Entdeckerziele Porto: Glückseligkeit an der Küste
Im Norden von Portugal liegt die Stadt, deren Geschichte bis in die Antike zurückreicht. Hier verbinden sich kulturelle Sehenswürdigkeiten mit entspannter Lebensart und kulinarischen Highlights. Ob bei Tag oder Nacht: In Porto kann man viel erleben und bestaunen. Ein Trip, der sich lohnt.
Welterbe und Kulturhauptstadt
Bekannt ist Porto für seine pittoreske Altstadt, die zum Weltkulturerbe erklärt worden ist. Im Jahre 2001 war die Stadt am Douro auch Europäische Kulturhauptstadt. Mit mehreren Brücken ist sie verbunden mit Vila de Nova Gaia. Dort befinden sich an der Uferpromenade viele Bars und Restaurants, wo man sich kulinarische Spezialitäten und natürlich den berühmten Dessertwein zu Gemüte führen kann. Dort beginnt auch mein Besuch. Ricardo begleitet mich bei strahlendem Sonnenschein. Nach der Anreise habe ich richtig Appetit. Berühmt ist das überaus üppige Sandwich Francesinha. Eine Orgie aus Brot, Fleisch, Käse und scharfer Soße, diese wird noch mit Alkohol verfeinert. Da wird man richtig satt von. Anschließend mache ich eine Bootstour auf dem Fluss Douro, so kann ich die Stadt richtig auf mich wirken lassen. Mit der Gondelbahn fahre ich dann hoch zum Jardim do Morro, wo man sich bei Sonnenuntergang zum Chillen trifft. Porto ist ja auch weltweit bekannt für den Portwein, der hier in der Region produziert wird. Also fahren wir zu Taylor's, ein Portweinhaus mit über 300 Jahre Tradition. Ich lerne dort viel über die Herstellung und Sortenvielfalt dieser Köstlichkeit. Es ist eine Wissenschaft für sich. Nach dem Rundgang kann ich mich bei leckeren Speisen im Barao Fladgate auch von der Qualität der Weine überzeugen. Ricardo bringt mich danach zum Hotel, das Boeira Garden. Elegant und nobel.
Am nächsten Morgen fahren wir zu einem kulturellen Highlight der Stadt. Casa da Musica ist ein Konzerthaus, welches architektonisch beeindrucken kann. Herr Gomes führt uns durch das Haus mit seinem großen Saal. In einem Nebenraum sind die Wände mit den blauen Azulejos getäfelt. Das sind die typischen Keramikfliesen, die in großen Mosaiken historische oder religiöse Themen darstellen. Auch an den Außenwänden von Kirchen findet man diese schönen Kachelbilder. Weiter geht zum Museum Serralves: Hier gibt es zeitgenössische Kunst zu erleben und im Park des Anwesens stehen große Skulpturen. Nach so vielen geistigen Eindrücken wollen wir uns eine frische Brise um die Nase wehen lassen an der Meeresküste in Matosinhos. Hier wird Fisch verarbeitet und in Dosen verpackt. Diese Fischkonserven sind übrigens sehr beliebt bei Einheimischen, es gibt sie in allen möglichen Sorten. Auch der Strand Praia da Luz ist ein Anziehungspunkt. Auf dem Rückweg ins Zentrum machen wir noch kurz Halt an der Vila Foz. Dieses hochherrschaftliche Gebäude beherbergt heute ein exklusives Hotel und Spa. Den Abend lassen wir bei kulinarischen Spezialitäten der Region und einem Rundgang durch das nächtliche Porto ausklingen. Die Bars und Cafés haben lange auf, die Stimmung ist fröhlich und entspannt.
Bücher, Seife und Fisch vom Feinsten
Wir machen am nächsten Tag einen Rundgang durch die berühmte Altstadt. Bekannt ist Porto ja für seine repräsentativen Bauten aus dem Zeitalter des Barock. Zu Recht ist auch die verwinkelte Altstadt mit ihren restaurierten Häusern als Kulturerbe der Welt gewürdigt worden. Hier findet man einen Buchladen, der wohl als einmalig zu bezeichnen ist. Die Livraria Lello befindet sich in einem denkmalgeschützten Gebäude in der Rua das Carmelitas. Stets bilden sich lange Schlangen von Neugierigen, die diesen kleinen Tempel der Lesefreuden besichtigen möchten. Schon die neogotische Fassade lässt einen staunen, und im Inneren tut sich ein wahrer Schatz auf. Und damit ist nicht nur das umfassende Angebot an auch internationaler Titel gemeint. Man fühlt sich in ein Märchen versetzt. Die gewundene Treppe im Mittelbereich führt in die höhere Etage und ist beliebtes Motiv für Selfies von Besuchern aus aller Welt. Die Livraria Lello wurde schon mehrfach als eine der schönsten Buchhandlungen der Welt ausgezeichnet. Einer der berühmtesten Barockbauten der Stadt ist die Clerigos-Kirche mit seinem imposanten Kirchturm, der höchste in Portugal. Ich habe das Glück, einem Konzert in diesem fabelhaften Ambiente lauschen zu dürfen: Orgelmusik, passenderweise aus dem Barock.
Dann geht es zu einem weiteren Highlight von Porto. Wir besuchen eine Seifenmanufaktur. Seit Jahrhunderten haben Seifen aus Portugal einen sehr guten Namen. Bei Castelbel wird diese Tradition umfassend gepflegt. Frische Düfte und besondere Seifen für den Gentleman machen diese erlesenen Waschutensilien zu beliebten Souvenirs. Mit Ricardo fahre ich abends nochmal nach Matosinhos zum Restaurant Os Lusiadas. Hier treffe ich den Inhaber Serafim Miranda, der mich bei der Auswahl der Gerichte berät. Ich entscheide mich für eine Spezialität des Hauses: Seebarsch, in Salz gegrillt und am Tisch zubereitet. Das ist ein wahrer Genuss.