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Jochen Schropp über Sichtbarkeit und Akzeptanz von LGBTI*

Aufeinander zugehen Jochen Schropp über Sichtbarkeit und Akzeptanz von LGBTI*

co - 27.06.2023 - 18:31 Uhr
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Moderator und Schauspieler Jochen Schropp (44) outete sich im Jahr 2018. Seither kämpft er für Akzeptanz, Sichtbarkeit und Unterstützung für LGBTI*-Personen. Dazu nutzte er nun auch seine Rolle als Botschafter für SOS-Kinderdörfer.

Seine Geschichte

Als Botschafter wünscht sich Schropp vor allem, dass wir uns einander anvertrauen können. Um das zu erläutern, erzählt er von seiner eigenen Selbstfindung: „Als ich bei mir noch nicht wusste, wo die Reise hingeht, welche sexuelle Orientierung ich habe, hatte ich niemanden um mich herum.“ 

Immer wieder wurde der junge Schropp von verschiedenen Jungsgruppen gemobbt. So fing er an, zu denken, dass Homosexualität falsch sei, dass das Problem bei ihm läge. In den ersten Jahren habe Schropp daher immer darauf gehofft, doch auf Frauen zu stehen. Er dachte, dass es für ihn so „einfacher“ wird.

Hilfe ist unverzichtbar

Hilfe von außen wäre während dieser verwirrenden Zeit unglaublich wertvoll gewesen: „Ich glaube, dass es ganz wichtig für mich gewesen wäre, wenn ich in meinem Umfeld Menschen gehabt hätte, die die richtigen Fragen gestellt hätten oder einfach auch nur unterstützend an meiner Seite gewesen wären.“

Heute wünscht der Moderator sich, dass er sich „früher jemandem geöffnet hätte“. Denn er habe „viel zu lange gebraucht, um Hilfe anzunehmen“. Als Tipp an junge Menschen nennt er da zum Beispiel Personen aus dem Freundeskreis, Familienmitglieder oder Beratungsstellen als Ansprechpartner.

Menschen helfen

„Wir müssen Minderheiten und Randgruppen einfach mehr zuhören“, so Schropp. „Wir müssen die Menschen fragen: ‚Was braucht ihr von uns? Wie können wir euch unterstützen?‘ Wir brauchen keine Sätze wie: ‚Boah, müsst ihr eure Sexualität jetzt wieder in den Vordergrund rücken?‘“

Außerdem brauche es mehr Sichtbarkeit in den Medien – oder zumindest keine Proteste dagegen: LGBTI*-Charaktere in Serien machten nur ein Prozent der Figuren aus. Daher bittet Schropp alle darum: „Lasst uns doch bitte diesen einen Prozent Sichtbarkeit“.

Über Jochen Schropp

Seine erste Berührung mit dem Fernsehen hatte Schropp bei einem Schülerpraktikum bei der ZDF-Kindernachrichtensendung „Logo!“. Bis zum Abitur spielte er Theater, als Komparse und in Werbefilmen. Seinen ersten Moderationsauftrag bekam Schropp im Jahr 2000 von RTL II für die Love Parade.

Seine erste größere Rolle war in der ARD-Serie „Sternenfänger“ an der Seite von Florentine Lahme, Oliver Pocher und Nora Tschirner. 2005 legte Schropp für die Komödie „Popp Dich schlank“ zwölf Kilo zu, 2006 spielte er in der ARD-Serie „Zwei Engel für Amor“. Nach diversen Fernsehfilmen widmete Schropp sich vermehrt der Moderation, zum Beispiel bei der deutschen Version von „X Factor“ und bei „Promi Big Brother“.

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