Hass auf fiktive Person Hass-Kommentare zu „GZSZ“-Figur von Lennart Borchert
„GZSZ“-Schauspieler Lennart Borchert (23) verkörpert seit etwa drei Jahren den offen schwulen Charakter Moritz Bode. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen in dessen fiktionalem Leben hatte das „GZSZ“-Team in den letzten Tagen alle Hände voll zu tun.
Das war passiert
In den letzten Episoden musste Moritz einiges ertragen: Seine Schwester ist verschwunden, und nach der Trennung von seiner großen Liebe Luis flüchtete er sich in seinen Job als Escort. Dabei wurde er mit K.O.-Tropfen betäubt und sexuell missbraucht.
Hass-Kommentare in Social Media
Anstatt auf Anteilnahme traf Moritz in den Instagram-Kommentaren daraufhin auf Hunderte von Hass-Kommentaren, die ihm selbst die Schuld an dem Übergriff gaben. „Es musste ja mal schiefgehen“, hieß es da beispielsweise. „Es tut mir zwar leid für Moritz, aber diese Lektion musste mal sein“, weil er sich „ so leichtsinnig mit fremden Menschen“ traf. Oder: „Aus Schaden wird man klug“, „du kannst froh sein, dass dir nichts Schlimmeres passiert ist“ und „es musste ja irgendwann mal passieren“.
So reagierte RTL
Die Verantwortlichen für den Instagram-Account der Serie reagierten zügig mit einem weiteren Beitrag mit weißer Schrift auf rosa Hintergrund: „Homophobie, Diskriminierung, Täter-Opfer-Umkehr und allgemeine Respektlosigkeiten werden auf dieser Seite nicht geduldet.“ Dazu die Botschaft: „Ihr Lieben, wir sind fassungslos, weil wir in einer eigentlich aufgeklärten Zeit immer noch gegen Hate-Kommentare ankämpfen müssen, die respektloser nicht sein könnten.“
„Ihr sollt und dürft diskutieren, dafür sind wir hier“, hieß es weiter. „Aber homophobe Aussagen und vor allem eine sehr laute Schar an Menschen, die von ‚selbst Schuld‘ beim Thema K.O.-Tropfen sprechen, können, wollen und werden wir hier nicht dulden.“ Die Schuld trage immer „der Täter oder die Täterin, niemals das Opfer!“ Kurz danach wurden die Kommentarspalten gesperrt und Einzelpersonen blockiert.