Kehrtwende bei Disney Der Mäusekonzern streicht Projekte bei der Vielfaltsförderung
Seit dem Frühjahr hat sich die Walt Disney Company gegen die Bestimmungen der US-Regierung gewehrt, die Diversity-Richtlinien im Konzern bei der Einstellung von neuen Mitarbeitern einzustellen. Nun hat der Mäusekonzern offenbar still und leise eine bedeutende Kehrtwende hingelegt und alle sogenannten Supplier Diversity Maßnahmen gestrichen.
Ende von Diversität bei Lieferanten
Die jahrzehntelange Initiative zielte einst darauf ab, mehr Unternehmen in der Lieferkette zu fördern, die von LGBTIQ+-Menschen, Personen mit Behinderungen, Veteranen, Minderheiten oder Frauen geführt werden. Das Programm sollte damit nicht nur soziale Gerechtigkeit fördern, sondern auch Innovation und Wettbewerb anregen. Jene Vielfalt und Inklusion galt jahrelang als Kernbestandteil von Disney, wie mehrfach Geschäftsführer Bob Iger in der Vergangenheit betont hatte.
Nun wurden alle Maßnahmen beendet, wie zuerst die Boardwalk Times berichtete. Was dies nun für die betroffenen Lieferanten bedeutet, ist offen – die Firmen beispielsweise mit queerem Hintergrund haben in den USA oft Schwierigkeiten, in jenen Branchen Fuß zu fassen, die von großen Unternehmen dominiert werden. Die Initiative von Disney war da für viele ein Rettungsanker, der Möglichkeiten bot, die es anderswo nicht gab.
Neue interne Richtlinien
Parallel dazu hat Disney kürzlich überdies eine strategische Neuausrichtung seiner Richtlinien zu Diversität, Gerechtigkeit und Inklusion (DEI) angekündigt, was ebenso eine bedeutende Veränderung in der Herangehensweise des Unternehmens mit Blick auf das Mitarbeiterengagement signalisiert. Die Leiterin der Personalabteilung, Sonia Coleman, hatte in einem internen Schreiben bestätigt, dass Disney nun eine klare Abkehr von den früheren DEI-Initiativen durchführt.
Dazu fährt das Unternehmen auch Förderprojekte im Bereich LGBTIQ+ weiter zurück oder streicht diese ganz. In der Führungsriege hat der Entertainmentgigant außerdem neue Richtlinien eingeführt: Was früher beispielsweise der Leistungsfaktor „Vielfalt und Inklusion“ war, nennt sich heute kurz „Talentstrategie“. Eine konkrete Definition, was darunter bei Führungskräften im Konzern zu verstehen und zu leisten ist und was nicht, gibt es offiziell nicht – es soll aber weiterhin „Elemente von DEI“ beinhalten.