„Einer der Guten“ LGBTI*-Ally aus Oregon erstochen, weil er andere verteidigte
Colin Michael Smith (32) war eine Person, die sich gern für andere Menschen einsetzte. Als er sich Anfang Juli für eine nicht-binäre Person verteidigte, wurde er erstochen. Wenige Tage nach der Tat wurde laut der Polizei in Portland der 24-jährige Rahnique U. Jackson des Mordes angeklagt und verhaftet.
Bisher gibt es noch keine Anklage wegen Hasskriminalität, obwohl sich Freundeskreis wie Familie dafür einsetzen. „Wir wollen, dass die Leute wissen, dass dieser Vorfall auf ein Hassverbrechen zurückzuführen ist. Und dass Colin selbstverständlich für seine Bekanntschaft eingetreten ist“, so Smiths Freundin und Ex-Beziehung Paulina Solis gegenüber People.
Was geschah
Am Sonntag, dem 2. Juli, gegen 2 Uhr am Morgen hatte Smith gerade eine Spätschicht im Ox Restaurant beendet. Er und die anderen Mitarbeitenden trafen sich anschließend in der Bar High Dive, um den Tag mit einem Drink ausklingen zu lassen – etwas, das Smith laut Solis am Wochenende häufiger tat.
Vor Ort wurde die Gruppe von Jackson angepöbelt. Dieser beleidigte unter anderem eine nicht-binäre Person, mit der Smith zusammenarbeitete. Als Jackson außerdem zwei Mitglieder der Gruppe begrabschte, ging Smith dazwischen. Jackson erstach ihn und floh.
Zeit der Nächstenliebe
Smiths Familie und Freundeskreis sind untröstlich. Sie wollen nicht, dass sein Tod den Menschen als Tragödie in Erinnerung bleibt. Sie sähen es viel lieber, wenn Smiths Tod die Menschen daran erinnert, solidarisch zu sein. „Ich verlor meinen Jungen, als er eine befreundete Person verteidigte“, so Mutter Julie Smith. Es sei eine spontane Aktion gewesen, die „seinem selbstlosen Charakter entsprach“.
Andere sollten nun nicht aus Angst die Augen verschließen, betonte Danielle Smith, die Schwester des Verstorbenen. Stattdessen sollten sie ihre Nächsten lieben und für andere einstehen. Auch Solis sagte stellvertretend für alle Angehörigen: „Wir wollen, dass die Menschen sich ändern. Wir wollen, dass die Leute bewusst freundlich zu anderen sind. Das hier muss etwas etwas Gutes bewirken.“
„Ich glaube, dass Colin generell schon immer sehr starke Wertvorstellungen hatte, wenn es darum ging, Außenseiter zu unterstützen und sich um Leute zu kümmern, die sonst vielleicht übersehen würden“, erklärte Solis. „Wenn ich mich mit ihm zum Essen traf oder wir anderweitig aus dem Haus gingen, nahm er sich immer die Zeit, um sich wirklich mit den Menschen auseinanderzusetzen. Egal, ob mit Bedienungen …, Ladenangestellten oder Obdachlosen. Colin sah Menschen als Menschen.“
Ein Vorbild für alle
„Colin war einer der Guten“, so auch Greg Denton, in dessen Restaurant der Verstorbene arbeitete, gegenüber KPTV. „Er war jemand, der sich um andere kümmert. Er war der Mittelpunkt jeder Party. Er war ein lustiger Typ. Er war ein Beschützer. Er sollte noch bei uns sein.“ Gegenüber People erklärte Denton: „Colin verkörperte die wahre Definition von Gastfreundschaft. Ohne nachzudenken, stellte er die Bedürfnisse anderer vor seine eigenen. Ob es nun darum ging, eine Schicht für eine andere Person zu übernehmen, den Küchenmitarbeitenden in einer heißen Nacht Getränke in die Küche zu bringen oder einem Gast das Gefühl zu geben, [willkommen zu sein].“
Denton richtete eine GoFundMe-Seite ein, um Spendengelder für die Familie zu sammeln. Zur Erinnerung an den Verstorbenen veröffentlichte die Familie ein Foto von ihm mit seiner geliebten Katze Smokey. Neben seiner Katze liebte Smith das Kochen. „Er war immer so ein guter Koch“, erinnerte sich Solis, die den Kellner 2020 kennenlernte. „Das Kochen war seine Leidenschaft. Und ich kann gar nicht mehr sagen, wie viele wunderbare Gerichte wir zusammen zubereitet haben und wie oft er seinen Freundeskreis zu einem selbstgekochten Essen einlud.“ Smith träumte davon, ein eigenes Restaurant zu eröffnen.