Po-News mit Jonathan Van Ness Der Queer Eye Star widmet sich jetzt Gesundheitsfragen rund ums Hinterteil
Das ist ja mal richtig pompöös, wie Harald Glööckler sagen würde: Der Queer Eye Netflix-Star Jonathan Van Ness (37) widmet sich dem männlichen Hinterteil. Und das hochprofessionell und in aller Öffentlichkeit. Nach einer selbst durchlebten Analfistel wollte der nicht binäre Van Ness einen genauen Blick auf das Allerwerteste werfen.
Gestresst von der Analfistel
Zu seiner Unterstützung hatte Van Ness sich Dr. Evan Goldstein eingeladen, einen schwulen US-Experten in Sachen Hintern und Männergesundheit. Und genau darum ging es im Podcast „Getting Curious“ von Van Ness: Niemand redet über Analfissuren oder Analfisteln, sehr viele leiden darunter. Im vergangenen Dezember erzählte Van Ness bei einem Tourauftritt in Kentucky erstmals über die persönlichen Erlebnisse mit einer Analfistel: „Ich wollte eigentlich nicht darüber sprechen, aber dann wurde mir klar, dass wir über die anale Gesundheit sprechen müssen, weil so viele Menschen davon betroffen sind, egal ob man Analsex hat oder nicht. Ich war Ende letzten Jahres selbst so gestresst, dass mir ein zweites Arschloch, eine Fistel, gewachsen ist.“
Fissuren und Fisteln
Eine Analfissur ist in vielen Fällen ein mitunter sehr schmerzhafter Einriss der Haut oder der Schleimhaut des Afters. In einigen Fällen heilt die Verletzung von alleine aus, in anderen Fällen bedarf es einer Operation. Während des Heilungsprozesses ist Analsex ebenso zu vermeiden wie auch gehaltvolle Nahrung, die eine Verstopfung fördern könnte. Eine Fistel ist eine Entzündung des Enddarm-Bereiches, oft aufgrund einer verstopften Drüse oder eines Abszesses. Läuft der Eiter ab, kann sich die Stelle immer wieder von neuem entzünden, weswegen oftmals ein chirurgischer Eingriff erforderlich ist.
Spülungen und Hautpflege
So amüsant es auf den ersten Blick sein mag, dass sich Van Ness ausgerechnet diesem Themenbereich widmete, so wichtig es ist auch im Grundsatz, denn ein Tabu sind Fissuren und Fisteln vielerorts noch immer. Van Ness scheute dabei im Podcast auch nicht davor zurück, klare Fragen zu stellen, beispielsweise jene, ob Anal-Spülungen oder Reinigungen mit einem festen Wasserstrahl solche Blessuren hervorbringen können.
Der Experte bejaht das – gerade bei schwulen Männern, die häufiger eine intensive Intimreinigung durchführen, können solche Krankheitsbilder auftreten. Zudem könne häufiges Spülen auch das empfindliche bakterielle Milieu des Anus stören. Sein Rat: Nicht zu oft Spülungen vornehmen und viel Flüssigkeit verwenden. Weitere Schwerpunkte im Gespräch waren dann noch die besten Praktiken beim Toilettengang oder auch die anale Hautpflege. Goldstein schlägt Peelings vor dem Schlafengehen vor. Ob Van Ness diese Aspekte beim nächsten Make-Over eines neuen Kandidaten von Queer Eye mit einbringen wird, bleibt allerdings vorerst unklar.