UND WEG Frühling im Schwarzwald
Die Sonne bricht sich langsam durch das Dickicht und zwischen dem Dunkel blitzen grüne Flecken im Unterholz auf – nach und nach erkennen unsere Augen immer mehr, während unbemerkt das Licht des Tages von uns selbst Besitz ergreift. Fürwahr, ein durchaus märchenhafter Beginn für einen Text, doch wie sollte man auch ernsthaft anders starten, möchte man etwas über den Schwarzwald erzählen? Über jenes gigantische, rund 6.000 Quadratkilometer große Gebiet im Südwesten Deutschlands.
Bis heue ist das große Waldgebiet mit rund vier Millionen Bäumen bekannt für seine immergrünen, dichten Wälder, seine malerisch verspielten Dörfer, den zahlreichen Wellness-Oasen und Heilbädern sowie natürlich für den berühmten Schwarzwälder Schinken, der gleichnamigen Kirschtorte oder dem Exportschlager Nummer Eins, den Kuckucksuhren. Doch die Magie dieser Landschaft lässt sich nur erfahren, wenn man bereit und offen dafür ist, sich von den Märchen, Sagen und dem Zauber jener Region hinwegtragen zu lassen. Die Gebrüder Grimm sammelten hier zahlreiche ihrer Geschichten und bis heute trägt Wilhelm Hauffs Erzählung über „Das kalte Herz“ zur Faszination des Schwarzwaldes bei.
Luft holen und Ruhe genießen
Dabei wird einem eigentlich sehr schnell warm ums Herz, sobald man in der Region ankommt – und das liegt nicht am ebenso berühmten Kirschwasser, sondern an der Weite, die sich in uns plötzlich Platz schafft. Wir atmen tief ein und langsam wieder aus, unsere Gedanken fliegen weit davon und der Blick wandert über das dunkelgrüne Meer aus Bäumen am flirrenden Horizont entlang. Und auf einmal werden wir ganz ruhig, beinahe komplett still, und nur ein sanfter Wind, der durch die Tannen, Eichen, Fichten, Buchen und Kiefern rauscht, ertönt und legt sich wie eine wohltuende sonore Decke über uns. Sich selbst genießen, Zeit für sich nehmen, Ruhe finden und sich etwas Gutes tun – das kann man hier im Schwarzwald sehr gut. Die Region ist auch für seine zahlreichen Wellness-Angebote bekannt und es lässt sich ohne Übertreibung sagen, dass man hier die schönsten Thermen des Landes finden kann. Nebst den klassischen Tempeln der Entspannung gibt es auch feine Häuser, die ganz im römischen Stil Bäder anbieten, umrankt von nackten Marmorstatuen oder liebevolle Panorama-Saunen und Whirlpools bereitstellen, von denen man von hoch oben schwitzend oder schwimmend über ein malerisches grünes Tal blicken kann. Wer in den Tagen des Frühlings Kraft tanken will, wird im Schwarzwald definitiv fündig werden.
Apropos Römer – die strammen Herren gaben dem Gebiet ihren Namen: Silva Nigra, der schwarze Wald. Als die römischen Soldaten auf ihren Eroberungszügen Richtung Norden das Gebiet passierten, um ihr Reich zu vergrößern, fanden sie hier ein unwegsames Gelände mit starken und kräftigen Bäumen vor, die dicht beieinanderstanden, bewohnt von wilden Tieren und kaum besiedelt. Gerade die Fichten sorgten dafür, dass es auch tagsüber oftmals sehr dunkel im Schwarzwald war – und stellenweise bis heute noch ist. Abenteuerlustig wagt man sich so auch heute noch ins Dickicht – vielleicht lugt plötzlich ein Wichtel um die Ecke? Wer hingegen schwule Geselligkeit sucht, ist in den Städten Freiburg und Baden-Baden am besten aufgehoben.
Der Schwarzwald ist dabei nicht nur für Ruhesuchende, Wellnessgenießer und Fantasiebegabte sehenswert, auch für Naturfreaks und Abenteurer gibt es viel zu erleben. Natur pur gibt es beispielsweise bei den Triberger Wasserfällen, am Mummelsee oder in besonderer Weise auch rund um den Wildsee Kaltenbrunn zu erleben – letzterer gilt als das größte Hochmoorkolk Deutschlands. Stundenlang wandert man über fest angelegte Holzwege mitten durch das umliegende Plateauhochmoor, bevor man plötzlich vor dem idyllischen See steht. Mindestens genauso berührend ist dann auch der Blick vom Feldberg, dem mit rund 1.500 Metern höchsten Berg im Schwarzwald. Wer Lust auf ein Abenteuer hat, kann die prächtige Burg Hohenzollern erklimmen – die Anlage aus dem 11. Jahrhundert scheint die Vorlage für zahlreiche Mittelalterfilme gewesen zu sein. Oder wie wäre es mit einem Besuch des Baumwipfelpfads in Bad Wildbad? Das Erlebnis ist nichts für Jungs mit Höhenangst. Einen kurzen Fußmarsch entfernt ist dann das neuste Highlight des Schwarzwaldes zu bestaunen, die Wildline. Dahinter verbirgt sich eine 380 Meter lange Seilbrücke, die ein Seitental des Sommerbergs, die Bärenklinge, in sechzig Metern Höhe überspannt.
Die Verfügbarkeit von Ferienwohnungen kann stark von der Jahreszeit abhängen, daher empfiehlt es sich, frühzeitig zu planen und zu buchen, um die beste Unterkunft für Ihren erholsamen Aufenthalt im Schwarzwald zu finden. Websites wie Rentola bieten vollständige Auflistungen von Mietobjekten. Lesen Sie die Bewertungen anderer Reisender, um mehr über die Qualität der Ferienwohnungen und die Erfahrungen der Gäste zu erfahren. Dies kann Ihnen bei der Entscheidungsfindung helfen.
Der Schwarzwald ist viel mehr als Schwarzwaldklinik und Klischeekiste – auch für LGBTI*-Menschen. Die Einwohner des Schwarzwaldes sind zumeist sehr weltoffene und tolerante Menschen, sie müssen nur nicht gleich all den Wahnsinn mitmachen, der in mancher Großstadt derzeit so wichtig erscheint. Die Ruhe und die Weitsicht für diese gesunde und freudvolle Lebensansicht tragen die Schwarzwälder fest in ihren gar nicht kalten Herzen. Und so beschenkt einen der Schwarzwald nicht nur mit Wellness, gutem Essen und einmaliger Natur für Körper und Geist, sondern schafft auch Platz im Kopf für neue Gedanken oder vielleicht doch für ein Gläschen Kirschwasser.