Direkt zum Inhalt
Rekord-CSD und konkrete Pläne wie das Regenbogenhaus sind am Start!
Rubrik

Massives Engagement für LGBTI* Rekord-CSD und konkrete Pläne wie das Regenbogenhaus sind am Start!

ms - 29.07.2022 - 11:30 Uhr

Kurz vor dem CSD in Stuttgart am Wochenende wurden jetzt erste Details und Konzepte zum geplanten neuen Regenbogenhaus in Stuttgart festgelegt – immer mehr übernimmt die Stadt mit zahlreichen Aktionen eine Vorreiterrolle für LGBTI*-Themen in Deutschland. Die Begegnungsstätte soll ein Zufluchtsort für queere Menschen sowie ein starkes Symbol für Vielfalt und Gleichberechtigung sein. Kernaspekte des Hauses für die Stuttgarter LGBTI*-Community ist die Jugendarbeit. Zuvor hatten sich die Verantwortlichen bereits ausführlich mit der Frage auseinandergesetzt, wie wichtig ein solches Haus tatsächlich ist.

Eine Projektstudie bestätigte dann 2021 die besondere Relevanz für die LGBTI*-Community in Stuttgart: „Hauptpunkte sind ein gut sichtbares und leicht zu findendes Informationszentrum, ein gut ausgearbeitetes Schutzraumkonzept, Notunterkünfte für Jugendliche und Geflüchtete, Freizeit- und Kulturangebote für Jugendliche und Senioren, Schulungen und Fortbildungen für Fachpersonal aus diversen Bereichen sowie ein breites Beratungsangebot, inklusive Informationen zu medizinischer Versorgung. Eine besondere Herausforderung wird zudem darin bestehen, das Bedürfnis nach Schutzraum mit dem nach einer höheren Sichtbarkeit von LGBTI* im Stadtbild zu lösen“, so das Organisationsteam des Regenbogenhauses. Auch Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) bekräftigte, dass er den „Geist der Harmonie und der Solidarität in der Stadt“ stärken will, weswegen bereits auch zu Beginn dieser Woche vor dem Rathaus die Regenbogenflagge gehisst worden war.

Detlef Raasch, LGBTI*-Aktivist und Sprecher des CSD, erklärte dazu: “ Stuttgart ist zwar gut aufgestellt, was die Buntheit betrifft, aber noch nicht am Ziel. Denn es braucht dringend ein Regenbogenhaus!“ So wird die neue Anlaufstelle auch ein zentrales Thema beim CSD in Stuttgart sein. Die Pride-Parade ist mit über 200.000 Besuchern nicht nur eine der größten ihrer Art in Süddeutschland, sondern blickt auch anderweitig auf eine Vorreiterrolle in ganz Deutschland zurück: Im Jahr 1979 war Stuttgart neben Bremen und Berlin eine der ersten Städte, in denen es erstmals einen CSD gegeben hatte.

Das diesjährige Motto lautet “Community.Kraft.Europa“ und soll alle Lebensbereiche vereinen, auf die die LGBTI*-Community ein besonderes Augenmerk richten sollte. Insbesondere stellt das CSD-Team dabei fest: „Kraft ist die Eigenschaft, die wir uns aneignen müssen, um Hass-Kriminalität, Gewalt-Übergriffe und anderen Straftaten zu widerstehen und zu verurteilen. Europa wiederum richtet die Aufmerksamkeit auf EU-Länder, in denen die Rechte der LGBTI*-Szene immer noch mit Füßen getreten werden. Es kann nicht sein, dass wir nach mindestens 52 Jahren Kampf für Menschenrechte immer noch Angst haben müssen und betroffen sind von Menschenrechtsverletzungen, Hasskriminalität, Diskriminierung und Ungerechtigkeit. Deshalb endet Community nicht an Ländergrenzen. Wir sind länderübergreifend eine Community, weil alle das gleiche Recht haben, ihr Leben, ihre Liebe ohne Herabsetzung, Verfolgung oder gar Ermordung zu leben.“ Auch die Schirmherrin des diesjährigen CSDs, die baden-württembergische Landtagspräsidentin Muhterem Aras, erklärte: „Die europäischen Werte stehen unter Beschuss. Hass und Hetze müssen immer und überall bekämpft werden!“ Bereits seit knapp zwei Wochen feiert die Stadt ein Pride-Kulturfestival, dessen Höhepunkt der CSD am Samstag sein dürfte – inklusive einem zweitägigen Stadtfest.

Auch Interessant

Viel heiße Luft

Lügenbaron Santos wird zur Drag-Queen

Er gibt keine Ruhe: Der Ex-US-Kongressabgeordnete George Santos will als Drag-Queen Geld erbetteln, bevor er im Herbst wegen Betrug vor Gericht steht.
Reform im Kosovo?

Chance für das Partnerschaftsgesetz

Klappt es dieses Mal? Der Premierminister des Kosovo will im Mai im zweiten Versuch ein Partnerschaftsgesetz für Homosexuelle verabschieden.
Revolte in Mexiko

Kampf für mehr LGBTI*-Rechte

Tausende Menschen machen gerade mobil für mehr LGBTI*-Rechte vor den Präsidentschaftswahlen in Mexiko. Im Fokus stehen Regenbogenfamilien.
Ende der Homo-Heilung

Mexiko verbietet Konversionstherapien

Der mexikanische Senat hat jetzt ein Verbot von Konversionstherapien beschlossen. Die katholische Kirche versuchte bis zuletzt das zu verhindern.