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Augenlasern // © Jun

Endlich scharf sehen? Augenlasern ist eine Möglichkeit!

kk - 09.06.2019 - 07:00 Uhr

Es ist durchaus lästig, immer eine (Lese-)Brille bei sich tragen zu müssen oder wenn man sie einmal vergessen haben sollte, im Supermarkt die „kleine Schrift“ auf diversen Produkten nicht mehr lesen zu können... Für solcherlei Sehschwächen wird als Lösung des Problems das so genannte Augenlasern angepriesen, das eine 100-prozentige Sehkraft verspricht. Die „Lasik“ genannte Methode boomt bereits seit den 1990er Jahren und pro Jahr legen sich in Deutschland an die 90.000 Menschen unter den „Laser“. Klingt alles ziemlich easy, aber was sind die Risiken des Eingriffs?

Vor dem Eingriff steht der Gang zum Augenarzt und zum Optometristen: Letzterer vermisst das Auge exakt und ersteres untersucht die momentane Sehkraft genau. Beide entscheiden damit letztendlich, ob man für das Augenlasern überhaupt in Frage kommt. Hat ein Patient zum Beispiel gewisse Vorerkrankungen, wird von dem Verfahren – bei dem eine Linse direkt in die Hornhaut „eingearbeitet“ wird – abgeraten.

Sinnvoll ist das Prozedere vor allem für Menschen zwischen dem 20ten und 30ten Lebensjahr: In diesem Alter sind die Augen bereits so weit entwickelt, dass sich die Sehkraft nur noch minimal ändern wird und das Fixieren der Augenlinse keine Probleme darstellt. Ab Mitte 40 muss man leider einen allmählichen Verlust der Flexibilität bei der Linse hinnehmen, denn es dauert immer länger, um von fernen Objekten auf nahe gelegenen zu „zoomen“. Doch nicht nur das Alter spielt eine Rolle bei der Frage, ob Augenlasern für einen in Frage kommt: Die Spanne der Fehlsichtigkeit ist ein wichtiger Fakt, die laut dem Berufsverband der Augenärzte festgelegt ist. Bei Menschen liegt die wissenschaftlich erfasste Korrekturmethode für Kurzsichtigkeit bei minus acht Dioptrien, bei Weitsichtigkeit bei plus drei Dioptrien und bei einer Hornhautverkrümmung bei maximal plus drei Dioptrien. Des Weiteren muss im Vorfeld auch die Dicke der Hornhaut gemessen werden: Zum Lasern braucht man nämlich ausreichend Gewebe, damit Teile entfernt werden können, um die korrigierende Linse hinein “modellieren“ zu können. Sollte die Stärke der Hornhaut unter 500 Mikrometern liegen, wird die Laser-OP abgelehnt werden.

Da zurzeit massiv mit dieser Laser-Methode geworben wird, sollte man sich als Patient an einigen Leitlinien orientieren, damit man nicht an unseriöse Anbieter gerät:

 

  • Wurde das Pro und Contra im Vorfeld ausführlich besprochen?
  • Fand eine Aufklärung über die Risiken statt?
  • Wurde ich unter Druck gesetzt und ließ man mir Bedenkzeit?
  • Wurde ich nach Vorerkrankungen gefragt und genau untersucht?
  • Wo liegen die Kosten: Je nach Methode kann solch ein Lasereingriff zwischen 900 Euro und 1.600 Euro liegen – pro Auge wohlgemerkt.

Sind alle Fragen und Fakten abgeklärt, findet der Eingriff statt, der relativ schnell von statten geht: Das Auge wird betäubt, das Gesicht mit einem Tuch abgedeckt und durch das Loch darin muss der Patient in ein rotes Licht blicken. Damit man nicht zwinkert, werden die Lider mit einer Stahlklemme aufgespreizt und dann erfolgt der Eingriff nach dem Prinzip „Eierschneider“. Eine dünne Scheibe der Hornhaut wird quasi umgeklappt und die Tausendselmilimeterarbeit für den Operateur beginnt per Mikroskop. Über 3.000 Laserblitze werden im Milimetersekundenabstand auf das Auge „gefeuert“ – der Mensch bekommt dies nicht einmal mit. Mit jedem „Treffer“ entsteht auf der Hornhaut eine winzige Blase, die als Linse in die Hornhaut eingearbeitet wird – ähnlich einem Optiker, der so die richtige Linse in die Brillengläser einschleift. Meist funktioniert dieser Eingriff sehr gut, nur manchmal muss nachgebessert werden oder es immer noch eine Brille – zwar schwächer – aber immerhin nötig.

Die Risiken sind überschaubar, sollten aber dennoch beachtet werden: Unter einem Prozent erleiden schwere Schäden an der Hornhaut. Bei manchen vernarbt das Gewebe und das Augenlicht wird getrübt. Andere Sehbeschwerden können Doppelbilder und Lichthöfe sein.
Nach dem Eingriff ist es wichtig, bestimmte Anweisungen zu befolgen, damit es nicht zu Komplikationen kommt: Auf keinen Fall darf man die Augen reiben, auch wenn es nach dem Eingriff ziemlich jucken wird. Viele beachten dies nicht und reißen so die noch nicht verheilte Hornhaut wieder auf und riskieren somit das Eindringen von Keimen. Zudem sollte man die folgenden Nachuntersuchungstermine immer wahrnehmen, empfehlen Ärzte.

Fazit:
Jeder muss selbst entscheiden, ob er den Lasereinsatz über sich ergehen lässt. Die Risiken sind trotz schmerzloser und schneller Prozedur natürlich auch vorhanden. Dennoch ist dieser medizinische Fortschritt verlockend und kann sich für viele lohnen.

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