Drama /Biopic Der Junge muss an die frische Luft
Man schreibt das Jahr 1972, mitten im Ruhrpott. Der pummelige 9-jährige Hans-Peter wohnt gemeinsam mit seinen Eltern Margret und Heinz sowie seinem Bruder Matthes im Haus von „Omma“ Bertha und „Oppa“ Hermann auf dem Land. Neugierig beobachtet er die Kundschaft im Lebensmittelladen seiner „Omma“ Änne. Seine Familie und die übrige Verwandtschaft feiern gerne und viel. Früh lernt Hans-Peter, dass er seinen vermeintlichen Nachteil des Übergewichts mit lustigen komödiantischen Einlagen geschickt überspielen kann. Mit Parodien von Kunden, Schlagersängern oder TV-Figuren unterhält er die Verwandtschaft und verbucht damit große Lacherfolge. Schon bald träumt er davon, seinen Fernsehidolen nachzueifern und selbst im Fernsehen auf¬zutreten. Nach einem Umzug in die Stadt macht sich der Junge zunehmend Sorgen um seine kranke Mutter. Hans-Peter versucht seine Mutter immer wieder mit seinen lustigen Einlagen aufzuheitern. Doch am Ende hilft auch das nichts mehr. Nach dem Tod seiner Mutter lebt Hans-Peter bei seinen Großeltern. Er inszeniert mit ihnen eine „Familienpräsentation“, um die Frau vom Jugendamt zu überzeugen, dass „Omma & Oppa“ für ihn sorgen könne. Und die Weichen für seine zukünftige Karriere werden ebenfalls gestellt.
Nach „Ich bin dann mal weg“ folgt nun mit „Der Junge muss an die frische Luft“ eine weitere Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Hape Kerkeling. Es schildert seine einerseits unbeschwerte, zugleich aber auch tragische Kindheit. Regie führte hier die erfolgreiche Regisseurin Caroline Link, welche für ihren Film „Nirgendwo in Afrika“ bereits einen Oscar erhalten hat. Die größte Überraschung ist sicher der junge Julius Weckauf, welcher hier in seiner ersten Rolle überhaupt zu sehen ist. Er spielt unbekümmert und wirklich bewegend. In weiteren Rollen sind u.a. Sönke Möhring („Kokowääh“), Elena Uhlig („Mit Herz und Handschellen“), Joachim Król („Der bewegte Mann“) und Maren Kroymann zu sehen. Eine ausgesprochen gelungene Verfilmung der Kindheitsgeschichte des Entertainers Hape Kerkeling.
im Kino ab 25. Dezember