Direkt zum Inhalt
Pride-Verbot für FDP

Pride-Verbot für FDP Debatte um Gender-Sprache sorgt für Ausschluss der Partei

ms - 06.08.2025 - 09:30 Uhr
Loading audio player...

Der CSD Bremen hat der FDP die Teilnahme an der diesjährigen Pride-Parade Ende August untersagt. Das diesjährige CSD-Motto „Gemeinsam. Laut. Für alle“ schließt die Liberalen nicht mit ein. Grund für das Verbot ist die Einstellung der Partei zur Gender-Sprache.   

 

Verbot wegen Gender-Sprache 

Die FDP hatte sich mit einem eigenen Truck zur Parade am 23. August angemeldet, doch der CSD Verein stellte jetzt klar, dass die Partei unerwünscht sei. Streitpunkt ist dabei ein Antrag der Liberalen im Stadtstaat aus dem vergangenen Jahr, der darauf abzielte, die Gender-Sprache an Schulen und in Behörden verbieten zu lassen. Begründet wurde das im Antrag mit der Aussage, dass die deutsche Sprache nicht „für eine identitätspolitische Instrumentalisierung“ verwendet werden solle. FDP-Fraktionschef Thore Schäck hatte dazu damals zudem erklärt: „Schluss mit der Fantasiesprache. Kein Gender-Unsinn mehr in Schulen und im öffentlichen Dienst.“

Auf Anfrage der BILD-Zeitung bestätigte ein Sprecher des CSDs in Bremen den Ausschluss der Partei, wollte aber den Vorgang nicht weiter kommentieren. Gegenüber dem Regionalmagazin "buten un binnen" erklärte ein Mitglied des CSD-Teams, dass der Ausschluss erst einmal nur für dieses Jahr gelte, man wolle sich danach mit der FDP zu einem Gespräch treffen. 

 

FDP hat kein Verständnis 

FDP-Chef Schäck indes erklärte gegenüber der Zeitung: „Wir haben kein Verständnis für diese Intoleranz. Der CSD propagiert sich selbst als Sprachrohr für Toleranz und Akzeptanz, hat aber anscheinend selbst ein Problem damit, abweichende Meinungen zu akzeptieren. Die Reaktion der CSD-Veranstalter ist ein Affront gegen unsere Werte und nicht nachvollziehbar. Wir haben das Gefühl, hier geht es nicht um die Sache an sich, sondern um das Ausgrenzen Andersdenkender – eigentlich genau das, was der CSD immer vorgibt, bekämpfen zu wollen“. Im Jahr 1979 gab es in Bremen eine erste CSD-Demonstration unter dem Namen "Schwuler Karneval". Danach gab es einzelne Pride-Veranstaltungen in den 1990er Jahren. Seit 2017 gibt es in der freien Hansestadt einen regelmäßigen CSD, zuletzt kamen 2024 rund 23.000 Menschen zur Pride-Parade. 

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Rücknahme von Aufnahmezusagen

LGBTIQ+-Afghanen in Pakistan

Das Innenministerium hat hunderte Aufnahmezusagen für Afghanen zurückgezogen, davon betroffen sind wahrscheinlich auch LGBTIQ+-Menschen.
InterPride 2027 in Rom

Gastgeber des Weltkongresses

In Rom wird 2027 der Weltkongress der Pride-Bewegung stattfinden, der InterPride. Eine besondere Herausforderung unter einer homophoben Regierung.
Urteil gegen Hass-Posting

Bewährungsstrafe für Politiker

Bewährungsstrafe für einen Ex-Politiker der FPÖ in Österreich: Dieser bezeichnete auf Facebook Schwule und Lesben als "Parasiten".
Social-Media-Verbot in der EU

Parlament fordert Altersgrenzen

Das Social-Media-Verbot in Australien schlägt hohe Wellen, nun plant auch die EU ein mögliches Verbot. In Down Under wird dagegen jetzt geklagt.
Angst in Berlin

Schwules Unternehmerpaar flüchtet

Das schwule Unternehmerpaar Beni und René Durrer-Lehmann flüchten aus Berlin, aus Angst, "abgestochen" zu werden: "Berlin ist am Ende!" so das Paar.
ESC 2026 in Wien

Island steigt ebenso aus

Boykott beim ESC 2026, nun ist auch Island nicht dabei. In Deutschland laufen derweil die Arbeiten zum Vorentscheid im Februar nächsten Jahres.
Bischöfe kritisieren EuGH

Anerkennung homosexueller Ehen

Der EuGH hatte jüngst die Rechte von homosexuellen Ehepaaren in ganz Europa gestärkt. Die katholischen EU-Bischöfe üben daran jetzt Kritik.
Verbot von queeren Büchern

Supreme Court weist Fall zurück

Der Supreme Court in den USA hat eine Klage gegen die Zensur von LGBTIQ+-Büchern in Texas zurückgewiesen, die Verbote bleiben damit bestehen.