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Knalltüte Milo Yiannopoulos

Knalltüte Milo Yiannopoulos Erst Liebling der Republikaner, jetzt Homo-Hasser par excellence

ms - 10.12.2025 - 16:15 Uhr
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Der frühere rechtsradikale Provokateur Milo Yiannopoulos hat eingeräumt, er bereue es, Homosexualität innerhalb der Republikanischen Partei salonfähig gemacht zu haben. In einem Interview mit dem ehemaligen Fox-News-Moderator Tucker Carlson erklärte der sich seit 2021 als „ex-schwul“ bezeichnende Aktivist, dies sei „das große Bedauern“ seines Lebens.

Schwule „Horrorgestalten“

„Ich habe vor zehn Jahren Homosexualität in der Republikanischen Partei salonfähig gemacht, das ist das größte Bedauern meines Lebens, mehr als alles andere, was ich meiner Seele angetan habe, und das heißt viel“, sagte Yiannopoulos. Die Entwicklung einer mittlerweile offen schwulen republikanischen Szene führt er auf sein eigenes Wirken zurück: „Ich war nicht intendiert, diese riesige Generation von schwulen Republikanern hervorzubringen. Ich hasse mich dafür ein bisschen.“

Weiter sprach er von einem „Horror“, den er nie erwartet habe. Unter anderem zitierte er politische Akteure wie die republikanische Dragqueen „Lady MAGA“ und den rechtsextremen Aktivisten Nick Fuentes: „Die schwulen Horrorgestalten, die ich hervorgebracht habe, halten mich nachts wach.“

„Niemand ist schwul“

In dem Gespräch mit Carlson vertrat Yiannopoulos erneut die These, Homosexualität sei grundsätzlich das Ergebnis von Kindheitstraumata. Laut The Christian Post erklärte er, schwule Aktivisten hätten das Konzept sexueller Orientierung als feste Identität „erfunden“. „Niemand ist schwul“, behauptete er weiter. Yiannopoulos schilderte zudem seine eigene Biografie: Er habe sich mit 14 Jahren als schwul geoutet, „nach einer Kindheit entfremdet von meinem Vater“, den er als „schlecht“ und kriminell bezeichnete. Auch sein Stiefvater habe seine Privatsphäre nicht respektiert.

Gegenüber Carlson stimmte er außerdem der Darstellung zu, seine Homosexualität habe eine „dämonische“ und suchtartige Form sexueller Zwänge gehabt, die seinen Geist „versklavt“ hätten. Er sprach von einem angeblich „sinistren Stück Magie“ homosexueller Menschen, mit dem sie andere so sehr heimtückisch beeinflussen könnten, dass diese sich in sie verlieben oder „von einer Klippe zu springen“.

Provokateur mit gewaltiger Fallhöhe

Yiannopoulos war während der Gamergate-Kampagne 2014 bekannt geworden und hatte sich bei Breitbart News sowie in rechtsgerichteten Medien einen Namen mit Angriffen auf Frauen, Muslime, LGBTIQ-Personen und Black-Lives-Matter-Aktivisten gemacht. Über Jahre pflegte er nachweislich Kontakte zu Neonazis und Antisemiten und war 2016 wegen transfeindlicher und rassistischer Angriffe dauerhaft von Twitter ausgeschlossen worden.

Seine Karriere brach 2017 ein, als alte Aussagen auftauchten, in denen er sexuelle Kontakte zwischen Erwachsenen und 13-Jährigen relativiert hatte. Yiannopoulos sprach damals von „Galgenhumor“, doch nach Kritik zogen sich sowohl die Medienpartner als auch die Republikaner von ihm zurück. Weitere Skandale, erhebliche Schulden und gescheiterte Geschäftsmodelle folgten, darunter ein missglücktes Buchprojekt, verlorene Klagen, ein Auftrittsverbot in Australien und Sperrungen auf mehreren Plattformen.

Wandel zum „Ex-Schwulen“

2019 heiratete Yiannopoulos seinen Partner, fungierte aber im selben Jahr als Grand Marshal einer „Straight Pride“-Parade in Boston. 2021 erklärte er sich zum „Ex-Schwulen“, degradierte seinen Ehemann zum „Hausmitbewohner“ und warf seinen 150.000-Dollar-Verlobungsring, den er „Sodomy Stone“ nannte, ins Meer. Heute setzt Yiannopoulos auf religiöse Fundamentalismen und unterstützt Konversionstherapien, die weltweit von Fachverbänden als unwirksam und schädlich verurteilt wird. Er kündigte zudem an, eine eigene Einrichtung gründen zu wollen.

Auch politisch hat Yiannopoulos in jüngster Zeit mehrfach die Fronten gewechselt. 2020 bezeichnete er Donald Trump als „egoistischen Clown“ und sagte, er wolle „den Rest meines Lebens der Zerstörung der Republikanischen Partei widmen“. Er behauptete außerdem, das berüchtigte Abendessen zwischen Trump, Rapper Kanye West und Nick Fuentes 2022 eingefädelt zu haben, um „Trumps Leben zu zerstören“. Zuletzt hielt er sich häufiger in Florida auf, trat im Umfeld rechter religiöser Medien auf und veröffentlichte Beiträge, in denen er selbstverletzendes Verhalten zur „Heilung“ homosexueller Impulse positiv hervorhob. Vielleicht lässt es sich am besten so zusammenfassen: Einst ein rechter Spinner, heute eine komplett durchgeknallte Knalltüte. Gut zu wissen, dass er nach eigenem Bekunden nicht mehr zur Gay-Community gehört. 

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