Schlüpfriges Fotoshooting Sam Smith sorgt erneut für Aufruhr unter Konservativen
Für ein Fotoshooting für das Perfect Magazine warf sich Sam Smith unter anderem in ein schwarzes Korsett. Während die Fans begeistert sind, reagieren viele Konservative überaus schockiert – wie schon so oft in den letzten zwei Monaten, wenn es um Smith ging.
Über die Fotos
Für das Shooting trug Smith ein Korsett zu einer engen Hose; ein langer Faden wickelte sich um xiese Arme und presste die Haut zusammen. Auf einem anderen Foto trägt Smith einen Minirock aus Jeansstoff mit passendem Codpiece. Die Pose scheint das berühmte Propaganda-Poster „We Can Do It“ nachzustellen, das während des Zweiten Weltkriegs US-amerikanische Arbeiterinnen motivieren sollte. Smiths Look stammt von der Designerin Michaela Stark, deren Dessous den Körper absichtlich stark verformen. Das Fotoshooting hob also bewusst Smiths queere Identität und seinen üppigen Körper hervor.
Fatshaming und LGBTI*-Hass
Manche warfen Smith laut PinkNews vor, „Kleidung zu tragen, die nicht passt“. Andere beschrieben die Fotos als „seltsam“, „ekelhaft“ oder „verzweifelt“. Einige nutzten die Gelegenheit, um auf den „Wahnsinn“ der liberalen Linken hinzuweisen und Smith als Beispiel dafür heranzuführen, was die liberale Agenda mit Menschen mache. Eine Person kommentierte sogar mit einem Screenshot des Buchs „The Liberal Mind: The Psychological Causes of Political Madness“ von Lyle H. Rossiter. In dessen Klappentext heißt es unter anderem, dass Liberale persönliche Verantwortung verleugnen und die Abhängigkeit vom Staat sowie sexuelle Ausschweifungen fördern, Ehe und Familie verunglimpfen und jegliche Abtreibungen erlauben wollen.
Kritik am Thema vorbei
Ein Fan informierte über Starks Mode: Es geht um „die Manipulation von Körpern in abstrakte Formen, Verzerrungen und das Spiel mit ‚unschmeichelhaften‘ Silhouetten als Kritik an der Starrheit der Form“. Man solle sich bitte erst informieren, bevor man sage, dass die Kleidung nicht zu Smiths Körper passt. Eve 6000 aus „Canada’s Drag Race“ erklärte: Das Shooting sollte „provozieren und zum Nachdenken anregen“, da „dicke Körper politisiert werden“.
„Ihr wollt alle, dass Sam Smith sich so sehr für xiesen Körper schämt, und weil xier das nicht tut, ist das für euch offenbar sehr verwirrend“, mutmaßte ein weiterer Fan. Ein Weiterer analysierte: Manche Menschen können einfach „nicht damit umgehen, dass etwas, von dem ihnen gesagt wurde, es sei hässlich und müsse versteckt werden, so stolz in einem Modeshooting gezeigt wird“ wie Smiths Fettröllchen; daher machten die Fotos manche Leute so wütend. Eine andere Person schrieb: „Ich denke, einige von euch müssen begreifen, dass man Sam Smith nicht attraktiv finden oder dieses Fotoshooting mögen muss, um […] respektvoll zu sein.“
Fans feiern die Fotos
Andere Fans brachten einfach nur ihre Wertschätzung zum Ausdruck: „Sam Smith ist nach wie vor eine fette Queer-Femme-Ikone und ich kann gar nicht genug betonen, wie sehr ich dafür bin.“ Ein anderer Fan zeigte sich dankbar: „Ich liebe es, dass Sam Smith aussieht wie ich und gleichzeitig nicht-binär ist wie ich. Und jedes Mal, wenn ich Leute sehe, die mit Queer-/Fettphobie auf sie reagieren, weiß ich genau, was sie von mir denken. Was ich auch toll finde, weil ich dann weiß, wem ich nicht trauen sollte.“
„Satanistische“ Performance
Es ist nicht das erste Mal, dass Smith konservativen Menschen dieses Jahr negativ auffiel: Für die Performance von „Unholy“ mit Kim Petras wurde xier unter anderem Satanismus vorgeworfen (SCHWULISSIMO berichtete).
Auch Smiths neues Musikvideo zum Song „I’m Not Here to Make Friends“ traf aufgrund vieler aufreizender Szenen und Smiths teils pompösen, femininen Kleidungsstil auf harsche Kritik. Der Song handelt davon, im Klub nach Sex zu suchen – es ist also nicht abwegig, dass auch das Video darauf anspielt. Laut PinkNews rufen nun zahlreiche konservative Stimmen danach, das Video zu zensieren, um „die Jugend“ vor diesem furchtbar schädlichen, gar „pornografischen“ Einfluss zu schützen – dabei haben Größen wie Madonna, Miley Cyrus und Nicki Minaj bereits ähnliche Videos veröffentlicht.
Empörendes Wortspiel
In einem Auftritt bei „The One Show“ sprach Smith über Hobbys: „Ich liebe das Angeln, ja!“ Gerne würde xier irgendwann ein „fisher-them“ sein, erklärte Smith und grinste über das Wortspiel. „Ich glaube, ich würde gerne eines Tages, ich würde einfach gerne meine Tage mit Angeln beenden. Dabei auf einer Bank sitzen. Es ist friedlich, nicht wahr?“
Auch das machte Personen wie TV-Moderator Piers Morgan und News-Moderatorin Bev Turner wütend. Auf Moderatorin Nana Akuas Kommentar, dass Smith die englische Sprache „verschandele“, erklärte PinkNews eine fundamentale Eigenschaft von Sprache: „[Sie] war und wird immer fließend sein“.