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Kritik an queerer TV-Berichterstattung // © AlexLMX

Kritik an queerer TV-Berichterstattung Berichtet das deutsche Fernsehen einseitig über die Geschlechterfrage?

ms - 02.06.2022 - 09:45 Uhr
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Begleitend zu einem Artikel in der Zeitung Die Welt kritisieren jetzt auch rund 100 Wissenschaftler, Biologen und Mediziner sowie rund 190 Personen aus den Bereichen Jugendfürsorge, Kultur und Sozialwissenschaften die, aus ihrer Sicht einseitige Berichterstattung über die Frage nach der Vielfalt der Geschlechter und der Queer-Theorie im öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) der ARD- und ZDF-Mediengruppen.

Im veröffentlichten Schreiben heißt es: „Wir Wissenschaftler und Ärzte fordern den öffentlich-rechtlichen Rundfunk auf, biologische Tatsachen und wissenschaftliche Erkenntnisse wahrheitsgemäß darzustellen. Wir fordern eine Abkehr von der ideologischen Betrachtungsweise zum Thema Transsexualität und eine faktenbasierte Darstellung biologischer Sachverhalte nach dem Stand von Forschung und Wissenschaft. Wir, die Unterzeichner, beobachten als Wissenschaftler seit langem, wie sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk die Darstellungen der queeren Transgenderideologie zu eigen macht und dabei naturwissenschaftliche Tatsachen leugnet.“

Binnen weniger Stunden ging der öffentliche Beschwerdebrief viral und sorgte digital bisher mehrheitlich für Zustimmung. Im beigefügten, rund 50-seitigen Dossier wird explizit auf einzelne Formate und Programminhalte bei ARD und ZDF eingegangen, unter anderem stehen nebst queeren Reportagen und Beiträgen auch Sendungen wie „Die Sendung mit der Maus“, das Kulturmagazin „ttt“ und Aufklärungsportale von Funk im Fokus. Ferner wird auch das Wissenschaftsmagazin „Quarks“ kritisiert und Programmangebote anderer TV-Sender aus der ÖRR-Gruppe wie beispielsweise von WDR, MDR, BR, 3sat und arte.

Im öffentlichen Beschwerdebrief heißt es dazu weiter: „Ausgangspunkt ist stets die Falschbehauptung, es gäbe nicht nur ein männliches und weibliches Geschlecht, sondern eine Vielfalt von Geschlechtern beziehungsweise Zwischenstufen zwischen Mann und Frau.

Der klar umrissene Begriff des Geschlechts, das die anisogame Fortpflanzung ermöglicht, wird vermengt mit psychologischen und vor allem soziologischen Behauptungen, mit dem Ergebnis, dass konzeptionelle Unklarheit entsteht.“ Die insgesamt fast 300 Unterzeichner ziehen dabei das Fazit, dass die angewandte Methodik dabei am Ende vor allem dazu dienen würde, politische Forderungen durchzusetzen.

Zudem würden viele Redaktionen inzwischen ungeprüft Aussagen von Kollegen übernehmen und so ein „regelrechtes Zerrbild der Realität, das auf widerlegbaren Falschinformationen fußt“ schaffen.

Im weiteren Verlauf wird die Medienberichterstattung auch vor allem deswegen scharf kritisiert, weil auf allen Kanälen des ÖRRs auch gezielt bereits sehr junge Kinder und Jugendliche angesprochen werden:

„Das Thema Trans wird durch die Sendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks an Kinder und Jugendliche herangetragen mit dem Ergebnis, dass sich die Zahl der wegen Geschlechtsdysphorie behandelten Kinder und Jugendlichen in weniger als zehn Jahren verfünfundzwanzigfacht hat. In TV-Sendungen, Rundfunkbeiträgen und auf den Social-Media-Kanälen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wird dieser Trans-Hype geschürt und es wird der ´Weg in den richtigen Körper´ als kinderleichter Schritt geschildert.“

Dabei, so die Unterzeichner des Schreibens, würde zumeist nicht über die möglichen, teils irreversiblen körperlichen und psychischen Folgen solcher Maßnahmen aufgeklärt. „In den Sendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks werden Wissenschaftler und Kritiker nicht gehört, fragwürdigen Experten hingegen wird viel Raum gegeben. Es fehlt an kritischen Nachfragen, es entsteht ein Zerrbild der Realität, das auf widerlegbaren Falschinformationen fußt – und damit werden Kinder und Jugendliche selbst in einer früher harmlosen ´Sendung mit der Maus´ indoktriniert.“

Während die Befürworter auch hoffen, eine breite, sachorientiere Debatte anzustoßen, scheinen sich zumindest digital die Fronten durch den offenen Brief sowie die Berichterstattung in der Welt weiter zu verhärten.

Während die einen das Schreiben als längst überfälligen Schritt feiern, lehnen andere insgesamt die Aussagen der rund 100 Wissenschaftler und Mediziner als transphob und queerfeindlich konsequent ab.

Abschließend appelliert die Gruppe der Erstunterzeichner:

„Wir als Wissenschaftler wenden uns entschieden gegen die Vorstellung, dass Frauen und Männer nur soziale Konstrukte oder gefühlte Identitäten sind. Wir sehen Errungenschaften der Frauenbewegung bedroht, weil jeder Mann sich fortan durch eine Erklärung zur Frau deklarieren und in deren Schutzzonen eindringen kann. Maßnahmen zur Frauenförderung werden ebenso ausgehöhlt wie ihr Schutz vor Gewalt. Kindern wird noch vor vollendeter Geschlechtsreife während der Pubertät eine Entscheidung auferlegt, deren Folgen sie nicht überblicken können (…) Wir fordern nicht nur die Redaktionen und Intendanten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zum Umsteuern auf, sondern richten unseren Appell auch an die Kontrollinstanzen der Rundfunk- und Fernsehräte und an die Politik: Setzen Sie sich aktiv dafür ein, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk sachangemessen, neutral, wahrheitsgemäß und mit Achtung der Würde der Menschen berichtet!“

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