Clayton Sia - OXA Ich glaube wirklich an die Kraft in jedem einzelnen Menschen
Clayton Sia kommt von einer kleinen Farm in der Nähe von São Paulo. In jungen Jahren fühlte er sich zu Größerem berufen und machte sich auf in die weite Welt. Er lernte Tanz und Gesang, vertrat sein Land in China bei Wettbewerben und tanzte später für Jennifer Lopez in Las Vegas. In Hamburg spielte er Musicals wie Tarzan, König der Löwen und Kinky Boots, doch scheint Clayton einen unstillbaren Hunger als Künstler zu verspüren, denn jetzt zieht es ihn zu „The Voice of Germany“. Als OXA präsentiert er seine Talente vor Mark, Sido, Rea und Alice. SCHWULISSIMO traf sich mit dem Tausendsassa um über „The Voice“ und seine Inspirationen zu sprechen.
Was war danach deine Motivation zu „The Voice of Germany“ zu gehen? Nach all dem, was du schon gemacht hast?
Ich glaube wirklich an die Kraft in jedem einzelnen Menschen. Das du mir was geben kannst und ich kann dir was geben. Auch das, was ich dir grade gebe. Das ist nicht einfach nur ein Interview. Vielleicht verändere ich auch etwas in deinem Leben. Und das ist das Coole was ich mit meiner Kunst machen will. Und ich will Menschen einfach meine Geschichte geben und meine Worte.
Und deshalb bin ich zu „The Voice“ gegangen. Ich hatte mir OXA schon überlegt, ich hatte meine Musik aber ich wusste nicht genau wie ich OXA in die Welt bringen könnte.
Was sind deine Inspirationen?
Drag inspiriert mich, der Stuhl inspiriert mich. Deine Cap inspiriert mich. Dieser Song der im Hintergrund spielt inspiriert mich sehr. Spiritualität inspiriert mich, denn ich bin eine sehr spirituelle Person. Ich glaube nicht einfach nur an Gott oder nur Maria oder Jesus, ich glaube an Alles. Ich glaube, wer sich in dir drin bewegt ist ein Gott, der keinen Namen hat. Also glaube ich für mein Leben, dass ich einen Gott in mir drin habe. Und dieser Gott hat kein Geschlecht, seine eigene Religion, er bewegt sich einfach. Bewegt sich einfach, um zu inspirieren, Menschen und die Welt zu verändern.
Wie ist der Vibe bei der Voice of Germany?
Ich bin so gesegnet. Weil sie gesagt haben: Bitte, komm einfach so wie du bist. Verändere nichts.
Okay, also haben sie dich nicht irgendwie anders behandelt oder dich komisch angeguckt?
Niemand. Manchmal habe ich das Gefühl sie wollen den roten Teppich für mich ausfahren. Um darauf zu laufen. Aber nein, ich bin mit den Technikern und rede mit denen. Weil die harte Arbeit von ihnen kommt. Es sind nicht die Leute die produzieren. Weil die den Papierkram haben und reden. Aber die harte Arbeit kommt von den Männern die die Kameras tragen. Oder das Mädchen, das die Kabel trägt. Weil ich mal einer von denen war. Ich weiß genau was die tun. Ich rede mit den Garderobieren, ich rede mit den Make-Up Artisten. Menschen die mich Backstage inspirieren. Weil was man in den Lichtern sieht ist eine Show. Das ist Alice im Wunderland. Aber Schätzchen, Backstage ist eine andere Show. Darum diese Repräsentation von: Sei wer du bist. Ich bin kein Star, ich möchte Menschen helfen, die wie meine Schwester aufgewachsen sind. Nicht wissend was sie war. Und ich bin ganz sicher, dass der Krebs der meine Schwester getötet hat, davon kam, dass sie nicht wusste wer sie war. Weil das einen töten kann. Wenn man nicht lauter spricht.
Hast du drüber nachgedacht, zu „Queens of Drag“ zu gehen?
Ich kann es gar nicht abwarten Teil des Casts zu sein! (lacht) Ich will da ein Gast sein. Das ist eine verdammte Chance. Das müssen wir greifen. Menschen brauchen Bildung.
Wir sind alle eine große Community. Am Ende ist es Bildung. Es ist die erste verdammte Drag-Show im Fernsehen in Europa. Und manchmal auf der Straße gucken Menschen mich noch komisch an nur, weil ich hohe Schuhe trage. Aber ich zahle dieselben Steuern. Oder wahrscheinlich sogar mehr Steuern als du. Bildung. Das ist was wir alle brauchen. Jede Gemeinschaft. Homosexuell, hetero, schwarz, weiß. Alle kämpfen für etwas und das ist wunderschön. Wir brauchen Eltern die ihren Kindern von klein auf alles beibringen. Damit wir in einer besseren Welt leben können. Schätze ich.
