Gender-Aus bei Ministerien Die Gender-Sprache soll bei allen Ministerien in der Bundesregierung nicht mehr angewandt werden
Auf Rückfrage hat sich nun auch das Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung gegen die Gender-Sprache ausgesprochen. Am letzten Sonntag hatte das Verbot im Bundeskanzleramt bereits für Schlagzeilen gesorgt. Karsten Wildberger (CDU), Sprecher des Digitalministeriums, begründete diesen Schritt nun ebenso wie Kulturstaatsminister Wolfram Weimer mit den Richtlinien des Rats für deutsche Rechtsprechung.
Verständlich und rechtssicher
Wildberger erklärte: „Dieses Regelwerk sieht vor, dass geschlechtergerechte Sprache verständlich, lesbar, vorlesbar ist, auch im Blick auf Barrierefreiheit und Vorlesesoftware und dass sie grammatikalisch korrekt ist sowie Eindeutigkeit und Rechtssicherheit gewährleistet. Diese sieht also keine Sonderzeichen vor.“ Deswegen, so Wildberger weiter, würde künftig in allen Bundesministerien der Bundesregierung nicht mehr gegendert werden.
Gegenüber der Bild am Sonntag hatte zuvor Kulturstaatsminister Wolfram Weimer ein Verbot der Gender-Sprache ausgesprochen und von einer „bevormundenden Spracherziehung“ sowie einem „Spielfeld für Ideologen“ gesprochen, das die „Spaltung unserer Gesellschaft“ vertiefe. Zudem verwies Weimer darauf, dass die übergroße Mehrheit der deutschen Bevölkerung die Gender-Sprache ablehnt – auch die junge Generation Z wie auch die Mehrheit innerhalb der queeren Community. Der ehemalige Queer-Beauftragte Sven Lehmann von den Grünen verurteilte das Vorgehen indes als „autoritäre Unkultur“, die seiner Einschätzung nach „transgeschlechtliche und nicht-binäre Menschen durch Sprache“ ausschließe.