Direkt zum Inhalt
Neues Gesetz in Kasachstan

Neues Gesetz in Kasachstan Gesetzesvorhaben gegen „nichttraditionelle Beziehungen”

ms - 05.11.2025 - 15:00 Uhr
Loading audio player...

Ungarn, Georgien und die Slowakei haben alle ein Anti-LGBTIQ+-Gesetz gegen „queere Propaganda“ nach russischem Vorbild umgesetzt, nun folgt offenbar Kasachstan diesem Vorbild. Die ehemalige Sowjetrepublik hat jetzt ebenso ein Gesetzesvorhaben gegen die Community auf den Weg gebracht.   

Gesetz gegen „LGBTIQ+-Propaganda“

Das Unterhaus des Parlaments, die Mäschilis, hat jetzt ein Gesetz verabschiedet, dass die „Verbreitung von Propaganda für nichttraditionelle Beziehungen” in den Medien und auf allen Online-Plattformen verbietet. Konkret werden in dem Text dabei „nichttraditionelle Beziehungen“ wie gleichgeschlechtliche Partnerschaften mit Pädophilie gleichgesetzt. Als Strafmaß sind Geld- und Haftstrafen von zehn Tagen pro Vorfall vorgesehen. 

An anderer Stelle indes lässt das Gesetz viel Platz für Interpretationen bei der Frage, was genau nun „Propaganda“ ist – die Schuldfrage liegt dann wie in anderen Ländern auch im Ermessungsspielraum der Richter. Aus diesem Grund scheiterte bereits 2015 ein ähnliches Vorhaben im Land. Damit das Gesetzesvorhaben nun doch in Kraft treten kann, bedarf es noch der Unterschrift von Präsident Qassym-Schomart Kemeluly Toqajew.

Homosexualität bleibt ein Tabu 

In dem zentralasiatischen Land mit rund 20 Millionen mehrheitlich muslimischen Einwohnern unterliegt Homosexualität bis heute einem starken Tabu, homosexuelle Handlungen wurden indes 1998 bereits legalisiert. Hohe Regierungsvertreter und Minister erklärten in den letzten Jahren mehrfach, dass schwule Männer eine „gestörte sexuelle Begierde“ hätten, krank seien oder schlicht Kriminelle wären. Weitere Schutzgesetze im Land gibt es nicht, gleichgeschlechtliche Ehen sind verboten – 2011 wurde dieses Verbot auch in die Verfassung aufgenommen. Menschenrechtsverbände dokumentieren seit Jahren ein Klima der Angst innerhalb der Community, vor allem schwule Männer seien von Diskriminierung und gewalttätigen Übergriffen betroffen. 

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.
Homosexuelle als Bedrohung

Neue Stigmata in Malaysia

Der größte islamische Jugendverein in Malaysia erklärte homosexuelle Menschen zur Bedrohung und fordert weitere Restriktionen gegen die Community.
Asyl für queere Flüchtlinge

Neues Zentrum in Amsterdam

In Amsterdam soll ein neues Asylzentrum nur für queere Flüchtlinge und alleinstehende Frauen entstehen.
Kontenlöschungen bei Meta

Queere Gruppen und Frauen betroffen

Meta steht massiv in der Kritik, zahlreiche Konten mit queeren Inhalten sowie zu Frauenrechten und Abtreibung gelöscht oder stark zensiert zu haben.
Neue Diskriminierung

Keine HIV-positiven US-Soldaten

Das US-Verteidigungsministerium will HIV-positive Soldaten entlassen. Ob das gelingt, ist derzeit Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung.
Klage gegen Erzbistum Köln

Vorwurf von sexuellem Missbrauch

Ein 70-jähriger Mann hat jetzt das Erzbistum Köln wegen mehrfachem sexuellen Missbrauch in seiner Jugend auf eine Million Euro Schmerzensgeld verklagt
Hassdelikt: Polizei ermittelt

Ein gezielter Tritt gegenLGBTIQ+

Ein Postbote in Belfast wurde entlassen, weil er einen Gartenwichtel in Regenbogenfarben samt Pride-Flagge mutwillig umstieß.