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© frank brennan

Im irischen Labyrinth Von Dublin nach Cork auf eigene Faust

tb - 18.10.2025 - 12:00 Uhr
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Man stellt sich den Start eines Roadtrips oft wie eine reibungslose Fahrt vor: Autoschlüssel übernehmen, Motor starten, Grinsen ins Gesicht zaubern. Wer jedoch das Steuer in Dublin übernimmt und Richtung Cork aufbricht, betritt ein wahres Abenteuerland voller Überraschungen, Nervenkitzel und grüner Naturkulisse. Dass Irland viel mehr als bloß spektakuläre Küstenstraßen bietet, beweist diese legendäre Strecke auf ganz eigene Weise. Denn hier sind es gerade die kleineren, chaotischen Details, die die große Faszination ausmachen.

Grün, gastfreundlich – und herrlich unberechenbar

Irland lässt sich nicht einfach er-fahren, sondern muss erforscht werden. Hinter jeder Biegung kann eine unerwartete Szene warten: ein flirtendes Schaf auf der Landstraße, das im Nieselregen verweilt; ein plötzliches Ausweichmanöver an jahrhundertealten Steinmauern; oder ein herzhaftes Gelächter im Wagen, wenn der Versuch, „mal eben zu überholen“, urplötzlich am tierischen Straßenstau scheitert. Gerade abseits der Hauptautobahnen entfaltet das Eiland seinen Charme in voller Dosis. Stille Weite, knallgrüne Hügel, urige Dörfer und Schlösser, die wie aus Märchen entsprungen scheinen.

Als besondere Oase am Wegesrand entpuppt sich das legendäre Ashford Castle, ein Überbleibsel aus Irlands turbulentem Mittelalter und heute ein Refugium für Reisende mit Sinn für das Außergewöhnliche. Während anderswo das Hochglanz-Hotel von starren Konventionen lebt, bietet diese Residenz einen wilden Mix aus Luxus und wilder Natur. Im dichten Nebel am Ufer des Lough Corrib wirkt das Schloss fast geisterhaft. Doch drinnen erwarten einen prunkvolle Säle, freundlicher Empfang und ein Hauch von viktorianischem Glamour, inklusive kulinarischer Höhenflüge im George V Dining Room.
 

© patryk kosmider

Dass Irland flexibel und herzlich reagiert, beweist auch seine boomende Tourismusbranche: Seit der Öffnung für gleichgeschlechtliche Paare hat das Land gezielt spezielle Programme für LGBTIQ+-Gäste aufgelegt. Mit Erfolg, wie nicht nur die Zahlen der Besucherinnen und Besucher etwa aus Deutschland zeigen.

Nicht nur Unterkünfte, auch die lokalen Aktivitäten tragen zum Erlebnis bei. So darf zum Beispiel auf Ashford Castle jeder Gast in die Rolle eines Falkners schlüpfen und erlebt, wie ein Greifvogel lautlos vom Arm in die Baumwipfel gleitet, um dann mit einer unglaublichen Präzision zurückzukehren. Es sind diese kleinen, intimen Momente, die Irland-Reisen zu unvergesslichen Abenteuern machen und so die perfekte Balance zwischen Natur, Genuss und Nervenkitzel schaffen.

Wer heute quer durch Irland fährt, erlebt ein Land, das sich selbst zwischen tiefer Tradition und modernen Werten neu definiert. Die Offenheit für gleichgeschlechtliche Ehe, das Vertrauen in die eigene Gastfreundschaft und die Lebensfreude seiner Bewohnerinnen und Bewohner machen Irland seit Jahren zu einem der beliebtesten Reiseziele Europas, auch für Menschen, die „abseits des Mainstreams“ unterwegs sind. 

Und: Wer flexibel bleibt, wird belohnt. Besonders im Südwesten und rund um Cork warten überraschend charmante Ortschaften, lokale Märkte, neue Kulinariktrends und Pubkultur, die noch immer von echtem Zusammenhalt lebt. Dank gut ausgebauter Straßen, digitaler Routenplanung und zahlreichen Service-Angeboten ist der Roadtrip quer über die Grüne Insel heute für fast jeden einfach planbar, auch abseits klassischer Reisegruppen.

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