich selbst Frisör bin, lasse mir alle drei Wochen die Haare schneiden. Ich denke nicht, dass schwule Männer im Vergleich zu heterosexuellen Männer mehr Wert auf Körper-Pflege und Aussehen legen, da ich viele Hetero-Männer kenne, die für ihr Äußeres viel mehr Geld ausgeben, als ich jemals tun würde. Eitle und arrogante Menschen finde ich extrem unattraktiv. Ich nehme von solchen Menschen automatisch Abstand.
Ich habe auch noch eine Facette, wenn ich auf der Bühne stehe. An meiner Figur "Mrs. Lagave“ finde ich alles großartig, sie ist die perfekte Barbie für mich. Lachen, Augenaufschlag und natürlich Charakter finde ich an dieser Spezies Mensch toll. Mrs. Lagave ist nicht eitler als ich, da sie eine Barbie ist, die nicht für Perfektion kämpft, sondern für Selbstliebe mit Fehlern. Für meine Figur "Mrs. Lagave" gebe ich unregelmäßig viel aus, je nachdem wie ich inspiriert bin. Dieses Jahr habe ich insgesamt ca. 2.000 Euro ausgegeben für Klamotten, Schminke und Bastelzubehör.
Julian Janßen ist Mrs. Lagave, Hamburg

Es gibt viele Männer, die sich für schön halten – obwohl sie es gar nicht sind – und die sich auf ihr Äußeres einiges einbilden. Andere verhalten sich normal, obwohl sie sich zumindest ihres Äußeren bewusst sind, wie sie auf die Männerwelt wirken. Zu den letzteren gehöre ich wohl auch: Ich registriere oft, dass mich Männer anschauen. Meistens kommen verstohlene Blicke, seltener verdeckte Anmachversuche. Ich merke schon, dass sie wollen, aber sich nicht trauen. In der Regel bin ich ja auch immer mit meinem Mann unterwegs. Ob mein Mann das mitbekommt, weiß ich nicht; ich glaube, in der Anfangsphase ging das sicher nicht spurlos an ihm vorbei. Wenn ich Komplimente bekomme, fällt es mir schwer, diese anzunehmen. Ich bin dann total überrascht, wortlos und verschüchtert. Ängste vor dem Altwerden habe ich nicht. Auch nicht vor grauen Haaren. Vereinzelt habe ich schon einige; wenn es mehr werden, ist das okay, gefärbt wird auf keinen Fall. Männer werden ja erst mit dem Alter interessanter. Im Allgemeinen haben es schöne Männer im Leben einfacher. Man sagt zwar, es käme nur auf die inneren Werte an, aber wenn sich Menschen zum ersten Mal begegnen, schaut doch jeder zuerst auf das Äußere. Und danach wird ein Mensch beurteilt. Ich weiß aber auch, dass einige gutaussehende Männer die Klappe halten sollten, denn wenn sie reden, kommt lediglich nur dummes Zeug. Und bei den weniger Attraktiven merkt man oft erst durch ihre Art, wie sie reden, sich bewegen und auftreten, dass sie doch recht hübsch sind.
Ich stehe ja schon seit Jahren auf den gleichen Typen: blond und blauäugig, und genau den Typen habe ich mit meinem Mann Sascha gefunden. Wen ich richtig hübsch finde? Ganz klar, an erster Stelle steht Helene Fischer; ich bin ein Mega-Fan von ihr. Und bei den Männern? Der Schauspieler Matthias Schweighöfer sieht gut aus. Und sein Kollege Elias M`Barak ist ein sehr attraktiver Mann, und das sage ich, obwohl er dunkelhaarig ist.
Manuel, Berlin

Der Schweizer DJ Ben Bakson, wie auch die Schauspieler Chris Hemsworth (Thor) und Channing Tatum (Magic Mike) entsprechen schon meinem Schönheitsideal. Ich finde Gesichter mit einem Dreitage-Bart extrem sexy und eine muskulöse Figur mit breiten Schultern sehr attraktiv. Man achtet zuerst immer nur auf das Äußere, wer das nicht zugibt, lügt. Jeder hat mit Sicherheit ein bestimmtes Männerideal, auf das er nun mal abfährt. Leider passen oft weder das Benehmen noch die Worte zu der guten Optik. Ich achte sehr auf das Menschliche und die Sympathie, die eine Person ausstrahlt. Wie er sich bewegt, wie und was er sagt. Mit einem hübschen Mann, der innen hohl ist, brauche ich mich nicht zu unterhalten. Schöne Männer sind oft arrogant und die, die man erst nicht beachtet, werden durch ihre Art und Persönlichkeit hübsch. Viele halten mich übrigens für arrogant, schreiben mich zwar im Netz an, trauen sich aber nicht, mich persönlich anzusprechen. Wenn ich dann auf sie zugehe, sind sie erstaunt. Wenn man mir Komplimente macht, was ich nicht als Anmache sehe, bedanke ich mich. Ich weiß aber nie, ob sie nun dasselbe hören wollen. Ich achte sehr auf mein Äußeres, gehe 5 Mal die Woche ins Fitness-Studio, außerdem schwimme und laufe ich noch. Morgens im Bad brauche ich nur wenige Minuten. Ich kleide mich gerne modisch und trage auch gerne Markenartikel. Ich bin nicht eitel, aber sehr selbstbewusst, gebe aber zu, dass ich, wenn ich an einem Spiegel vorbeikomme, auch hineinschaue. Mir ist ja nicht egal, wie die Leute mich sehen. Ich bin Single und habe einen großen Freundeskreis. Natürlich hat man Ängste, wie jeder andere Mann in meinem Alter auch: Man(n) wird älter und irgendwann ist der „Lack ab“. Was ich für Wünsche habe?: dass ich mir meinen Optimismus und meine Lebensfreude bewahre, dass ich im Alter nicht alleine bin und dass mein Kreuz - durch Sport - noch breiter wird.
Robin, Köln

Wenn mir Männer Komplimente machen, so wie ihr gerade, fühle ich mich zwar geschmeichelt; es ist nicht unangenehm, lediglich ungewöhnlich. Ich selbst empfinde mich in dem Sinne nicht als schön. ich brauche morgens wenig Zeit im Bad, ich putze mir die Zähne, dusche, creme mich ein und brauche maximal etwas Haarspray – für den Kaffee morgens brauche ich mehr Zeit. Ich bin auch nicht eitel, brauche nicht den ständigen Blick in den Spiegel. Ich habe mir allerdings früher mal die Ohren anlegen lassen, weil ich Prinz-Charles-Ohren hatte. Das habe ich nicht aus Eitelkeit gemacht, sondern weil ich damit in der Schule immer gehänselt wurde und das hat mich genervt. Ich empfinde einen Mann als schön, wenn das Gesamtbild stimmt. Wenn einer beim Gehen mit gesenktem Kopf herumläuft und sein Gesichtsausdruck einer „Drei-Tage-Regenwetter-Laune" gleicht, ist er kein Hingucker. Schön ist jemand, der schöne Augen hat und einem beim Sprechen auch ansieht. Dabei spielt es keine Rolle welche Haarfarbe oder Haarlänge jemand hat; er muss mit der Art, wie er sich bewegt, wie er spricht und sich verhält, eine gewisse Harmonie ausstrahlen. Ich empfinde David Bowie auf seine Art schön. Er hatte das absolut symmetrische Gesicht und selbst mit seiner flippigen Art sich zu kleiden, passte alles zusammen. Auch Nico Schwanz, der Mr. Model of the World von 2003 und Moderator Kai Pflaume oder Brad Pitt sehen nicht nur gut aus, sie strahlen durch ihren Charakter und das macht sie zu schönen Männern. Viele Jungs bilden sich ja ein, sie seien die Schönheit in Person, aber wenn ein Mann hohl ist und beim ersten Date nur „f*****" herausbringt, kann er doch nicht attraktiv sein. Und wer glaubt, etwas machen lassen zu müssen, soll das tun. Letztendlich ist nur der Charakter einer Person ausschlaggebend und je interessanter ein Mann ist, umso schöner sieht er doch aus. Und warum sollte ein Makel einen Menschen weniger schön erscheinen lassen?
TomTom Barbar, Chur/CH

Wenn ich einen Mann als schön bezeichnen würde, wäre es eine Mischung aus dem kanadischen Schauspieler Ryan Gosling und dem zu früh verstorbenen Philippe Cousteau, Sohn und Kameramann des Meeresbiologen Jacques Yves Cousteau. In allererster Linie macht für mich immer die Ausstrahlung einen Menschen schön. Es gibt Männer, die haben eine Aura um sich, wodurch sie ungeheuer stark wirken und Stärke ist für mich männlich. Ganz häufig sind es nicht die Männer, die man üblicherweise als hübsch bezeichnen würde, die schön sind. Schönheit ist dabei für mich kein äußeres Attribut. Wenn sie in sich Substanz haben, gibt es für sie auch nicht die Notwendigkeit, das extrovertiert nach außen zu zeigen. Hübsche Männer können arrogant sein, schöne Männer nicht. Hübsch ist die äußere Erscheinung, Schönheit umfasst die Gesamtheit einer Person. Ich selbst bin tendenziell skeptisch, wenn mir andere Männer gefallen, wenn sie die gewisse Ausstrahlung haben. Dennoch gehe ich auf sie zu, aber wenn beim ersten Wortwechsel meine Erwartungen unterboten werden, sind sie für mich nicht mehr schön. Hübsche Menschen haben es im Leben dann einfacher, wenn sie sich in Berufe begeben, wo das äußere Erscheinungsbild zweckgebunden wichtig ist, wenn man z.B. vor der Kamera steht. In anderen Bereichen kann es auch hinderlich sein nach dem Motto, der ist so hübsch, da kann ja nicht viel hinter sein. Wenn man mir Komplimente macht und sagt, dass ich schön aussehe, bin ich absolut irritiert und weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Was will der andere in dem Moment von mir? Ich kann dann immer nur "Danke" sagen und das Thema wechseln.
Schöne Männer haben mit Sicherheit auch Probleme und zwar die gleichen, wie die weniger gutaussehende Männer. Alter ist für jeden ein Thema, aber auch im Alter kann man(n) schön sein. Ich empfinde z.B. Jürgen Prochnow und Serge Gainsbourg als schön, obwohl sie nicht dem klassischen Idealbild entsprechen.
Wolfgang R., Hürth

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