Heikle Filmrollen Umdenken bei der Filmauswahl: Sherlock-Star Benedict Cumberbatch
Sherlock-Star Benedict Cumberbatch (48) hat sich nun zu seiner bis heute umstrittensten Filmrolle in „Zoolander 2“ geäußert und betont, dass er diese heute so nicht mehr annehmen würde. Cumberbatch spielte in der Fortsetzung der Kult-Komödie rund um die Modebranche ein nicht-binäres Model.
Ein schwieriges Thema – bis heute
Bereits bevor der Film 2016 in die Kinos kommen sollte, gab es nach der Veröffentlichung der ersten Trailer viel Kritik an der Darstellung von Cumberbatch, einige queere Aktivisten riefen sogar zum Boykott auf. In einer Petition, gestartet von der LGBTIQ+-Aktivistin Sarah Rose, forderten rund 10.000 Menschen den Stopp des Kinofilms. Schlussendlich kam das Werk in die Filmtheater und spielte knapp seine Produktionskosten ein.
Im Gespräch mit der Variety erklärte Cumberbatch nun erstmals: „Es ist schwierig, darüber zu sprechen. Ich musste mich schon oft dafür entschuldigen.“ Dabei betonte der Brite, wie gerne er mit Ben Stiller, Owen Wilson und Will Ferrell, den Stars der Komödie, zusammengearbeitet habe. „Ich liebe diese Gruppe von Leuten. Es war die Chance, Teil von etwas zu sein, das beim ersten Mal schon Kultstatus hatte und von dem ich ein großer Fan war.“
Sein schlussendliches Resümee: „Es wurde kompliziert, und es wurde missverstanden, ich habe die Leute verärgert. Und ich respektiere das, deshalb würde ich das jetzt wahrscheinlich nicht mehr tun.“
Schwule Filmrollen und Oscar-Nominierungen
Probleme mit dem Geschlechtswechsel auf der Theaterbühne oder im Film hat Cumberbatch seit seinen schauspielerischen Anfängen allerdings nicht, wie er schon 2018 gegenüber Talkmaster James Cordon betonte. Bereits als Minderjähriger spielte er im Theater weibliche Rollen wie Titania, die Königin der Feen. Er selbst fühle sich aber durchaus wohl mit seinem männlichen Geschlecht, so Cumberbatch weiter.
Der Brite, der glücklich verheiratet ist und drei Kinder hat, erreichte durch seine besondere Darstellung von Sherlock Homes international Berühmtheit. Daraufhin folgten zahlreiche Rollen in großen Blockbustern wie als Kultbösewicht Khan in „Stark Trek Into Darkness“, als Drache Smaug in der Hobbit-Reihe oder als Doctor Strange in insgesamt sechs Filmen aus dem Marvel-Filmuniversum. Ausgezeichnet mit einem Emmy und einem BAFTA TV Award wurde er 2015 von Königin Elisabeth II. zudem in den Ritterstand erhoben.
Viermal war Cumberbatch auch für den Golden Globe nominiert, zweimal für den Oscar für „The Imitation Game“ als schwuler Mathematiker Alan Turing sowie für „The Power oft he Dog“ als Mann in den 1920er Jahren, der im Wilden Westen mit seiner Zuneigung für Männer hadert. Zu seiner Filmrolle betonte Cumberbatch: „Je mehr wir unter die Haube der toxischen Männlichkeit schauen und versuchen, die Ursachen dafür zu entdecken, desto größer sind die Chancen, dass wir damit umgehen können, wenn es bei unseren Kindern auftritt.“