Dauerthema Gendern Autobauer Audi will weiter gendern, Rat für deutsche Rechtschreibung lehnt es ab!
Das Thema Gender-Sprache wird nach wie vor heftig diskutiert, auch wenn die Mehrheit der Deutschen quer durch alle Alters- und Sozialschichten dies seit Jahren konsequent ablehnt. Erst Ende letzter Woche hat der Rat für deutsche Rechtschreibung diese Einstellung bekräftigt, nun sorgt ein Gender-Streit beim Autokonzern Audi für neue Debatten – und könnte wegweisend sein für den Umgang mit dem Thema Gendern bei anderen Unternehmen.
Audi sieht sich bestätigt mit Gender-Leitlinien
Ausgangslage war die Klage eines Mitarbeiters der Konzernmutter VW – dieser klagte gegen die neuen Audi-Richtlinien, die den Beschäftigten in der Kommunikation nahelegten, den Unterstrich zu nutzen, also beispielsweise von „Mitarbeiter_innen“ zu sprechen. Der Mann klagte auf Unterlassung, verlor allerdings vor dem Gericht in Ingolstadt.
Das Oberlandesgericht München hat jetzt final die Berufung des Mitarbeiters zurückgewiesen, da der Fall „offensichtlich keine Aussicht auf Erfolg“ habe. Die Richter bekräftigten, dass hier kein Verstoß gegen das Allgemeine Gleichstellungsgesetz vorliege, es gebe kein Recht für Gegner der Gender-Sprache darauf, „in Ruhe gelassen zu werden.“ Gegenüber dem SWR erklärte der Autobauer: „Der Beschluss bestärkt uns in unserem Entschluss, gendersensible Sprache in der internen und externen Kommunikation eingeführt zu haben.“
Fachgremium sieht Folgeprobleme beim Gendern
Anders sah das vergangene Woche der Rat für deutsche Rechtschreibung, der sich zum dritten Mal nach 2018 und 2021 letzte Woche bereits mit der Gender-Sprache befasst und diese nach wie vor ablehnt hatte. Elemente der Gender-Sprache seien als „Sonderzeichen“ im amtlichen Regelwerk zu vermerken. Der Ratsvorsitzende Josef Lange erklärte weiter, dass die Zeichen wie Doppelpunkt, Sternchen oder Unterstrich nicht zum Kernbestand der deutschen Orthografie gehören würden. Ihre Verwendung führe indes zu einer Reihe von grammatischen Folgeproblemen.
Der Rat will sich in den kommenden Monaten weiter mit Interessenverbänden von Eltern und Lehrern abstimmen, bevor es bei der nächsten Kultusministerkonferenz eine amtliche Entscheidung geben soll. Nach wie vor wird die Gender-Sprache nicht nur von der Mehrheit der gesamten Gesellschaft, sondern auch von Lehrern, der Generation Z und jungen Mitgliedern der LGBTI*-Community mehrheitlich abgelehnt. Als erste Medienanstalt hatte sich in diesem Jahr auch der WDR gegen das Gendern ausgesprochen.
Der Rat für deutsche Rechtschreibung ist seit Dezember 2004 die Regulierungsinstitution der Rechtschreibung des Standardhochdeutschen. Das Fachgremium wurde von Deutschland, Österreich, der Schweiz, Südtirol, Liechtenstein und der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens mit dieser Aufgabe betraut.