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Mila Jam // © Archiv

It’s raining them – von Mila Jam Trans-Künstlerin setzt ein Zeichen für nicht-binäre Menschen

tr - 07.10.2021 - 09:00 Uhr
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Ende August unterhielten wir uns mit der amerikanischen Trans-Künstlerin Mila Jam. Sie veröffentlichte den Song „It’s raining men“ mit neuem Text als „It’s raining them“, um ein Zeichen zu setzen. Als eine der führenden Verfechterinnen der Trans-Rechte, setzt sie sich mit Leidenschaft für die LGBTQIA-Gemeinschaft ein. Ihr Engagement und ihren Standpunkt vertritt sie immer wieder auch auf Instagram. Letztes Jahr ging Mila Jam viral, weil sie sich bei einer Black Lives Matter-Demonstration "STOP KILLING US" auf ihren Körper geschrieben hatte. Es war eine Reaktion auf die steigenden Zahlen schwarzer Trans-Femizide in den USA und sie freute sich darüber, wie viele Menschen sie mit ihrer Aktion erreicht hatte. Doch nun zu den Fragen, die wir mitsamt ihren Antworten aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt haben.

Hi Mila Jam. Schön, dass wir ein Interview mit dir führen können. Kannst du dich kurz den Lesern vorstellen, die dich möglicherweise noch nicht kennen?
Ich bin MILA JAM – the one and only! Ich bin amerikanische Pop-Artivistin (Künstlerin/Aktivistin), Entertainerin, Broadway-Muse, Social Media Influencerin und schwarze Transfrau aus New York City.

Vielen Dank für diesen kurzen Einblick. Kannst du uns erzählen, wie die Idee zum neuen Liedtext für „It’s raining them“ entstanden ist?
Eigentlich war das die Idee des globalen Audiostreamingdienstes Deezer. Sie traten an mich heran und fragten, ob ich diesen nun geschlechtsneutralen Song exklusiv für sie einsingen würde. Dieser Bitte kam ich gerne nach und hatte viel Spaß an der Umsetzung. Deezer hat mit Gendered Intelligence zusammengearbeitet, um den Text von “It’s raining men” in “It’s raining them” zu ändern. Ihr Ziel war es, die Unterstützung für die trans- und nicht-binäre Gemeinschaft mit einem unterhaltsamen und wiedererkennbaren Klassiker zu zeigen. Deezer hat außerdem dafür gesorgt, dass der Track voller aktueller Adjektive wie "cool, mutig, stark und eifrig" ist, damit sich alle willkommen und einbezogen fühlen. Was besonders großartig ist: Paul Shaffer, der ursprüngliche Songschreiber von "It's raining men", hat seine volle Unterstützung und seinen Segen für die Aktualisierung seiner Kultversion gegeben.

Bitte sage uns, warum das Geld für Gendered Intelligence und nicht für eine andere Wohltätigkeitsorganisation gespendet werden soll.
Gendered Intelligence ist eine wichtige Organisation, die Trans-Personen wie mich unterstützt. Ich denke, Deezer hat die richtige Entscheidung getroffen, die Streaming-Einnahmen aus “It’s raining them” ein Jahr lang zu 100 Prozent an Gendered Intelligence zu spenden, um das Leben junger transsexueller und nicht-binärer Menschen zu verbessern, die in unserer Gesellschaft immer noch marginalisiert werden. Ich finde es toll, dass Gendered Intelligence sich auf die Unterstützung und Stärkung von trans- und nicht-binären Jugendlichen und Gemeinschaften konzentriert, und ich hoffe, dass "It's raining them" ihnen das Gefühl gibt, gesehen und gehört zu werden.

Was wünschst du dir für die Zukunft für die LGBTQ*-Community?
Ich wünsche mir, dass wir uns in unserer eigenen Community gegenseitig mehr Wertschätzung entgegenbringen. Es gibt mehr als genug Respektlosigkeit von außen. Liebt eure Schwestern, liebt eure Brüder, liebt eure nicht-binäre und geschlechts-nonkonforme Familie.

Was können andere Menschen machen, um dich, Gendered Intelligence und die LGBTI*-Community zu unterstützen?
Konversation schafft Veränderung. Erweitert Euren Wortschatz, wenn es um Pronomen geht. Bringt LGBTI*-Themen und -Informationen in euer tägliches Leben ein. Seid Verbündete und gleichzeitig Komplizen, die recherchieren, zuhören und schützen!

Vielen Dank, liebe Mila Jam, für das Interview.

Wer nun den Klassiker in neuer Version hören möchte, kann sich „It’s raining them“ hier anhören: https://www.youtube.com/watch?v=H285MJRP_Mo. Wir empfinden das gesetzte Zeichen als gute Sache und unterstützen es gerne. Deezer wurde übrigens im Jahr 2007 in Frankreich gegründet. Mittlerweile ist der Musikstreaming-Dienst in mehr als 180 Ländern verfügbar. Mila Jam hat außerdem ihre eigene Playlist kreiert, die trans- und nicht-binären Künstler:innen gewidmet ist.

Wenn ihr explizit Gendered Intelligence und deren Arbeit unterstützen möchtet, funktioniert dies über einmalige oder regelmäßige Spenden. Wie das genau funktioniert, ist hier erklärt: https://genderedintelligence.co.uk/support-us/donate.html

Mila Jam // © Archiv

Was wünschst du dir für die Zukunft für die LGBTQ*-Community?
Ich wünsche mir, dass wir uns in unserer eigenen Community gegenseitig mehr Wertschätzung entgegenbringen. Es gibt mehr als genug Respektlosigkeit von außen. Liebt eure Schwestern, liebt eure Brüder, liebt eure nicht-binäre und geschlechts-nonkonforme Familie.

Was können andere Menschen machen, um dich, Gendered Intelligence und die LGBTI*-Community zu unterstützen?
Konversation schafft Veränderung. Erweitert Euren Wortschatz, wenn es um Pronomen geht. Bringt LGBTI*-Themen und -Informationen in euer tägliches Leben ein. Seid Verbündete und gleichzeitig Komplizen, die recherchieren, zuhören und schützen!

Vielen Dank, liebe Mila Jam, für das Interview.
Wer nun den Klassiker in neuer Version hören möchte, kann sich „It’s raining them“ hier anhören. Wir empfinden das gesetzte Zeichen als gute Sache und unterstützen es gerne. Deezer wurde übrigens im Jahr 2007 in Frankreich gegründet. Mittlerweile ist der Musikstreaming-Dienst in mehr als 180 Ländern verfügbar. Mila Jam hat außerdem ihre eigene Playlist kreiert, die trans- und nicht-binären Künstler:innen gewidmet ist.

Wenn ihr explizit Gendered Intelligence und deren Arbeit unterstützen möchtet, funktioniert dies über einmalige oder regelmäßige Spenden. Wie das genau funktioniert, ist hier erklärt.

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