Aufregung um Cocktail Schweizer empört über einen „respektlosen“ Gay-Drink
In der Schweizer Kleinstadt Aarau, rund 40 Kilometer westlich von Zürich, sorgt ein Cocktail mit dem Namen „Gay Jesus“ für viel Empörung und knallt richtig rein – das liegt allerdings weniger an den Zutaten. Der Drink, der Zimtsirup, Sternanis und Kardamom enthält, ist derzeit als „Cocktail des Monats“ in einer lokalen Bar erhältlich. Doch der Name des Getränks stieß bei einem ortsansässigen Christen auf heftige Ablehnung.
Verhöhnung vom Heiland?
In einem Interview mit der Zeitung 20 Minuten äußerte der 23-Jährige, dass er den Namen als „respektlos“ empfinde. Die Cocktailbezeichnung sei eine „Provokation“ und eine „Verhöhnung“ von Jesus Christus: „Es hat mich sehr traurig gemacht“, so der junge Mann. Das Team der Bar zeigte sich indes überrascht über das Ausmaß der Reaktionen. Das Lokal erhielt unter anderem so die Androhung einer Strafanzeige mit der Aufforderung, das Werbeschild vor der Bar zu entfernen.
Auf diesem Schild war eine Zeichnung zu sehen, die einen Mann im Lendenrock zeigte, der eine Cocktailschale umarmte. Diese Darstellung wurde von einigen Eidgenossen offenbar als Anspielung auf die Kreuzigung interpretiert, was damit als Störung der Glaubens- und Kulturfreiheit gewertet wurde. In der Schweiz regelt Artikel 261 des Strafgesetzbuchs den Schutz vor der Beleidigung religiöser Überzeugungen, und demnach könnte eine solche Darstellung unter Strafe gestellt werden.
Suche nach neuem Cocktail-Namen
Um weiteren Konflikten vorzubeugen, entfernte das Team der Bar die Zeichnung vom Schild und ersetzte sie durch eine neutralere Beschriftung. Außerdem sei beschlossen worden, das Schild künftig nicht mehr vor den Eingang zu stellen und den Namen des Cocktails zu ändern. Kreative Vorschläge aus der Community, darunter der Name „Long Heiland Iced Tea“ mit dem Zusatz „aka Gay Jesus“, werden derzeit geprüft. Das Geschäft wolle weiterhin auf die Freiheit von Kunst und Ausdruck setzen, jedoch die Bedenken der Kritiker ernst nehmen.