Mahnung an die Community Der schwule Schauspieler Schümann warnt vor einem Rechtsruck in der Gesellschaft
Der Termin rückt näher – 2025 will Schauspieler Jannik Schümann (32) seinen Freund Felix Kruck (38) heiraten. Bis dahin arbeitet er fleißig an neuen Projekten und ermahnte jetzt auch die Community zu mehr Kampfgeist.
Tagelange Feier
Die Pläne zur Hochzeit im kommenden Jahr laufen bereits auf Hochtouren, einen genauen Termin wollte Schümann noch nicht nennen. Allerdings betonte er gegenüber der Kölner Express-Zeitung: „Meine Traumhochzeit sieht so aus, dass wir einfach nur die Liebe feiern und das am liebsten über mehrere Tage.“ Schümann outete sich Ende 2020 als homosexuell, in diesem Jahr machte er seine Partnerschaft mit Felix Kruck bekannt – und dieser überraschte zudem mit einem Heiratsantrag, der dank eines Tattoos wortwörtlich unter die Haut ging.
Rechtsruck und Repräsentation
Mit Bedenken und mahnend blickt der junge Darsteller auch auf die Entwicklungen innerhalb wie außerhalb der Community: „Es gibt einen Rechtsruck und die realistische Gefahr, dass unsere demokratischen Werte gekippt werden können. Wir müssen unsere Stimme erheben, laut sein, und alles dafür tun, dass das nicht passiert.“
Dazu wünsche er sich auch mehr Vielfältigkeit und Diversität sowohl vor wie aber auch hinter den Kameras im deutschen Filmgeschäft: „Mir fehlt Repräsentation, eine nicht-stereotype Darstellung von queeren Menschen. Wir sind auf dem richtigen Weg, aber es ist noch nicht genug im deutschsprachigen Bereich.“
Zwischen Lover und Staatenlenker
Schumann sorgte innerhalb der schwulen Community für Aufsehen für seine Rolle als bisexueller junger Lover im Film „Die Mitte der Welt“. Inzwischen war er in zahlreichen deutschen wie internationalen Film- und Kinorollen zu sehen, zuletzt in diesem Jahr in „Chantal im Märchenland“. Seit 2021 spielte er in bisher drei Staffeln erfolgreich Kaiser Franz Josef. Seine Stimme war bereits in einigen Hörspiel- und Hörbuchproduktionen zu erleben, unter anderem auch als Justus Jonas in „Die drei ??? Kids“. Er selbst hört bis heute gerne „Bibi Blocksberg“.
Blick in die Zukunft
Zuletzt war in der Neuvertonung des George Orwells Klassiker „1984“ zu hören. Zu seiner Arbeit daran erzählte er: „Ich bin wahnsinnig gerne Sprecher. Ich finde es ganz besonders, weil es eine andere Art der Kunst ist. Es macht vieles leichter, weil man seinen Körper viel stärker einsetzen kann als vor der Kamera. Ich hoffe, im Studio waren keine Kameras. Ich habe wild rumgefuchtelt und eine übertriebene Mimik eingesetzt – aber es hilft, die Emotion rüberzubringen. So groß darf ich mich vor einer Kamera nicht bewegen.“
Zu der literarischen Zukunftsdystopie aus den 1940er Jahren sagte er zudem: „Es ist ein Stoff, der nie an Aktualität verliert. Das ist aber auch beängstigend. Wir wissen zum Beispiel nie, wie viel das Handy wirklich mithört. Wir wundern uns immer nur, dass wir, nachdem wir mit Leuten über bestimmte Produkte geredet haben, diese als Werbung auf Instagram vorgeschlagen bekommen.“