Nemo: Outfitspende für guten Zweck ESC-Auftritt: Nemo-Outfit für Queeramnesty versteigert
Das funkelnde Highlight des diesjährigen Eurovision Song Contests (ESC) in Basel hat nun eine neue Besitzerin oder einen neuen Besitzer: Das ikonische Bühnenoutfit von Nemo wurde kürzlich für einen guten Zweck versteigert. Die maßgeschneiderte Kreation, die bei Nemos Auftritt im Finale 2025 getragen wurde, erzielte die stolze Summe von 3.514 Schweizer Franken – das entspricht rund 3.770 Euro. Damit reiht sich das extravagante Kostüm nicht nur in die modische Geschichte des ESC ein, sondern unterstützt zugleich die Arbeit einer wichtigen Menschenrechtsorganisation.
Einzigartiges Kostüm, bedeutsame Geste
Das versteigerte Ensemble ist mehr als nur ein glamouröses Erinnerungsstück. Entworfen vom britischen Designer Beau Tiger Ray und aufwendig besetzt mit über 55.000 Swarovski-Kristallen, wurde der schwarze Overall schnell zum Blickfang und Symbol für Nemos Innnovation und Selbstbewusstsein. Als nichtbinäre Person hat Nemo dem ESC nicht nur musikalisch, sondern auch gesellschaftlich wichtige Impulse verliehen. In einer Stellungnahme unterstrich Nemo:
„Dieses Outfit ist ein Teil unseres ESC-Siegs und der Veranstaltung in der Schweiz. Es ist ein Stück Geschichte, auf das ich sehr stolz bin.“
Die Versteigerung fand im Rahmen des so genannten Secondhand Day statt, bei dem seit sechs Jahren in der Schweiz nachhaltiger Konsum und Wiederverwendung im Fokus stehen. Zu den Zielen der Aktion gehört auch, ein Bewusstsein für Ökologie und soziale Verantwortung innerhalb der Gesellschaft zu fördern.
Mode trifft Menschenrechte
Der gesamte Erlös der außergewöhnlichen Auktion geht an Queeramnesty, die LGBTIQ+-Fachgruppe von Amnesty International Schweiz. Diese Organisation setzt sich für die Rechte lesbischer, schwuler, bisexueller, trans, inter und queerer Menschen ein – etwa durch rechtliche Beratung, Aufklärungskampagnen und die Verteidigung von Betroffenen in schwierigen Lebenslagen. Angesichts einer weltweit angespannten Menschenrechtslage, insbesondere für queere Communities, gewinnt solche Unterstützung immer mehr an Bedeutung. Laut jüngsten Berichten nehmen Diskriminierung und Gewalt gegen queere Menschen wieder zu – auch in Europa.
Mit dem Sieg beim ESC 2024 in Malmö und dem Lied „The Code“ hatte Nemo erneut globale Aufmerksamkeit auf die Themen Sichtbarkeit und Akzeptanz gelenkt. Nemo präsentierte beim denkwürdigen Auftritt bereits den neuen Song „Unexplainable“, und das nun versteigerte Outfit wurde zu einem Symbol für Diversität und Wandel.
Gesellschaftliche Debatte und Anerkennung
Das Interesse an der Auktion war groß, doch wer den Glitzeroverall letztlich ersteigert hat, bleibt bislang unklar. Branchendienste und Aktivistinnen werten solche Aktionen zunehmend als Zeichen einer solidarischen, offenen Gesellschaft. Fachleute betonen, wie wichtig prominente Fürsprecherinnen für das Voranbringen queerer Rechte sind. Auf der Abschlusskonferenz des letzten ESC sagte eine Vertreterin von Amnesty International:
„Solche großherzigen Gesten helfen nicht nur, Projekte zu finanzieren – sie bringen auch dringend benötigte Aufmerksamkeit für die alltäglichen Herausforderungen von LGBTIQ+-Menschen.“
Zudem ist die Verbindung von Entertainment und Engagement keine Seltenheit mehr. Immer mehr Stars nutzen ihre Bekanntheit, um soziale Anliegen ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Bei Auktionen prominenter Outfits wird häufig nicht nur der materielle Wert, sondern auch die gesellschaftliche Botschaft honoriert.
Wegweisende Initiativen und Ausblick
Mit dem Verkauf des Outfits bleibt Nemo ein Vorbild für viele – insbesondere für junge Menschen, die auf der Suche nach Identität und Zuspruch sind. Die Tatsache, dass der Gewinn gezielt in Menschenrechtsprojekte fließt, ist ein starkes Signal gegen Ausgrenzung und Hass. In der LGBTIQ+-Szene und auch im weiteren gesellschaftlichen Diskurs zeigt sich, dass prominente Vorbilder einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf Akzeptanz, Inklusion und politische Entwicklungen haben.
Es ist davon auszugehen, dass weitere Aktionen dieser Art folgen werden – sei es im Zeichen der Nachhaltigkeit, der Vielfalt oder zur direkten Unterstützung von gemeinnützigen Initiativen. Die Debatte um queere Sichtbarkeit, Toleranz und Gleichberechtigung erhält durch prominente Persönlichkeiten wie Nemo immer neuen Auftrieb.
Weiterführende Informationen zu queerem Engagement und Menschenrechten bieten etwa Amnesty International Schweiz und nationale LGBTIQ+-Organisationen.