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Gut geschützt – Impfen im Alter

Best Agers Gut geschützt – Impfen im Alter

kk - 13.11.2022 - 12:00 Uhr

Im Alter baut leider auch unser Immunsystem ab, aber glücklicherweise gibt es wirksame Maßnahmen, um sich vor ansteckenden Krankheiten zu schützen: Impfungen. Welche Impfungen im Alter ratsam sind, stellen wir im Folgenden vor.

 

Impfungen ab 60 – wieso ist das sinnvoll?

Im Alter kann das körpereigenen Abwehrsystem nicht mehr so stark gegen unterschiedliche Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien ankämpfen. Deshalb sollte man seinem Immunsystem einen Helfer zur Seite stellen: Impfungen. Ab 60 Jahren sind diese ein wesentlicher und wichtiger Bestandteil für die Gesundheit im Alter. Seit Corona gibt es jedoch leider eine große Anzahl von Impfskeptikern- oder gar Gegnern. Dabei wird die Sicherheit und Verträglichkeit von Impfstoffen wird in Deutschland vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) verlässlich geprüft. Trotz hoher Sicherheit gibt es aber natürlich auch beim Impfen – wie bei allen medizinischen Eingriffen – ein geringes Risiko von Unverträglichkeiten. Ob eine Impfung sinnvoll ist, muss also im Einzelfall und in Absprache mit dem Hausarzt abgewogen werden, so dass bei diesem Thema durch Sachlichkeit höchste Sicherheit erreicht werden kann. Aber auch pflegenden Angehörige wird eine Impfung vor den häufigsten Infektionskrankheiten dringend empfohlen: Denn pflegebedürftige Menschen leiden oft unter Vorerkrankungen und haben ein geschwächtes Immunsystem. Für den Selbst- und Fremdschutz wird Angehörigen von Pflegebedürftigen daher geraten, sich auch selbst impfen zu lassen.

 

Schutzimpfungen im Alter – welche sind sinnvoll?

Empfehlungen zu sinnvollen Impfungen im Alter sind von der Ständigen Impfkommission des Robert Koch-Instituts (kurz: STIKO) zu erhalten: Diese basieren auf wissenschaftlichen Daten zu Wirksamkeit und Verträglichkeit. Bei einigen Impfungen erachtet die STIKO dabei hochdosierte Impfstoffarten für ältere Menschen als sinnvoller, weil ihr Immunsystem langsamer arbeitet und somit der Effekt von Impfstoffen ohne verbesserte Wirkung zu gering sein kann. Für pflegende Angehörige und Senioren ab 60 Jahren empfiehlt die STIKO eine Impfung gegen folgende Krankheiten beziehungsweise Krankheitserreger:

Saisonale Grippe (Influenza): Das Risiko für einen schweren Grippeverlauf ist bei älteren Menschen erhöht – ebenso wie die damit verbunden Komplikationen, zu denen Lungenentzündungen oder Herzinfarkte zählen. Deshalb ist eine jährliche Grippeimpfung empfehlenswert und hat noch einen weiteren Vorteil: Im Falle einer Ansteckung ist der Krankheitsverlauf wesentlich milder. Auch das Risiko, an der Grippeinfektion zu versterben, fällt deutlich niedriger aus.
Hirnhautentzündung ausgelöst durch Zeckenbisse (FSME): Bekannt als Zeckenimpfung schützt diese vor allem Menschen in einem Risikogebiet zuverlässig vor dieser Infektionskrankheit, die schwere Verläufe haben kann. Sie äußert sich meist erst durch grippeähnliche Beschwerden, welche von neurologischen Symptomen, wie Lähmungen, Bewusstseinsstörungen oder auch eine Hirnhautentzündung abgelöst werden.

Diphtherie: Wer hier keine Grundimmunisierung hat, sollte sich im Alter eine Impfung gegen diese bakterielle Infektion holen. Es gibt dabei zwei Formen, zum einen die respiratorische Diphtherie, die sich durch Halsschmerzen, Fieber, Schwellungen der Halslymphknoten und Lähmungen im Gaumen äußern kann. Zum anderen die Haut- oder auch Wunddiphtherie, welche an kleinen Wunden – zum Beispiel bei einem Mückenstich – zu schmierigen Belägen führt.

Pneumokokken: Auch hier handelt es sich um Bakterien, die unterschiedlichste Krankheiten verursachen können und die im schlimmsten Verlauf tödlich endet. Die Pneumokokken-Impfung sollte dabei alle sechs Jahre wiederholt werden. Das regelmäßige Auffrischen der Pneumokokken-Impfung ist wichtig, da die Dauer des Schutzes auf maximal sechs Jahre begrenzt ist.

Wundstarrkrampf (Tetanus): Wer viel handwerklich arbeitet, sollte sich in jedem Fall eine Tetanus-Impfung verabreichen lassen: Tetanus ist eine bakterielle Erkrankung, die immer durch eine Verletzung ausgelöst wird, beispielsweise nach einer Verletzung an rostigen Nägeln oder Holzsplittern. Die Infektion äußert sich durch Muskelkrämpfe. Eine direkte Ansteckung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich. Besonders folgenden Personen ab 60 wird diese Impfung empfohlen: Menschen, die unter Durchblutungsstörungen leiden, Personen mit Hauterkrankungen und Diabetiker.

Gürtelrose (Herpes Zoster): Herpes Zoster, auch Gürtelrose genannt, wird durch das Varizella-zoster-Virus ausgelöst, welches meist im Kindesalter in den Körper gelangt und dort als Windpocken-Erkrankung ausbricht. Das Virus bleibt nun lebenslang im Körper und kann irgendwann ausbrechen, die Symptome sind Bläschen, die sich bandartig um Rumpf oder Brustkorb ausbreiten, und einen brennenden Schmerz verursachen. Für einen vollständigen Impfschutz dagegen sind zwei Impfungen im Abstand von zwei bis sechs Monaten notwendig.

Coronavirus (Covid-19): Ein Thema, das man vielleicht nicht mehr hören kann, bei dem man aber immer noch zuhören sollte. Denn eine Impfung schützt hier zuverlässig vor einem schweren Verlauf. Anders als die saisonale Grippe kann Corona das zentrale Nervensystem befallen und dort vielfältige Schäden verursachen. Im Falle eines schweren Verlaufs kann die Krankheit zum Tod führen. Das Long-Covid-Syndrom beschreibt zudem Langzeitsymptome, zu denen unter anderem Erschöpfung sowie der Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn gehört. Als Schutz vor der Erkrankung sowie zur Eingrenzung der Pandemie empfiehlt die STIKO besonders Menschen ab 60 Jahren, Menschen mit Vorerkrankungen, Gesundheitsfachkräften sowie pflegenden Angehörigen eine Impfung gegen Corona.

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