Homophobe Anfeindungen "Ich erkläre mich mit der Pride solidarisch. Dafür muss ich nicht schwul sein, nur weltoffen!“
Der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow erlebte jetzt homophobe Anfeindungen, nachdem er sich solidarisch mit der LGBTI*-Community gezeigt hatte. Einschüchtern lassen will sich der 67-jährige Politiker der Linken dadurch allerdings nicht, wie er demonstrativ betonte.
Ramelow mit Hass überschüttet
Wie so oft begann alles auf Twitter: Ramelow setzte online auf dem Kurznachrichtendienst ein Zeichen für Solidarität und Weltoffenheit, auf seinem neuen Profilbild ist er mit einer Regenbogenflagge zu sehen. Kaum geschehen, wird er seitdem „mit Hass überschüttet“, wie der Politiker gegenüber der Kreiszeitung erklärte. „Accounts, die mit #Stolzmonat gekennzeichnet sind, versuchen mich einzuschüchtern. Gerade deshalb erkläre ich mich mit der Pride solidarisch. Dafür muss ich nicht schwul sein, nur weltoffen und solidarisch!“, so Ramelow.
Stolzmonat oder doch Pride Monat?
Digitale Angriffe sind in diesem Jahr dabei kein Einzelphänomen, immer wieder erleben LGBTI*-Aktivisten sowie auch LGBTI*-freundliche Politiker hasserfüllte Shitstorms. In diesem Jahr formierten sich viele homophobe Kritiker des Pride-Monats Juni unter dem Hashtag #Stolzmonat. Damit soll einerseits kritisiert werden, dass ein ganzer Monat im Jahr im Zeichen der LGBTI*-Community steht, andererseits möchten die Initiatoren dazu aufrufen, lieber auf Deutschland denn auf die LGBTI*-Community stolz zu sein.
Würdigung der Bürgerrechtsbewegung
Ramelow indes bekundete einmal mehr, dass es wichtig ist, die weltweite Bürgerrechtsbewegung hinter dem Pride-Monat zu würdigen und zu unterstützen. Erstmals ließ er bereits 2015 vor der Thüringer Staatskanzlei in Erfurt die Regenbogenfahne hissen. Ramelow erklärte dazu im Rahmen des CSD Weimar, er wolle ein weiteres Zeichen für die Akzeptanz von gleichgeschlechtlichen Paaren in Deutschland setzen.