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Baufinanzierung // © omgimages

Die Zinsen steigen wieder Baufinanzierung: Die Zinsen steigen wieder

kk - 01.03.2019 - 07:00 Uhr

Eine selbst genutzte Immobilie wird als „Altersvorsorge, in der man jetzt schon wohnen kann“ gelobt und dank extrem niedriger Bauzinsen in den letzten Jahren, haben viele Deutsche sich für ein Eigenheim entschieden: Durch das Zinstief ist mancherorts die Immobilienfinanzierung sogar günstiger geworden als die immer steigenden Mieten zu bezahlen. Doch diese Lage könnte sich im Jahr 2019 ändern, denn die Bauzinsen steigen wieder an. Was muss man also als Hausbauer und Hauskäufer nun also alles beachten?
Durch den Bauboom der letzten Jahre hat eine Preisspirale eingesetzt und die Kosten sind deutlich gestiegen. Zudem gibt es Anzeichen, dass die Zinsen in nächster Zeit wieder im Aufwind sein werden. Menschen, die nun mit den Gedanken spielen, ein Eigenheim zu erwerben, müssen sich also auch mit der nun neu veränderten Kreditlage befassen: Denn es ist klar, dass steigende Zinsen auch für ein deutlich teureres Darlehen für das Wohneigentum sorgen werden.

Entscheidend für den Zinssatz ist die Europäische Zentralbank (EZB), die momentan noch nicht an der Zinsschraube drehen will. Doch ein Blick in die USA zeigt, dass dort die Leitzinsen wieder angezogen haben, so dass sich Experten einig sind: Auch EZB-Chef Mario Draghi wird dem in absehbarer Zeit folgen.

Prognosen für den Zinsverlauf
Kenner des Finanzmarktes gehen davon aus, dass es sich bei den Leitzinsen allerdings nur um einen moderaten Sprung nach oben handeln wird: Für Kreditnehmer ist dies jedoch durchaus wichtig, denn der Zinssatz könnte für sie bei einer Sollzinsbindung von beispielsweise 10 Jahren auf über zwei Prozent ansteigen. Das könnte sich anschaulich gesagt, auf einen Unterschied von bis zu 3.000 Euro belaufen, was für viele Normalverdiener viel Geld bedeutet. Wohneigentum ist immer noch teuer, so dass sich bei Kosten von 300.000 Euro schnell eine fünfstellige Preisdifferenz ansammeln kann.
Prognosen für den Zinsverlauf sind jedoch immer kritisch zu betrachten: Wegen den immer neuen Zinstiefständen in den letzten Jahren wurden auch immer wieder Zinswenden prophezeit und nichts davon ist eingetroffen. Darüber hinaus machen unvorhergesehene Ereignisse solche Voraussagen auch schnell wieder zunichte. Momentan gibt es viele weltpolitische Unsicherheitsfaktoren, die einen Einfluss auf die Zins- und Inflationslage haben können wie zum Beispiel:

  • Der Handelsstreit der USA mit Europa und China
  • Der bevorstehende Brexit
  • Die Wirtschaftskrisen in Italien und der Türkei
  • Die Krisenherde in der Ostukraine und in Syrien
  • Das gekündigte Atomabkommen von Seiten der USA mit dem Iran
  • Die Unberechenbarkeit des US-Präsidenten Donald Trump

Am besten ist es also, auch in diesem Bereich einen klaren Kopf zu bewahren und seine eigenen finanziellen Optionen sachlich und gründlich zu überprüfen.

Was gilt es also zu beachten?
Von plötzlichen Zinssprüngen ist bei der Baufinanzierung nicht auszugehen, so dass in der ersten Jahreshälfte von 2019 nicht viel passieren wird. Dennoch ist es nicht ratsam, nun hastig den ersten Kreditvertrag zu unterschreiben, den man vorgeschlagen bekommt – es ist nun noch Zeit, alles genau zu überdenken und zu kalkulieren. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Sollzinsbindung, als eine Laufzeit von 5 Jahren, 10 Jahren oder 15 Jahren. Die Faustregel hierbei lautet, bei einem günstigen Zins zu einer langfristigen Festlegung zu greifen. Deshalb sollte man immer auf einen Ausgleich achten, denn jeder zusätzliche Monat belastet das Konto und man muss immer Geld liquide haben für die Lebenshaltungskosten, das Sparvorhaben sowie unerwartete Ausgaben.

Die günstigen Alternativen zum normalen Darlehen
Sollte man angesichts der drohenden Bauzinssteigerungen erst in 12 bis 24 Monaten einen Kredit brauchen, bietet sich die Möglichkeit eines Forward-Darlehens. Hierbei kann man sich die derzeit günstigen Kreditzinsen sichern, sollte jedoch beachten, dass man dabei auch einen Aufschlag begleichen muss.
Eine weitere Alternative stellt die Sondertilgung dar: Außerhalb des Tilgungsplans kann man hierbei jährlich einen Schuldendienst beanspruchen. Mit dieser Option können Kreditnehmer deutlich schneller schuldenfrei werden.
Auch der so genannte Bereitsstellungszins ist eine Option bei der günstigen Finanzierung: Wenn ein Darlehen nicht fristgerecht abgerufen wird, wird hierbei auch dieser Zins fällig.

Fazit:
Experten gehen davon aus, dass in der zweiten Jahreshälfte 2019 die Zinsen wieder steigen könnten: Aktuell profitieren Anleger noch von den niedrigen Zinsätzen für Baugeld, so dass viele Menschen diese „Einladung zum Eigenheim“ auch gerne annehmen. Mit Weitblick und Alternativen kann man aber auch das wieder teurer werdenden Bauen abfedern, denn es ist auch nicht damit zu rechnen, dass die Kreditzinsen massiv ansteigen, sondern nur moderat.
(kk)

 

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