Einigung im Fall Austin Wolf? Staatsanwaltschaft und der Anwalt des Pornostars arbeiten an außergerichtlicher Einigung
Bereits mehrfach wurde die vorläufige Anhörung und damit der offizielle Beginn der Gerichtsverhandlung gegen den Pornostar Austin Wolf verschoben – jetzt verdichten sich die Hinweise, dass beide Seiten an einer außergerichtlichen Einigung arbeiten, sodass das Verfahren ohne Gerichtsprozess eingestellt werden könnte.
Anhörung Ende September
Nach Juli und August ist der neue dritte Termin für die Anhörung der 27. September – möglicherweise gibt es bis dahin aber bereits eine Einigung. Der Pornodarsteller, der mit richtigem Namen Justin Heath Smith heißt, sitzt nach wie vor im Metropolitan Detention Center in Brooklyn / New York. Aufgrund eines akuten Fluchtrisikos war der 42-jährige Darsteller mit Weisung von Ende Juli nicht gegen eine Kaution auf freien Fuß gesetzt worden. Der verantwortliche Richter bezeichnete Smith dabei als „Gefahr für die Öffentlichkeit“.
Smith wird beschuldigt, über die Messenger-App Telegram Hunderte von kinderpornografischen Videos versandt und empfangen zu haben. Bei einer Hausdurchsuchung in New York fand das FBI zudem eine SD-Karte mit hunderten illegalen Videos, die sexuelle Szenen mit Minderjährigen zeigen – darunter offenbar auch vorpubertäre Kinder und Säuglinge. Der 42-jährige Darsteller war zuvor in die Falle eines verdeckten FBI-Ermittlers getappt, mit dem er sich via Telegram ausgetauscht hatte. Der Anwalt von Smith, Thomas H. Andrykovitz, hatte gegenüber der US-Presse erklärt, es gebe in dem Fall nur „unbewiesene und ungeprüfte Anschuldigungen“.
Haftstrafe weiterhin denkbar
Details über eine mögliche Einigung zwischen Staatsanwaltschaft und Smiths Anwälten sind noch nicht bekannt. Kommt es zu einem Gerichtsprozess, droht dem Amerikaner eine Gefängnisstrafe von mindestens fünf und bis zu maximal zwanzig Jahren Haft. Die Pornobranche ist bereits auf Abstand zu dem 42-Jährigen gegangen, das Studio Men.com trennte sich mit sofortiger Wirkung von ihm.
Auch mehrere Kollegen, die mit dem schwulen Darsteller gedreht hatten, distanzierten sich mit klaren Worten. Branchenkenner befürchten zudem einen dauerhaften Schaden für die US-Pornoindustrie, die Angst ist groß, dass im aufgeheizten Kulturkampf gegen Homosexuelle nun Konservative, Homophobe und Republikaner die Anklage dazu ausnutzen werden, schwule Sexarbeit insgesamt zu dämonisieren.