Ehrung für Donna Summer Die Schwulenikone ist jetzt in der Hall of Fame vertreten
Die legendäre Sängerin Donna Summer (63✝) ist nun Teil der Songwriters Hall of Fame. Die in den 1970er Jahren als Disco-Ikone gefeierte Musikerin wurde in dieser Woche posthum in die Ruhmeshalle aufgenommen. Eine besondere Ehrung für eine besondere Schwulenikone.
Herausragende Künstlerin des 20. Jahrhunderts
Die Ehrung fand im exklusiven Butterfly Room von Cecconi’s in West Hollywood, Kalifornien, statt. In der feierlichen Zeremonie wurden ihre herausragenden Leistungen im Songwriting sowie ihr bleibendes musikalisches Erbe gewürdigt. Anwesend waren unter anderem Summers Witwer Bruce Sudano (77) sowie ihre Töchter Brooklyn Sudano (44) und Amanda Sudano-Ramirez (43). Auch enge Freunde und Familienangehörige der verstorbenen Sängerin nahmen an der Veranstaltung teil.
Sudano sprach dabei über die Bedeutung der posthumen Aufnahme seiner Frau. Er erklärte, dass Summer trotz ihrer zahlreichen Auszeichnungen im Laufe ihrer Karriere oft das Gefühl gehabt hatte, als Songwriterin nicht ausreichend anerkannt worden zu sein. „Ich weiß, dass sie sich sehr freuen würde, wenn sie erfahren könnte, dass sie nun in die Songwriters Hall of Fame aufgenommen wurde… irgendwo da oben“, so Sudano.
Der Komponist Paul Williams, der die Zeremonie leitete, bezeichnete Summer als „eine der prägenden Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts“ und würdigte sie als "eine der größten Songwriterinnen aller Zeiten, die die Musikgeschichte nachhaltig beeinflusste.“ Weiter sagte er: „Ihre Songs sind zeitlos und fesselnd, sie berühren noch immer unsere Seelen und regen uns dazu an, zu tanzen und vor allem Liebe zu empfinden.“ Er betonte, es sei eine große Ehre, sie in die Ruhmeshalle aufzunehmen.
Wichtige Schwulenikone weltweit
Donna Summer, geboren 1948 als LaDonna Adrian Gaines, prägte in den 1970er und 1980er Jahren die Pop- und Tanzmusikszene und galt als unangefochtene „Disco-Queen“. Mit Hits wie „Last Dance“ und „I Feel Love“ revolutionierte sie den Musikmarkt und bewegte sich darüber hinaus auch in Genres wie Gospel, R&B und Rock. Ihre Vielseitigkeit spiegelte sich in ihren fünf Grammy Awards wider, die sie in vier verschiedenen Musikrichtungen gewann. Als Inspirationsquelle für Künstlerinnen wie Beyoncé und Kylie Minogue bleibt sie überdies unvergessen. Ihr letztes Studioalbum "Crayons" erschien 2008, bevor sie 2012 im Alter von 63 Jahren nach einem langen Kampf gegen Lungenkrebs verstarb.
Für schwule Männer hatte Summer in jener Zeit eine besondere kulturelle Bedeutung, weil ihre Musik eng mit der Club- und Discokultur der 1970er Jahre verbunden war, die maßgeblich von schwulen Communitys geprägt wurde. Songs wie „I Feel Love“ oder auch „Love to Love You, Baby“ wurden zu Schwulenhymnen und fester Bestandteil in jeder Gay Disco. Ihre Songs halten in der Community als Ausdruck von Freiheit, Körperlichkeit und Selbstbestimmung. Summers Zusammenarbeit mit Produzent Giorgio Moroder trug zudem zur Entwicklung eines elektronischen Sounds bei, der vor allem in schwulen Clubs weltweit rezipiert wurde. Bis heute gilt sie daher als eine der zentralen musikalischen Ikonen der schwulen Emanzipations- und Feierkultur jener Zeit.