Lustige Weihnachtsbräuche Was sind besonders verrückte Traditionen weltweit?
Weihnachten gilt vielerorts als festlich, besinnlich und ein bisschen kitschig – perfekt für schwule Jungs also, bestenfalls inklusive Lametta und Glitzer. Doch wer glaubt, dass überall brav Plätzchen gebacken und Kerzen angezündet werden, sollte dringend einen Blick über den Tellerrand werfen – denn manche Länder bringen ein Maß an kreativem Weihnachtschaos auf den Tisch, das selbst dem Christkind die Augenbrauen hochziehen lässt.
Der Weihnachtsklotz „Caga Tió“
Das spanische Katalonien ist zur Weihnachtszeit der Ort, an dem Holzscheite zum Leben erwachen – und zu Höchstleistungen antreten. Der „Tió de Nadal“, liebevoll auch „Caga Tió“ (Scheiß-Klotz) genannt, wird ab dem 8. Dezember täglich „gefüttert“. Am Heiligabend bekommt der arme Klotz dann mit Stöcken eins übergezogen, während die Familie ein Lied darüber singt, dass er bitte Geschenke „ausscheiden“ möge. Und tatsächlich: Unter der Decke, die den Tió bedeckt, liegen plötzlich Süßigkeiten und kleine Geschenke.
Die schrägere Weihnachts-Fee
Während bei uns das Christkind fliegt, kommt in Italien am 6. Januar die Befana – eine gutmütige Hexe, die auf ihrem Besen durch die Nacht segelt. Sie bringt Kindern Geschenke oder – wenn sie unartig waren – etwas Kohle. Fun Fact: Befana legt Wert auf Sauberkeit. Deshalb fegen viele Italiener am 6. Januar symbolisch ihre Häuser – vielleicht, um der Dame die Arbeit zu ersparen.
Weihnachten bei KFC
Der kurioseste Marketing-Erfolg der Welt: Seit den 1970ern ist es in Japan Tradition geworden, an Weihnachten Kentucky Fried Chicken zu essen. Die Idee stammt aus einer Werbekampagne namens „Kentucky for Christmas“. Heute müssen Japaner oft Wochen vorher einen Bucket mit Fried Chicken vorbestellen – so beliebt ist die Tradition. Nichts schreit „besinnliche Festtage“ so sehr wie frittierte Hühnchenteile und eine Pepsi im Familienkreis. Und wer das jetzt extrem komisch findet, der sei an den Coca-Cola-Weihnachtsmann erinnert…
Versteckt die Besen!
In Teilen Norwegens werden an Weihnachten alle Besen im Haus versteckt. Warum? Man glaubte früher, dass in der Nacht böse Geister und Hexen umherfliegen – und Besen seien eben ihre bevorzugten Fortbewegungsmittel. Wer also an Weihnachten ohne Besen dasteht, hat nicht etwa schlecht aufgeräumt – man hat einfach gut vorgesorgt.
Die schwimmende Schuppe
In Tschechien isst man traditionell Karpfen zu Weihnachten. Besonders spannend wird es beim Karpfenschuppen-Ritual: Man steckt sich die Schuppe aus dem Fisch ins Portemonnaie, um im kommenden Jahr Wohlstand anzuziehen. Fischige Geldbeutel – ein Duft, der vielleicht Geld anzieht, aber alle anderen sicherlich eher vertreibt.
13 Weihnachtsgesellen
Island geht noch einen Schritt weiter und liefert ein ganzes Team an Weihnachtsfiguren: die „Yule Lads“ – 13 kleine Kobolde mit Namen wie „Türknaller“ oder „Schüssel-Lecker“. Jede Nacht kommt ein anderer von ihnen zu den Kindern und legt ihnen Geschenke oder vergammelte Kartoffeln in die Schuhe. Als wäre das nicht genug, gibt es auch noch Grýla, ihre trollige Mutter, die laut Legende unartige Kinder frisst. Island nimmt Erziehung eindeutig ernst.
Weihnachts-Bad mit Meerjungfrauen
In einigen Regionen Mosambiks gehört eine etwas magische Tradition zum Fest: Weihnachtliche Reinigungsrituale, bei denen Wassergeister und Meerjungfrauen angerufen werden, um Glück und Segen für das neue Jahr zu bringen. Ein Bad für spirituelle Reinheit – und vielleicht eine Begegnung mit einer Meerjungfrau. Disney wäre stolz.